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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Philippinische Affen.
viduata, so dass man auf den Glauben kommen kann, Sonnerat habe auch hier einen
afrikanischen Vogel für philippinisch ausgegeben. Der Beschreibung nach aber soll
sie nur die Grösse einer Kriekente haben. Demnach wäre sie eine eigene, mir nicht
weiter bekannte Art. Schlegel vermuthet in ihr Nettapus pulchellus. Die in der
Biblioteca militar gesehene war wohl auch klein, aber entbehrte der bestimmten
Zeichnung, war schwarz und weiss an Hals und Kopf, und ebensowenig konnte ich diese
an anderen von mir im Freien nur auf Entfernung gesehenen kleinen Enten erkennen.
Eine etwas ausführlichere Liste der philippinischen Vögel habe ich in Cabanis
Journal für Ornithologie Jahrg, 1866 pag. 8--31 gegeben. Seitdem hat Lord Walden
im I bis 1871 S. 93 einen neuen Beitrag dazu geliefert, und soeben in den Transact. zool.
soc. IX. 2. 1875 eine grössere Arbeit über dieselben veröffentlicht, worin er die Arten-
zahl auf 218 gebracht hat.
6) Es werden noch andere tagalische Worte für Affen aufgeführt, so baculao,
maching und mananit; Camel erwähnt drei dieser Namen als seien es verschiedene
Arten, und Buzeta spricht im Allgemeinen von verschiedenen, und Band I. pag. 265,
in Bezug auf die Gegend von Abra im nördlichen Luzon von "unzähligen" Arten
von Affen. Doch kennt man bis jetzt noch keine andere Art mit Sicherheit von den
Philippinen. Isidor Geoffroy hatte einen aus Manila erhaltenen Affen unter dem
Namen palpebrosus als Art von cynamolgos unterscheiden wollen wegen dunklerer
Gesichtsfarbe und einem weissen Flecken über dem Auge, schmalerer Schnauze und
längerem Schwanze. Die Gesichtsfarbe des cynamolgos ist aber überhaupt sehr ver-
schieden, ebenso die Schwanzlänge, wie ich selbst an den drei bei Zamboanga er-
legten gefunden habe. Alle drei hatten ein trüb röthlichgraues Gesicht, die obern
Augenlider in ihrer ganzen Ausdehnung weiss, aber keine weissen Flecken oberhalb
derselben, Ohren und Hände schwärzlich, innen im Ohr schmutzig weisse Haare.
Der Oberkopf und der Rücken war bei allen gleichmässig mit gelb und schwarz ge-
ringelten Haaren besetzt. Die Differenzen bestanden in Folgendem:
[Tabelle]
Die weissen Affen, die schon von Camel und später von andern genannt werden,
Philippinische Affen.
viduata, so dass man auf den Glauben kommen kann, Sonnerat habe auch hier einen
afrikanischen Vogel für philippinisch ausgegeben. Der Beschreibung nach aber soll
sie nur die Grösse einer Kriekente haben. Demnach wäre sie eine eigene, mir nicht
weiter bekannte Art. Schlegel vermuthet in ihr Nettapus pulchellus. Die in der
Biblioteca militar gesehene war wohl auch klein, aber entbehrte der bestimmten
Zeichnung, war schwarz und weiss an Hals und Kopf, und ebensowenig konnte ich diese
an anderen von mir im Freien nur auf Entfernung gesehenen kleinen Enten erkennen.
Eine etwas ausführlichere Liste der philippinischen Vögel habe ich in Cabanis
Journal für Ornithologie Jahrg, 1866 pag. 8—31 gegeben. Seitdem hat Lord Walden
im I bis 1871 S. 93 einen neuen Beitrag dazu geliefert, und soeben in den Transact. zool.
soc. IX. 2. 1875 eine grössere Arbeit über dieselben veröffentlicht, worin er die Arten-
zahl auf 218 gebracht hat.
6) Es werden noch andere tagalische Worte für Affen aufgeführt, so baculao,
maching und mananit; Camel erwähnt drei dieser Namen als seien es verschiedene
Arten, und Buzeta spricht im Allgemeinen von verschiedenen, und Band I. pag. 265,
in Bezug auf die Gegend von Abra im nördlichen Luzon von »unzähligen« Arten
von Affen. Doch kennt man bis jetzt noch keine andere Art mit Sicherheit von den
Philippinen. Isidor Geoffroy hatte einen aus Manila erhaltenen Affen unter dem
Namen palpebrosus als Art von cynamolgos unterscheiden wollen wegen dunklerer
Gesichtsfarbe und einem weissen Flecken über dem Auge, schmalerer Schnauze und
längerem Schwanze. Die Gesichtsfarbe des cynamolgos ist aber überhaupt sehr ver-
schieden, ebenso die Schwanzlänge, wie ich selbst an den drei bei Zamboanga er-
legten gefunden habe. Alle drei hatten ein trüb röthlichgraues Gesicht, die obern
Augenlider in ihrer ganzen Ausdehnung weiss, aber keine weissen Flecken oberhalb
derselben, Ohren und Hände schwärzlich, innen im Ohr schmutzig weisse Haare.
Der Oberkopf und der Rücken war bei allen gleichmässig mit gelb und schwarz ge-
ringelten Haaren besetzt. Die Differenzen bestanden in Folgendem:
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Die weissen Affen, die schon von Camel und später von andern genannt werden,
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[206/0224] Philippinische Affen. ⁵⁾ viduata, so dass man auf den Glauben kommen kann, Sonnerat habe auch hier einen afrikanischen Vogel für philippinisch ausgegeben. Der Beschreibung nach aber soll sie nur die Grösse einer Kriekente haben. Demnach wäre sie eine eigene, mir nicht weiter bekannte Art. Schlegel vermuthet in ihr Nettapus pulchellus. Die in der Biblioteca militar gesehene war wohl auch klein, aber entbehrte der bestimmten Zeichnung, war schwarz und weiss an Hals und Kopf, und ebensowenig konnte ich diese an anderen von mir im Freien nur auf Entfernung gesehenen kleinen Enten erkennen. Eine etwas ausführlichere Liste der philippinischen Vögel habe ich in Cabanis Journal für Ornithologie Jahrg, 1866 pag. 8—31 gegeben. Seitdem hat Lord Walden im I bis 1871 S. 93 einen neuen Beitrag dazu geliefert, und soeben in den Transact. zool. soc. IX. 2. 1875 eine grössere Arbeit über dieselben veröffentlicht, worin er die Arten- zahl auf 218 gebracht hat. ⁶⁾ Es werden noch andere tagalische Worte für Affen aufgeführt, so baculao, maching und mananit; Camel erwähnt drei dieser Namen als seien es verschiedene Arten, und Buzeta spricht im Allgemeinen von verschiedenen, und Band I. pag. 265, in Bezug auf die Gegend von Abra im nördlichen Luzon von »unzähligen« Arten von Affen. Doch kennt man bis jetzt noch keine andere Art mit Sicherheit von den Philippinen. Isidor Geoffroy hatte einen aus Manila erhaltenen Affen unter dem Namen palpebrosus als Art von cynamolgos unterscheiden wollen wegen dunklerer Gesichtsfarbe und einem weissen Flecken über dem Auge, schmalerer Schnauze und längerem Schwanze. Die Gesichtsfarbe des cynamolgos ist aber überhaupt sehr ver- schieden, ebenso die Schwanzlänge, wie ich selbst an den drei bei Zamboanga er- legten gefunden habe. Alle drei hatten ein trüb röthlichgraues Gesicht, die obern Augenlider in ihrer ganzen Ausdehnung weiss, aber keine weissen Flecken oberhalb derselben, Ohren und Hände schwärzlich, innen im Ohr schmutzig weisse Haare. Der Oberkopf und der Rücken war bei allen gleichmässig mit gelb und schwarz ge- ringelten Haaren besetzt. Die Differenzen bestanden in Folgendem: Die weissen Affen, die schon von Camel und später von andern genannt werden,

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/224>, abgerufen am 26.11.2024.