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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Fische der offenen See; Vergiftungsfälle.
Makrelen, malaiisch kembong oder gembong, die weit verbreiteten
Boniten, tjikalang, und die Thunfische, tonggol, zu nennen, unter
den Scombresociden die Hornhechte, Belone, und die charakteristi-
schen Halbschnäbel, Hemiramphus, auf Java beide djulong genannt,
auf den Molukken die ersteren als tsjaka-lang oder abgekürzt
sako, die letzteren als mulut-batang, Stock-im-Mund, unter-
schieden, und die fliegenden Fische (Exocoetus), ikan terbang. End-
lich noch zwei eigenthümlich lange zusammengedrückte, stark ge-
zähnte Fische, der spitzschwänzige Trichiurus, mal. putjuk oder
layor, und Chirocentrus, dieser der Körperform und des Silber-
glanzes wegen nicht unpassend ikan parang, Säbelfisch, von den Ma-
laien genannt; wahrscheinlich auch Sphyraena. Diese Fische sind
durchgängig bei den Eingebornen als Speise beliebt und stellen ein
wesentliches Kontingent zu dem Bestand der Fischmärkte, um so
mehr, als manche schaarenweise zu leben scheinen und daher auch
gleich in grösserer Anzahl zusammen gefangen werden. Vergiftungs-
fälle kommen aber auch durch sie vor, in Westindien sind mehrere
Sphyraenen (barracuda und becuna), ein Caranx und die Borsten-
flosse, Clupea thrissa, als gefährlich bekannt; im Mittelmeer gilt
das Fleisch des Thunfisches, sobald es nicht mehr ganz frisch ist,
als schädlich; und auch im Gebiet des indischen Archipels fehlt es
nicht ganz an ähnlichen Beispielen: Valentyn beschreibt den weit-
verbreiteten Boniten (Thynnus pelamys L.), unter dem malaiischen
Namen ikan kamatian, tödtlicher Fisch, indem er hinzufügt, gewiss
in sehr übertriebener Weise, dass Jeder, der davon esse, sogleich
todt niederfalle, und Cantor erzählt von mehreren in Benkulen 1823
und 1825 vorgekommenen Vergiftungsfällen durch einen härings-
artigen Fisch, der für die sonst unschädliche Clupeonia perforata
gehalten worden war, aber vielleicht doch die auf den Seychellen
als schädlich bekannte Moletta venenosa C. V. gewesen sein könnte. 79)
Es ist immerhin zu beachten, im Gegensatz zu den vorhin berührten
gefürchteten Korallenfischen, dass es sich hier um solche Arten
handelt, die entweder selbst (der Bonit) oder deren nächste Ver-
wandte häufig ohne Schaden gegessen werden, dass also eher an
einen krankhaften Zustand des betreffenden Exemplars oder begin-
nende Fäulniss desselben zu denken ist, als an eine besondere
Eigenheit der Art.

Zu den Fischen des offenen Meeres gehören auch noch die
Haie, malaiisch tjutjut, auf den Molukken gorango, unter denen der

Fische der offenen See; Vergiftungsfälle.
Makrelen, malaiisch kembong oder gembong, die weit verbreiteten
Boniten, tjikalang, und die Thunfische, tonggol, zu nennen, unter
den Scombresociden die Hornhechte, Belone, und die charakteristi-
schen Halbschnäbel, Hemiramphus, auf Java beide djulong genannt,
auf den Molukken die ersteren als tsjaka-lang oder abgekürzt
sako, die letzteren als mulut-batang, Stock-im-Mund, unter-
schieden, und die fliegenden Fische (Exocoetus), ikan terbang. End-
lich noch zwei eigenthümlich lange zusammengedrückte, stark ge-
zähnte Fische, der spitzschwänzige Trichiurus, mal. putjuk oder
layor, und Chirocentrus, dieser der Körperform und des Silber-
glanzes wegen nicht unpassend ikan parang, Säbelfisch, von den Ma-
laien genannt; wahrscheinlich auch Sphyraena. Diese Fische sind
durchgängig bei den Eingebornen als Speise beliebt und stellen ein
wesentliches Kontingent zu dem Bestand der Fischmärkte, um so
mehr, als manche schaarenweise zu leben scheinen und daher auch
gleich in grösserer Anzahl zusammen gefangen werden. Vergiftungs-
fälle kommen aber auch durch sie vor, in Westindien sind mehrere
Sphyraenen (barracuda und becuna), ein Caranx und die Borsten-
flosse, Clupea thrissa, als gefährlich bekannt; im Mittelmeer gilt
das Fleisch des Thunfisches, sobald es nicht mehr ganz frisch ist,
als schädlich; und auch im Gebiet des indischen Archipels fehlt es
nicht ganz an ähnlichen Beispielen: Valentyn beschreibt den weit-
verbreiteten Boniten (Thynnus pelamys L.), unter dem malaiischen
Namen ikan kamatian, tödtlicher Fisch, indem er hinzufügt, gewiss
in sehr übertriebener Weise, dass Jeder, der davon esse, sogleich
todt niederfalle, und Cantor erzählt von mehreren in Benkulen 1823
und 1825 vorgekommenen Vergiftungsfällen durch einen härings-
artigen Fisch, der für die sonst unschädliche Clupeonia perforata
gehalten worden war, aber vielleicht doch die auf den Seychellen
als schädlich bekannte Moletta venenosa C. V. gewesen sein könnte. 79)
Es ist immerhin zu beachten, im Gegensatz zu den vorhin berührten
gefürchteten Korallenfischen, dass es sich hier um solche Arten
handelt, die entweder selbst (der Bonit) oder deren nächste Ver-
wandte häufig ohne Schaden gegessen werden, dass also eher an
einen krankhaften Zustand des betreffenden Exemplars oder begin-
nende Fäulniss desselben zu denken ist, als an eine besondere
Eigenheit der Art.

Zu den Fischen des offenen Meeres gehören auch noch die
Haie, malaiisch tjutjut, auf den Molukken gorango, unter denen der

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[325/0343] Fische der offenen See; Vergiftungsfälle. Makrelen, malaiisch kembong oder gembong, die weit verbreiteten Boniten, tjikalang, und die Thunfische, tonggol, zu nennen, unter den Scombresociden die Hornhechte, Belone, und die charakteristi- schen Halbschnäbel, Hemiramphus, auf Java beide djulong genannt, auf den Molukken die ersteren als tsjaka-lang oder abgekürzt sako, die letzteren als mulut-batang, Stock-im-Mund, unter- schieden, und die fliegenden Fische (Exocoetus), ikan terbang. End- lich noch zwei eigenthümlich lange zusammengedrückte, stark ge- zähnte Fische, der spitzschwänzige Trichiurus, mal. putjuk oder layor, und Chirocentrus, dieser der Körperform und des Silber- glanzes wegen nicht unpassend ikan parang, Säbelfisch, von den Ma- laien genannt; wahrscheinlich auch Sphyraena. Diese Fische sind durchgängig bei den Eingebornen als Speise beliebt und stellen ein wesentliches Kontingent zu dem Bestand der Fischmärkte, um so mehr, als manche schaarenweise zu leben scheinen und daher auch gleich in grösserer Anzahl zusammen gefangen werden. Vergiftungs- fälle kommen aber auch durch sie vor, in Westindien sind mehrere Sphyraenen (barracuda und becuna), ein Caranx und die Borsten- flosse, Clupea thrissa, als gefährlich bekannt; im Mittelmeer gilt das Fleisch des Thunfisches, sobald es nicht mehr ganz frisch ist, als schädlich; und auch im Gebiet des indischen Archipels fehlt es nicht ganz an ähnlichen Beispielen: Valentyn beschreibt den weit- verbreiteten Boniten (Thynnus pelamys L.), unter dem malaiischen Namen ikan kamatian, tödtlicher Fisch, indem er hinzufügt, gewiss in sehr übertriebener Weise, dass Jeder, der davon esse, sogleich todt niederfalle, und Cantor erzählt von mehreren in Benkulen 1823 und 1825 vorgekommenen Vergiftungsfällen durch einen härings- artigen Fisch, der für die sonst unschädliche Clupeonia perforata gehalten worden war, aber vielleicht doch die auf den Seychellen als schädlich bekannte Moletta venenosa C. V. gewesen sein könnte. 79) Es ist immerhin zu beachten, im Gegensatz zu den vorhin berührten gefürchteten Korallenfischen, dass es sich hier um solche Arten handelt, die entweder selbst (der Bonit) oder deren nächste Ver- wandte häufig ohne Schaden gegessen werden, dass also eher an einen krankhaften Zustand des betreffenden Exemplars oder begin- nende Fäulniss desselben zu denken ist, als an eine besondere Eigenheit der Art. Zu den Fischen des offenen Meeres gehören auch noch die Haie, malaiisch tjutjut, auf den Molukken gorango, unter denen der

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/343>, abgerufen am 28.11.2024.