Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.4)
Anmerkungen zum ind. Archipel. thiere, Vögel und Reptilien durch die Inseln des Archipels), und in seinen Abbildungenneuer oder unvollständig bekannter Amphibien 1837--1844. Fol. Die eingesandten Fische wurden von Cuvier und Valenciennes in ihrer histoire naturelle des poissons 1828--1849, die Seesterne von Joh. Müller und Troschel (dieser reiste deshalb 1841 nach Leiden) in dem System der Asteriden 1842 beschrieben, während noch später die Seefedern dem Custos Dr. Herklots 1856, die Schmetterlinge und manche Co- leopteren dem Custos Snellen van Vollenhoven 1860 und 1863 Anlass und Stoff zu besondern Arbeiten gaben. Ein praktisches Handbuch für die Kenntniss vieler ostindischer Arten verdanken wir demselben Prof. Schlegel; es führt den Titel handleiding tot de beoevening der dierkunde, 2 Bände, 1857 und 1858, kl. 8vo. mit einem Atlas in Fol., allerdings Hand- buch für Zoologie überhaupt, aber zunächst für den naturwissenschaftlichen Lehrkurs an der Akademie zu Breda bestimmt, an welcher die Offiziere der holländischen Armee und Marine ausgebildet werden, daher mit besonderer Rücksicht auf die in den nieder- ländischen Besitzungen vorkommenden Thiere, so dass namentlich der erste, nur Säugethiere und Vögel behandelnde Theil ganz speziell zur Erkennung der häu- figeren oder ausgezeichneteren Arten, die im Archipel leben, dienen kann, während der zweite alle übrigen Thiere umfassende Band sich mehr in den Gränzen eines allgemeinen Lehrbuchs hält. Von englischer Seite gab Eyton einen Catalog der Vögel von Malakka mit An- gabe vieler einheimischer Namen in den Proceedings of the zoological society of London, 1837, und derselbe Dr. Theodor Cantor, dessen Verdienste um die chine- sische Fauna wir schon oben S. 174 rühmend zu erwähnen hatten, von Singapore aus werthvolle Bearbeitungen der von ihm beobachteten Reptilien und Fische im Journal of the asiatic society of Bengal, 1847 und 1850, 8vo. mit mehreren Tafeln. Gleichzeitig hatten die von der französischen Regierung ausgehenden wissenschaft- lichen Erdumsegelungen besonders in dem östlichen Theil und den anstossenden Gränzgebieten des indischen Archipels die zoologische Kenntniss in allen Thier- klassen gefördert. Die hauptsächlichsten dieser Expeditionen sind im zweiten Band S. 103 angeführt. In Niederländisch-Indien selbst war seit Aufhebung der naturwissenschaftlichen Kommission ein Stillstand im Studium der dortigen Thierwelt eingetreten, der den grössern Theil des zweiten Vierteljahrhunderts hindurch andauerte. Einen neuen Aufschwung erhielten die zoologischen Bestrebungen dort erst durch Dr. P. Bleeker, welcher mit Eifer und Energie die Systematik und Beschreibung der Fische des Archipels in die Hand genommen und für diesen Zweig der Thierkunde halboffiziell Propaganda gemacht, indem er als Chef des Medicinalwesens seine durch den ganzen Archipel zerstreuten Untergebenen zum Sammeln von Fischen und Reptilien an- spornte, sowie 1850 die "naturkundige Vereinigung" in Batavia gründete, deren Prä- sident er, bis er Indien verliess, geblieben ist. Arbeiten von ihm über die Fische und Reptilien des Archipels, einzelne auch über Crustaceen (Doclea) und Seefedern, finden sich seit 1846 in den Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap, 4to., Verhandelingen der natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie, 4to., auch Acta societatis scientiarum Indo-Neerlandicae betitelt, und in der von derselben Gesellschaft herausgegebenen Natuurkundig Tydschrift voor Nederlands Indie, 8vo., 4)
Anmerkungen zum ind. Archipel. thiere, Vögel und Reptilien durch die Inseln des Archipels), und in seinen Abbildungenneuer oder unvollständig bekannter Amphibien 1837—1844. Fol. Die eingesandten Fische wurden von Cuvier und Valenciennes in ihrer histoire naturelle des poissons 1828—1849, die Seesterne von Joh. Müller und Troschel (dieser reiste deshalb 1841 nach Leiden) in dem System der Asteriden 1842 beschrieben, während noch später die Seefedern dem Custos Dr. Herklots 1856, die Schmetterlinge und manche Co- leopteren dem Custos Snellen van Vollenhoven 1860 und 1863 Anlass und Stoff zu besondern Arbeiten gaben. Ein praktisches Handbuch für die Kenntniss vieler ostindischer Arten verdanken wir demselben Prof. Schlegel; es führt den Titel handleiding tot de beoevening der dierkunde, 2 Bände, 1857 und 1858, kl. 8vo. mit einem Atlas in Fol., allerdings Hand- buch für Zoologie überhaupt, aber zunächst für den naturwissenschaftlichen Lehrkurs an der Akademie zu Breda bestimmt, an welcher die Offiziere der holländischen Armee und Marine ausgebildet werden, daher mit besonderer Rücksicht auf die in den nieder- ländischen Besitzungen vorkommenden Thiere, so dass namentlich der erste, nur Säugethiere und Vögel behandelnde Theil ganz speziell zur Erkennung der häu- figeren oder ausgezeichneteren Arten, die im Archipel leben, dienen kann, während der zweite alle übrigen Thiere umfassende Band sich mehr in den Gränzen eines allgemeinen Lehrbuchs hält. Von englischer Seite gab Eyton einen Catalog der Vögel von Malakka mit An- gabe vieler einheimischer Namen in den Proceedings of the zoological society of London, 1837, und derselbe Dr. Theodor Cantor, dessen Verdienste um die chine- sische Fauna wir schon oben S. 174 rühmend zu erwähnen hatten, von Singapore aus werthvolle Bearbeitungen der von ihm beobachteten Reptilien und Fische im Journal of the asiatic society of Bengal, 1847 und 1850, 8vo. mit mehreren Tafeln. Gleichzeitig hatten die von der französischen Regierung ausgehenden wissenschaft- lichen Erdumsegelungen besonders in dem östlichen Theil und den anstossenden Gränzgebieten des indischen Archipels die zoologische Kenntniss in allen Thier- klassen gefördert. Die hauptsächlichsten dieser Expeditionen sind im zweiten Band S. 103 angeführt. In Niederländisch-Indien selbst war seit Aufhebung der naturwissenschaftlichen Kommission ein Stillstand im Studium der dortigen Thierwelt eingetreten, der den grössern Theil des zweiten Vierteljahrhunderts hindurch andauerte. Einen neuen Aufschwung erhielten die zoologischen Bestrebungen dort erst durch Dr. P. Bleeker, welcher mit Eifer und Energie die Systematik und Beschreibung der Fische des Archipels in die Hand genommen und für diesen Zweig der Thierkunde halboffiziell Propaganda gemacht, indem er als Chef des Medicinalwesens seine durch den ganzen Archipel zerstreuten Untergebenen zum Sammeln von Fischen und Reptilien an- spornte, sowie 1850 die »naturkundige Vereinigung« in Batavia gründete, deren Prä- sident er, bis er Indien verliess, geblieben ist. Arbeiten von ihm über die Fische und Reptilien des Archipels, einzelne auch über Crustaceen (Doclea) und Seefedern, finden sich seit 1846 in den Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap, 4to., Verhandelingen der natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie, 4to., auch Acta societatis scientiarum Indo-Neerlandicae betitelt, und in der von derselben Gesellschaft herausgegebenen Natuurkundig Tydschrift voor Nederlands Indie, 8vo., <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note place="end" n="4)"> <p><pb facs="#f0363" n="345"/><fw place="top" type="header">Anmerkungen zum ind. Archipel.</fw><lb/> thiere, Vögel und Reptilien durch die Inseln des Archipels), und in seinen Abbildungen<lb/> neuer oder unvollständig bekannter Amphibien 1837—1844. Fol. Die eingesandten<lb/> Fische wurden von Cuvier und Valenciennes in ihrer histoire naturelle des poissons<lb/> 1828—1849, die Seesterne von Joh. Müller und Troschel (dieser reiste deshalb 1841<lb/> nach Leiden) in dem System der Asteriden 1842 beschrieben, während noch später<lb/> die Seefedern dem Custos Dr. Herklots 1856, die Schmetterlinge und manche Co-<lb/> leopteren dem Custos Snellen van Vollenhoven 1860 und 1863 Anlass und Stoff zu<lb/> besondern Arbeiten gaben.</p><lb/> <p>Ein praktisches Handbuch für die Kenntniss vieler ostindischer Arten verdanken<lb/> wir demselben Prof. Schlegel; es führt den Titel handleiding tot de beoevening der<lb/> dierkunde, 2 Bände, 1857 und 1858, kl. 8vo. mit einem Atlas in Fol., allerdings Hand-<lb/> buch für Zoologie überhaupt, aber zunächst für den naturwissenschaftlichen Lehrkurs<lb/> an der Akademie zu Breda bestimmt, an welcher die Offiziere der holländischen Armee<lb/> und Marine ausgebildet werden, daher mit besonderer Rücksicht auf die in den nieder-<lb/> ländischen Besitzungen vorkommenden Thiere, so dass namentlich der erste, nur<lb/> Säugethiere und Vögel behandelnde Theil ganz speziell zur Erkennung der häu-<lb/> figeren oder ausgezeichneteren Arten, die im Archipel leben, dienen kann, während<lb/> der zweite alle übrigen Thiere umfassende Band sich mehr in den Gränzen eines<lb/> allgemeinen Lehrbuchs hält.</p><lb/> <p>Von englischer Seite gab Eyton einen Catalog der Vögel von Malakka mit An-<lb/> gabe vieler einheimischer Namen in den Proceedings of the zoological society of<lb/> London, 1837, und derselbe Dr. Theodor Cantor, dessen Verdienste um die chine-<lb/> sische Fauna wir schon oben S. 174 rühmend zu erwähnen hatten, von Singapore<lb/> aus werthvolle Bearbeitungen der von ihm beobachteten Reptilien und Fische im<lb/> Journal of the asiatic society of Bengal, 1847 und 1850, 8vo. mit mehreren Tafeln.<lb/> Gleichzeitig hatten die von der französischen Regierung ausgehenden wissenschaft-<lb/> lichen Erdumsegelungen besonders in dem östlichen Theil und den anstossenden<lb/> Gränzgebieten des indischen Archipels die zoologische Kenntniss in allen Thier-<lb/> klassen gefördert. 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Anmerkungen zum ind. Archipel.
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thiere, Vögel und Reptilien durch die Inseln des Archipels), und in seinen Abbildungen
neuer oder unvollständig bekannter Amphibien 1837—1844. Fol. Die eingesandten
Fische wurden von Cuvier und Valenciennes in ihrer histoire naturelle des poissons
1828—1849, die Seesterne von Joh. Müller und Troschel (dieser reiste deshalb 1841
nach Leiden) in dem System der Asteriden 1842 beschrieben, während noch später
die Seefedern dem Custos Dr. Herklots 1856, die Schmetterlinge und manche Co-
leopteren dem Custos Snellen van Vollenhoven 1860 und 1863 Anlass und Stoff zu
besondern Arbeiten gaben.
Ein praktisches Handbuch für die Kenntniss vieler ostindischer Arten verdanken
wir demselben Prof. Schlegel; es führt den Titel handleiding tot de beoevening der
dierkunde, 2 Bände, 1857 und 1858, kl. 8vo. mit einem Atlas in Fol., allerdings Hand-
buch für Zoologie überhaupt, aber zunächst für den naturwissenschaftlichen Lehrkurs
an der Akademie zu Breda bestimmt, an welcher die Offiziere der holländischen Armee
und Marine ausgebildet werden, daher mit besonderer Rücksicht auf die in den nieder-
ländischen Besitzungen vorkommenden Thiere, so dass namentlich der erste, nur
Säugethiere und Vögel behandelnde Theil ganz speziell zur Erkennung der häu-
figeren oder ausgezeichneteren Arten, die im Archipel leben, dienen kann, während
der zweite alle übrigen Thiere umfassende Band sich mehr in den Gränzen eines
allgemeinen Lehrbuchs hält.
Von englischer Seite gab Eyton einen Catalog der Vögel von Malakka mit An-
gabe vieler einheimischer Namen in den Proceedings of the zoological society of
London, 1837, und derselbe Dr. Theodor Cantor, dessen Verdienste um die chine-
sische Fauna wir schon oben S. 174 rühmend zu erwähnen hatten, von Singapore
aus werthvolle Bearbeitungen der von ihm beobachteten Reptilien und Fische im
Journal of the asiatic society of Bengal, 1847 und 1850, 8vo. mit mehreren Tafeln.
Gleichzeitig hatten die von der französischen Regierung ausgehenden wissenschaft-
lichen Erdumsegelungen besonders in dem östlichen Theil und den anstossenden
Gränzgebieten des indischen Archipels die zoologische Kenntniss in allen Thier-
klassen gefördert. Die hauptsächlichsten dieser Expeditionen sind im zweiten Band
S. 103 angeführt.
In Niederländisch-Indien selbst war seit Aufhebung der naturwissenschaftlichen
Kommission ein Stillstand im Studium der dortigen Thierwelt eingetreten, der den
grössern Theil des zweiten Vierteljahrhunderts hindurch andauerte. Einen neuen
Aufschwung erhielten die zoologischen Bestrebungen dort erst durch Dr. P. Bleeker,
welcher mit Eifer und Energie die Systematik und Beschreibung der Fische des
Archipels in die Hand genommen und für diesen Zweig der Thierkunde halboffiziell
Propaganda gemacht, indem er als Chef des Medicinalwesens seine durch den ganzen
Archipel zerstreuten Untergebenen zum Sammeln von Fischen und Reptilien an-
spornte, sowie 1850 die »naturkundige Vereinigung« in Batavia gründete, deren Prä-
sident er, bis er Indien verliess, geblieben ist. Arbeiten von ihm über die Fische
und Reptilien des Archipels, einzelne auch über Crustaceen (Doclea) und Seefedern,
finden sich seit 1846 in den Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap, 4to.,
Verhandelingen der natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie, 4to., auch
Acta societatis scientiarum Indo-Neerlandicae betitelt, und in der von derselben
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