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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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mit ihren Abänderungen.

Westliches Borneo, nicht selten, in den meisten Gegenden
längs der Ströme Kapuas und Sambas, welche ich besuchte, doch
nirgends in Menge und selten wohl erhaltene Exemplare gefunden,
scheint nur in dichtem Walde zu leben; die grössten, dunkelsten
und scharf gekielten (A) a) b) von Mandhor im Binnenland, die
kleineren, helleren und stumpferen (B) e) f) i) im Küstenland bei
Singkawang.

Insel Labuan an der Nordwestseite von Borneo, von H. Low
gesammelt (E) g).

? Java, bei Adjibarang, Residentschaft Banjumas, ein noch
unvollendetes Exemplar mit scharfem Kiel und stark ausgeprägter
Sculptur, von F. Jagor eingesandt (die in Albers' Heliceen zweite
Ausgabe S. 169 erwähnte Schnecke); aus Buitenzorg von Zollinger
eingesandt, das Originalexemplar von corrosa in Mousson's Samm-
lung (D) c); Java ohne näheren Fundort ein zweites grünbraunes
Exemplar mit starker Sculptur, ebenfalls bei Mousson (h); Java
ohne nähere Angabe im Leydener Museum (C) d).

Die vertieften Spirallinien sind bei gut erhaltenen Exemplaren
sehr deutlich, bei anderen oft kaum zu erkennen. Die schiefen
Runzeln erstrecken sich jenseits des Kiels noch auf die nächst-
liegenden Theile der Unterseite; sie sind bald mehr bald weniger
stark ausgeprägt, doch bei allen Exemplaren, die ich untersucht,
in Ausdehnung und Richtung übereinstimmend. Die Naht ist oft
deutlich angedrückt und mit radialen groben Fältchen versehen,
oft weniger. Die Höhe, namentlich der letzten Windung und ihre
Wölbung variirt sehr bedeutend nach den Individuen, ebenso die
Schärfe des Kiels; dieser nimmt zwar, wie bei fast allen Schnecken,
an dem einzelnen Exemplar mit dem Wachsthum an Schärfe ab
und ist zunächst der Mündung oft fast völlig verschwunden, aber
durchschnittlich sind die kleiner bleibenden Individuen von vorn
herein stumpfer gekielt (B) als die grösseren (A). Ebenso wechselnd
ist die Farbe, d. h. wie sehr die Oberseite durch dunkleren, oft
dunkel kastanienbraunen Ton von dem Grüngelb der Unterseite sich
entfernt und wie weit diese dunklere Farbe jenseits der Kante auf
den peripherischen Theil der Unterseite übergreift. Ein dunkles
Band unter der Peripherie ist fast immer spurweise, selten deutlich
begränzt, vorhanden. Es ist mir nicht möglich, an meinen Exem-
plaren die Trennung von A) und B), Schumacheriana und densa,
durchzuführen, so verschieden auch die Extreme beider erscheinen.


mit ihren Abänderungen.

Westliches Borneo, nicht selten, in den meisten Gegenden
längs der Ströme Kapuas und Sambas, welche ich besuchte, doch
nirgends in Menge und selten wohl erhaltene Exemplare gefunden,
scheint nur in dichtem Walde zu leben; die grössten, dunkelsten
und scharf gekielten (A) a) b) von Mandhor im Binnenland, die
kleineren, helleren und stumpferen (B) e) f) i) im Küstenland bei
Singkawang.

Insel Labuan an der Nordwestseite von Borneo, von H. Low
gesammelt (E) g).

? Java, bei Adjibarang, Residentschaft Banjumas, ein noch
unvollendetes Exemplar mit scharfem Kiel und stark ausgeprägter
Sculptur, von F. Jagor eingesandt (die in Albers’ Heliceen zweite
Ausgabe S. 169 erwähnte Schnecke); aus Buitenzorg von Zollinger
eingesandt, das Originalexemplar von corrosa in Mousson’s Samm-
lung (D) c); Java ohne näheren Fundort ein zweites grünbraunes
Exemplar mit starker Sculptur, ebenfalls bei Mousson (h); Java
ohne nähere Angabe im Leydener Museum (C) d).

Die vertieften Spirallinien sind bei gut erhaltenen Exemplaren
sehr deutlich, bei anderen oft kaum zu erkennen. Die schiefen
Runzeln erstrecken sich jenseits des Kiels noch auf die nächst-
liegenden Theile der Unterseite; sie sind bald mehr bald weniger
stark ausgeprägt, doch bei allen Exemplaren, die ich untersucht,
in Ausdehnung und Richtung übereinstimmend. Die Naht ist oft
deutlich angedrückt und mit radialen groben Fältchen versehen,
oft weniger. Die Höhe, namentlich der letzten Windung und ihre
Wölbung variirt sehr bedeutend nach den Individuen, ebenso die
Schärfe des Kiels; dieser nimmt zwar, wie bei fast allen Schnecken,
an dem einzelnen Exemplar mit dem Wachsthum an Schärfe ab
und ist zunächst der Mündung oft fast völlig verschwunden, aber
durchschnittlich sind die kleiner bleibenden Individuen von vorn
herein stumpfer gekielt (B) als die grösseren (A). Ebenso wechselnd
ist die Farbe, d. h. wie sehr die Oberseite durch dunkleren, oft
dunkel kastanienbraunen Ton von dem Grüngelb der Unterseite sich
entfernt und wie weit diese dunklere Farbe jenseits der Kante auf
den peripherischen Theil der Unterseite übergreift. Ein dunkles
Band unter der Peripherie ist fast immer spurweise, selten deutlich
begränzt, vorhanden. Es ist mir nicht möglich, an meinen Exem-
plaren die Trennung von A) und B), Schumacheriana und densa,
durchzuführen, so verschieden auch die Extreme beider erscheinen.


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[231/0251] mit ihren Abänderungen. Westliches Borneo, nicht selten, in den meisten Gegenden längs der Ströme Kapuas und Sambas, welche ich besuchte, doch nirgends in Menge und selten wohl erhaltene Exemplare gefunden, scheint nur in dichtem Walde zu leben; die grössten, dunkelsten und scharf gekielten (A) a) b) von Mandhor im Binnenland, die kleineren, helleren und stumpferen (B) e) f) i) im Küstenland bei Singkawang. Insel Labuan an der Nordwestseite von Borneo, von H. Low gesammelt (E) g). ? Java, bei Adjibarang, Residentschaft Banjumas, ein noch unvollendetes Exemplar mit scharfem Kiel und stark ausgeprägter Sculptur, von F. Jagor eingesandt (die in Albers’ Heliceen zweite Ausgabe S. 169 erwähnte Schnecke); aus Buitenzorg von Zollinger eingesandt, das Originalexemplar von corrosa in Mousson’s Samm- lung (D) c); Java ohne näheren Fundort ein zweites grünbraunes Exemplar mit starker Sculptur, ebenfalls bei Mousson (h); Java ohne nähere Angabe im Leydener Museum (C) d). Die vertieften Spirallinien sind bei gut erhaltenen Exemplaren sehr deutlich, bei anderen oft kaum zu erkennen. Die schiefen Runzeln erstrecken sich jenseits des Kiels noch auf die nächst- liegenden Theile der Unterseite; sie sind bald mehr bald weniger stark ausgeprägt, doch bei allen Exemplaren, die ich untersucht, in Ausdehnung und Richtung übereinstimmend. Die Naht ist oft deutlich angedrückt und mit radialen groben Fältchen versehen, oft weniger. Die Höhe, namentlich der letzten Windung und ihre Wölbung variirt sehr bedeutend nach den Individuen, ebenso die Schärfe des Kiels; dieser nimmt zwar, wie bei fast allen Schnecken, an dem einzelnen Exemplar mit dem Wachsthum an Schärfe ab und ist zunächst der Mündung oft fast völlig verschwunden, aber durchschnittlich sind die kleiner bleibenden Individuen von vorn herein stumpfer gekielt (B) als die grösseren (A). Ebenso wechselnd ist die Farbe, d. h. wie sehr die Oberseite durch dunkleren, oft dunkel kastanienbraunen Ton von dem Grüngelb der Unterseite sich entfernt und wie weit diese dunklere Farbe jenseits der Kante auf den peripherischen Theil der Unterseite übergreift. Ein dunkles Band unter der Peripherie ist fast immer spurweise, selten deutlich begränzt, vorhanden. Es ist mir nicht möglich, an meinen Exem- plaren die Trennung von A) und B), Schumacheriana und densa, durchzuführen, so verschieden auch die Extreme beider erscheinen.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/251>, abgerufen am 24.11.2024.