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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Gattung Helix.
ich hierbei ab, indem die im indischen Archipel so reich vertretene
Gruppe der Planispiren gerade sehr schwache zahlreiche Rippen
hat und es mir doch nicht natürlich vorkommen will, diese mit den
europäischen Fruticicolen zusammen den übrigen entgegenzusetzen,
wozu die Eintheilung von O. A. Mörch in Aulacognatha und Odon-
tognatha nothwendig in dieser Zusammenstellung hindrängen würde;
siehe dessen interessante und werthvolle Mittheilungen in den Mal.
Blättern VI. 1859 S. 109, in seiner synopsis moll. Daniae (natur-
historisk forenings videnskabelige meddelelser 1863) p. 5 und wiederum
in dem Journal de Conchyliologie XIII. 1865 p. 274 und 383.

Im Allgemeinen lassen sich die im indischen Archipel lebenden
Arten der Gattung Helix in diesem Sinne schon in ihrem Habitus
durch mittlere oder ansehnliche Grösse, bunte Färbung und voll-
ständig umgebogenen Mundsaum von den Arten der vorhergehenden
Gattungen unterscheiden, durch den Mundsaum namentlich von den
Naninen. Doch kommen von beiden Seiten Ausnahmen vor, nament-
lich schliesst sich die erste Gruppe noch in Grösse und Färbung
an Trochomorpha an, und nur vollständigere Kenntniss der Arten-
reihen kann in Ermangelung der Kiefer selbst ein vorläufiges Urtheil
über ihre Stellung begründen.

Alle grösseren und schöneren Arten und Artengruppen von
Helix in diesem Sinne gehören ausschliesslich der östlichen Hälfte
des indischen Archipels an, wo sie im nordöstlichen Borneo und
dem nördlichen Celebes gegen die Philippinen zu, auf den Molukken
gegen Neu-Guinea hin zunehmen. Java, Sumatra, West-Borneo
und Malakka haben wohl grosse Naninen, aber nur kleine, un-
scheinbare, einfarbige Helix und selbst Timor bringt es nicht über
die mittelgrosse argillacea.

Gruppe Plectotropis Martens.

Schale flach konisch, weit genabelt, streifig, dünn, bräunlich,
mit einer Kante in der Peripherie und einer zweiten um den Nabel;
Mundsaum dünn, deutlich umgebogen.

Die Beschaffenheit des Kiefers, welchen ich bei der siamesi-
schen Art, H. ptychostyla, untersucht habe (S. 173), scheint auch
diese Abtheilung als eigene Gattung aus der grossen Masse der Helix
auszusondern; ihr Gesammthabitus weist sie zunächst neben Patula;
von dieser unterscheidet sich die Schale hauptsächlich durch den
umgeschlagenen Mundsaum und tritt damit auch an die Fruticicolen

Gattung Helix.
ich hierbei ab, indem die im indischen Archipel so reich vertretene
Gruppe der Planispiren gerade sehr schwache zahlreiche Rippen
hat und es mir doch nicht natürlich vorkommen will, diese mit den
europäischen Fruticicolen zusammen den übrigen entgegenzusetzen,
wozu die Eintheilung von O. A. Mörch in Aulacognatha und Odon-
tognatha nothwendig in dieser Zusammenstellung hindrängen würde;
siehe dessen interessante und werthvolle Mittheilungen in den Mal.
Blättern VI. 1859 S. 109, in seiner synopsis moll. Daniae (natur-
historisk forenings videnskabelige meddelelser 1863) p. 5 und wiederum
in dem Journal de Conchyliologie XIII. 1865 p. 274 und 383.

Im Allgemeinen lassen sich die im indischen Archipel lebenden
Arten der Gattung Helix in diesem Sinne schon in ihrem Habitus
durch mittlere oder ansehnliche Grösse, bunte Färbung und voll-
ständig umgebogenen Mundsaum von den Arten der vorhergehenden
Gattungen unterscheiden, durch den Mundsaum namentlich von den
Naninen. Doch kommen von beiden Seiten Ausnahmen vor, nament-
lich schliesst sich die erste Gruppe noch in Grösse und Färbung
an Trochomorpha an, und nur vollständigere Kenntniss der Arten-
reihen kann in Ermangelung der Kiefer selbst ein vorläufiges Urtheil
über ihre Stellung begründen.

Alle grösseren und schöneren Arten und Artengruppen von
Helix in diesem Sinne gehören ausschliesslich der östlichen Hälfte
des indischen Archipels an, wo sie im nordöstlichen Borneo und
dem nördlichen Celebes gegen die Philippinen zu, auf den Molukken
gegen Neu-Guinea hin zunehmen. Java, Sumatra, West-Borneo
und Malakka haben wohl grosse Naninen, aber nur kleine, un-
scheinbare, einfarbige Helix und selbst Timor bringt es nicht über
die mittelgrosse argillacea.

Gruppe Plectotropis Martens.

Schale flach konisch, weit genabelt, streifig, dünn, bräunlich,
mit einer Kante in der Peripherie und einer zweiten um den Nabel;
Mundsaum dünn, deutlich umgebogen.

Die Beschaffenheit des Kiefers, welchen ich bei der siamesi-
schen Art, H. ptychostyla, untersucht habe (S. 173), scheint auch
diese Abtheilung als eigene Gattung aus der grossen Masse der Helix
auszusondern; ihr Gesammthabitus weist sie zunächst neben Patula;
von dieser unterscheidet sich die Schale hauptsächlich durch den
umgeschlagenen Mundsaum und tritt damit auch an die Fruticicolen

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[262/0282] Gattung Helix. ich hierbei ab, indem die im indischen Archipel so reich vertretene Gruppe der Planispiren gerade sehr schwache zahlreiche Rippen hat und es mir doch nicht natürlich vorkommen will, diese mit den europäischen Fruticicolen zusammen den übrigen entgegenzusetzen, wozu die Eintheilung von O. A. Mörch in Aulacognatha und Odon- tognatha nothwendig in dieser Zusammenstellung hindrängen würde; siehe dessen interessante und werthvolle Mittheilungen in den Mal. Blättern VI. 1859 S. 109, in seiner synopsis moll. Daniae (natur- historisk forenings videnskabelige meddelelser 1863) p. 5 und wiederum in dem Journal de Conchyliologie XIII. 1865 p. 274 und 383. Im Allgemeinen lassen sich die im indischen Archipel lebenden Arten der Gattung Helix in diesem Sinne schon in ihrem Habitus durch mittlere oder ansehnliche Grösse, bunte Färbung und voll- ständig umgebogenen Mundsaum von den Arten der vorhergehenden Gattungen unterscheiden, durch den Mundsaum namentlich von den Naninen. Doch kommen von beiden Seiten Ausnahmen vor, nament- lich schliesst sich die erste Gruppe noch in Grösse und Färbung an Trochomorpha an, und nur vollständigere Kenntniss der Arten- reihen kann in Ermangelung der Kiefer selbst ein vorläufiges Urtheil über ihre Stellung begründen. Alle grösseren und schöneren Arten und Artengruppen von Helix in diesem Sinne gehören ausschliesslich der östlichen Hälfte des indischen Archipels an, wo sie im nordöstlichen Borneo und dem nördlichen Celebes gegen die Philippinen zu, auf den Molukken gegen Neu-Guinea hin zunehmen. Java, Sumatra, West-Borneo und Malakka haben wohl grosse Naninen, aber nur kleine, un- scheinbare, einfarbige Helix und selbst Timor bringt es nicht über die mittelgrosse argillacea. Gruppe Plectotropis Martens. Schale flach konisch, weit genabelt, streifig, dünn, bräunlich, mit einer Kante in der Peripherie und einer zweiten um den Nabel; Mundsaum dünn, deutlich umgebogen. Die Beschaffenheit des Kiefers, welchen ich bei der siamesi- schen Art, H. ptychostyla, untersucht habe (S. 173), scheint auch diese Abtheilung als eigene Gattung aus der grossen Masse der Helix auszusondern; ihr Gesammthabitus weist sie zunächst neben Patula; von dieser unterscheidet sich die Schale hauptsächlich durch den umgeschlagenen Mundsaum und tritt damit auch an die Fruticicolen

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/282>, abgerufen am 24.11.2024.