Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Verwandtschaft der Helix Solorensis; Gruppe Chloritis.
nur an europäische Formen Gewöhnten eine gewisse Aehnlichkeit
mit einer kleineren ausgebleichten Helix arbustorum, oder wo die
anderen Bänder mehr hervortreten, mit den kalkreicheren Verwandten
der H. Pisana, z. B. H. Seetzeni.

Die einzige ganz nahe Verwandte findet sie aber, worauf mich
H. Adams zuerst aufmerksam machte, in der neuseeländischen
H. Reinga Gray, welche um weniges kleiner ist und eine zahnartige
Verdickung des Columellarrandes zeigt, im Uebrigen und namentlich
in den Bändern aber recht gut übereinstimmt; weitere Verwandte
von dieser, H. Dringi und tescorum, leben in Neuholland und so
haben wir hier wieder, wie bei H. argillacea, in der Südostecke
des indischen Archipels das Hereinragen australischer, das trocknere
subtropische Klima bezeichnender Formen.

Gruppe Chloritis Beck.

Schale oben flach oder vertieft, unten gewölbt, oft behaart,
einfarbig braun bis trüb pomeranzengelb, öfters gebändert; Mündung
mehr oder weniger der senkrechten Stellung sich nähernd, Mundsaum
umgeschlagen, nicht oder nur wenig verdickt, am Uebergang vom
Columellar- in den Unterrand bogenförmig zurücktretend.

Chloritis Beck ind. p. 29; Albers Heliceen erste Ausgabe S. 91;
zweite S. 161; Semicornu (Klein) Adams gen. II. p. 202.

Eine sehr charakteristische Gruppe für die Molukken, deren
Typus die allbekannte H. ungulina L. ist; in neuester Zeit sind von
Pfeiffer und mir einige kleinere unter sich sehr ähnliche Schnecken
beschrieben worden, über deren systematische und geographische
Abgränzung gegen einander mein immer noch allzugeringes Material
manche Frage offen lässt.

A) Einfarbige oder nur mit hellen Bändern (unguicula).

Helix unguiculina m. Taf. 14., Fig. 5.

Mal. Blätt. X. 1863 S. 115 und 135.

Testa inflata, mersispira, anguste umbilicata, leviter striatula,
parum nitidula, obsolete pilosa, olivaceo-brunnea, concolor; spira
profunde immersa
, sutura profunda; anfr. 5, prope suturam
subangulati, ultimus tumidus, basi item obtuse angulatus, intra
angulum excavatus, antice valde descendens; apertura parum obliqua,
subtrigono-lunata, margine utroque ad insertionem valde arcuato;
peristoma non incrassatum, undique latiuscule expansum, album.


Verwandtschaft der Helix Solorensis; Gruppe Chloritis.
nur an europäische Formen Gewöhnten eine gewisse Aehnlichkeit
mit einer kleineren ausgebleichten Helix arbustorum, oder wo die
anderen Bänder mehr hervortreten, mit den kalkreicheren Verwandten
der H. Pisana, z. B. H. Seetzeni.

Die einzige ganz nahe Verwandte findet sie aber, worauf mich
H. Adams zuerst aufmerksam machte, in der neuseeländischen
H. Reinga Gray, welche um weniges kleiner ist und eine zahnartige
Verdickung des Columellarrandes zeigt, im Uebrigen und namentlich
in den Bändern aber recht gut übereinstimmt; weitere Verwandte
von dieser, H. Dringi und tescorum, leben in Neuholland und so
haben wir hier wieder, wie bei H. argillacea, in der Südostecke
des indischen Archipels das Hereinragen australischer, das trocknere
subtropische Klima bezeichnender Formen.

Gruppe Chloritis Beck.

Schale oben flach oder vertieft, unten gewölbt, oft behaart,
einfarbig braun bis trüb pomeranzengelb, öfters gebändert; Mündung
mehr oder weniger der senkrechten Stellung sich nähernd, Mundsaum
umgeschlagen, nicht oder nur wenig verdickt, am Uebergang vom
Columellar- in den Unterrand bogenförmig zurücktretend.

Chloritis Beck ind. p. 29; Albers Heliceen erste Ausgabe S. 91;
zweite S. 161; Semicornu (Klein) Adams gen. II. p. 202.

Eine sehr charakteristische Gruppe für die Molukken, deren
Typus die allbekannte H. ungulina L. ist; in neuester Zeit sind von
Pfeiffer und mir einige kleinere unter sich sehr ähnliche Schnecken
beschrieben worden, über deren systematische und geographische
Abgränzung gegen einander mein immer noch allzugeringes Material
manche Frage offen lässt.

A) Einfarbige oder nur mit hellen Bändern (unguicula).

Helix unguiculina m. Taf. 14., Fig. 5.

Mal. Blätt. X. 1863 S. 115 und 135.

Testa inflata, mersispira, anguste umbilicata, leviter striatula,
parum nitidula, obsolete pilosa, olivaceo-brunnea, concolor; spira
profunde immersa
, sutura profunda; anfr. 5, prope suturam
subangulati, ultimus tumidus, basi item obtuse angulatus, intra
angulum excavatus, antice valde descendens; apertura parum obliqua,
subtrigono-lunata, margine utroque ad insertionem valde arcuato;
peristoma non incrassatum, undique latiuscule expansum, album.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0298" n="278"/><fw place="top" type="header">Verwandtschaft der Helix Solorensis; Gruppe Chloritis.</fw><lb/>
nur an europäische Formen Gewöhnten eine gewisse Aehnlichkeit<lb/>
mit einer kleineren ausgebleichten Helix arbustorum, oder wo die<lb/>
anderen Bänder mehr hervortreten, mit den kalkreicheren Verwandten<lb/>
der H. Pisana, z. B. H. Seetzeni.</p><lb/>
                <p>Die einzige ganz nahe Verwandte findet sie aber, worauf mich<lb/>
H. Adams zuerst aufmerksam machte, in der neuseeländischen<lb/>
H. Reinga Gray, welche um weniges kleiner ist und eine zahnartige<lb/>
Verdickung des Columellarrandes zeigt, im Uebrigen und namentlich<lb/>
in den Bändern aber recht gut übereinstimmt; weitere Verwandte<lb/>
von dieser, H. Dringi und tescorum, leben in Neuholland und so<lb/>
haben wir hier wieder, wie bei H. argillacea, in der Südostecke<lb/>
des indischen Archipels das Hereinragen australischer, das trocknere<lb/>
subtropische Klima bezeichnender Formen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>Gruppe <hi rendition="#g">Chloritis</hi> Beck.</head><lb/>
                <p>Schale oben flach oder vertieft, unten gewölbt, oft behaart,<lb/>
einfarbig braun bis trüb pomeranzengelb, öfters gebändert; Mündung<lb/>
mehr oder weniger der senkrechten Stellung sich nähernd, Mundsaum<lb/>
umgeschlagen, nicht oder nur wenig verdickt, am Uebergang vom<lb/>
Columellar- in den Unterrand bogenförmig zurücktretend.</p><lb/>
                <p>Chloritis Beck ind. p. 29; Albers Heliceen erste Ausgabe S. 91;<lb/>
zweite S. 161; Semicornu (Klein) Adams gen. II. p. 202.</p><lb/>
                <p>Eine sehr charakteristische Gruppe für die Molukken, deren<lb/>
Typus die allbekannte H. ungulina L. ist; in neuester Zeit sind von<lb/>
Pfeiffer und mir einige kleinere unter sich sehr ähnliche Schnecken<lb/>
beschrieben worden, über deren systematische und geographische<lb/>
Abgränzung gegen einander mein immer noch allzugeringes Material<lb/>
manche Frage offen lässt.</p><lb/>
                <div n="6">
                  <head>A) Einfarbige oder nur mit hellen Bändern (unguicula).</head><lb/>
                  <p><hi rendition="#i">Helix unguiculina m.</hi> Taf. 14., Fig. 5.</p><lb/>
                  <p> <hi rendition="#et">Mal. Blätt. X. 1863 S. 115 und 135.</hi> </p><lb/>
                  <p>Testa inflata, mersispira, anguste umbilicata, leviter striatula,<lb/>
parum nitidula, obsolete pilosa, olivaceo-brunnea, concolor; <hi rendition="#g">spira<lb/>
profunde immersa</hi>, sutura profunda; anfr. 5, prope suturam<lb/>
subangulati, ultimus tumidus, <hi rendition="#g">basi</hi> item <hi rendition="#g">obtuse angulatus</hi>, intra<lb/>
angulum excavatus, antice valde descendens; apertura parum obliqua,<lb/>
subtrigono-lunata, margine utroque ad insertionem valde arcuato;<lb/>
peristoma non incrassatum, undique latiuscule expansum, album.</p><lb/>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0298] Verwandtschaft der Helix Solorensis; Gruppe Chloritis. nur an europäische Formen Gewöhnten eine gewisse Aehnlichkeit mit einer kleineren ausgebleichten Helix arbustorum, oder wo die anderen Bänder mehr hervortreten, mit den kalkreicheren Verwandten der H. Pisana, z. B. H. Seetzeni. Die einzige ganz nahe Verwandte findet sie aber, worauf mich H. Adams zuerst aufmerksam machte, in der neuseeländischen H. Reinga Gray, welche um weniges kleiner ist und eine zahnartige Verdickung des Columellarrandes zeigt, im Uebrigen und namentlich in den Bändern aber recht gut übereinstimmt; weitere Verwandte von dieser, H. Dringi und tescorum, leben in Neuholland und so haben wir hier wieder, wie bei H. argillacea, in der Südostecke des indischen Archipels das Hereinragen australischer, das trocknere subtropische Klima bezeichnender Formen. Gruppe Chloritis Beck. Schale oben flach oder vertieft, unten gewölbt, oft behaart, einfarbig braun bis trüb pomeranzengelb, öfters gebändert; Mündung mehr oder weniger der senkrechten Stellung sich nähernd, Mundsaum umgeschlagen, nicht oder nur wenig verdickt, am Uebergang vom Columellar- in den Unterrand bogenförmig zurücktretend. Chloritis Beck ind. p. 29; Albers Heliceen erste Ausgabe S. 91; zweite S. 161; Semicornu (Klein) Adams gen. II. p. 202. Eine sehr charakteristische Gruppe für die Molukken, deren Typus die allbekannte H. ungulina L. ist; in neuester Zeit sind von Pfeiffer und mir einige kleinere unter sich sehr ähnliche Schnecken beschrieben worden, über deren systematische und geographische Abgränzung gegen einander mein immer noch allzugeringes Material manche Frage offen lässt. A) Einfarbige oder nur mit hellen Bändern (unguicula). Helix unguiculina m. Taf. 14., Fig. 5. Mal. Blätt. X. 1863 S. 115 und 135. Testa inflata, mersispira, anguste umbilicata, leviter striatula, parum nitidula, obsolete pilosa, olivaceo-brunnea, concolor; spira profunde immersa, sutura profunda; anfr. 5, prope suturam subangulati, ultimus tumidus, basi item obtuse angulatus, intra angulum excavatus, antice valde descendens; apertura parum obliqua, subtrigono-lunata, margine utroque ad insertionem valde arcuato; peristoma non incrassatum, undique latiuscule expansum, album.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/298
Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/298>, abgerufen am 22.11.2024.