Sie schliesst sich näher den philippinischen Cochlostylen an, als irgend eine andere bekannte Schnecke der Sundainseln oder Molukken, wie auch ihr engeres Vaterland das den Philippinen nächste des ganzen hier behandelten Gebietes ist.
Helix pileus Müll.
Lister hist. conch. tab. 16., fig. 11. 1685.
Seba thes. III. 40., 39.; 1761 -- Knorr Vergnügen der Augen VI. 28., 4.
Helix pileus Müll. hist. verm. p. 80; Born. test. mus. Caes. 16., 11. 12.; Chemn. conch. cab. IX. fig. 1046--1048. = ed. nov. 21., 1--3.; Fer. hist. 63a., 3--8.; Lam. ed. Desh. VIII. p. 64; Pfr. mon. I. p. 324; Chenu illustr. conch. 6., 4--6.; Reeve conch. ic. fig. 493.; Mal. Blätt. I. 1854 S. 57 und X. 1863 S. 118.
Helix pileata, bifasciata u. Bulla ambigua Gmel., Linn. syst. nat. ed. 13 p. 3431 u. 3609.
Geotrochus pileus Beck ind. p. 47; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.
Testa subobtecte perforata, turrito-conica, obtuse angulata, leviter striatula, nitida, carneoalbida, fasciis variis rufofuscis picta, apice hepaticofusca; anfr. 6, superiores magis, inferiores minus convexiusculi, ultimus vix descendens; apertura subdiagonalis, rhom- boidea, peristoma expansum, album, ad angulum externum non productum, ad insertionem columellarem valde dilatatum.
Diam. maj. 25, min. 22, alt. 30; apert. long. 171/2, lat. 13 Mill.
Diese alt- und allbekannte Art durfte ich hier nicht mit Stillschweigen übergehen, da sie überall als Bewohnerin des indischen Archipels gilt und ich selbst sie auch dort gesehen habe, obwohl ich der subjectiven Ansicht bin, dass sie nicht innerhalb der für diese Zusammenstellung angenommenen Gränzen des indischen Archipels lebt. Je bestimmter nämlich die Angaben über ihr Vaterland lauten, desto weiter schieben sie es nach Osten zurück. Müller und Born kannten es überhaupt noch nicht, Chemnitz sagt einfach "Ostindien", Ferussac und Lamarck betrachten es wieder als unbekannt, Beck nennt die Molukken, Pfeiffer nach Hinds speciell Amboina. Aber Rumph hätte diese schöne und grosse Schnecke gewiss erhalten und beschrieben, wenn sie in Wahrheit auf Amboina oder auch nur auf den benachbarten Inseln Ceram oder Buru leben würde. Ich habe dieselbe nun allerdings auch auf Amboina gesehen und erhalten, aber nur in und aus Sammlungen dortiger Liebhaber, und mit der bestimmten Angabe, dass sie auf der Gruppe der Aruinseln, mehr als halbwegs nach Neu-Guinea, wo sie in der That auch Wallace gefunden hat, lebe und von dort die Schale ihrer Schönheit wegen nicht selten nach Amboina geschickt werde. Die nahe verwandte H. euchroes gibt Pfeiffer auch aus "dem indischen Archipel"
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Helix pileus.
Sie schliesst sich näher den philippinischen Cochlostylen an, als irgend eine andere bekannte Schnecke der Sundainseln oder Molukken, wie auch ihr engeres Vaterland das den Philippinen nächste des ganzen hier behandelten Gebietes ist.
Helix pileus Müll.
Lister hist. conch. tab. 16., fig. 11. 1685.
Seba thes. III. 40., 39.; 1761 — Knorr Vergnügen der Augen VI. 28., 4.
Helix pileus Müll. hist. verm. p. 80; Born. test. mus. Caes. 16., 11. 12.; Chemn. conch. cab. IX. fig. 1046—1048. = ed. nov. 21., 1—3.; Fer. hist. 63a., 3—8.; Lam. ed. Desh. VIII. p. 64; Pfr. mon. I. p. 324; Chenu illustr. conch. 6., 4—6.; Reeve conch. ic. fig. 493.; Mal. Blätt. I. 1854 S. 57 und X. 1863 S. 118.
Helix pileata, bifasciata u. Bulla ambigua Gmel., Linn. syst. nat. ed. 13 p. 3431 u. 3609.
Geotrochus pileus Beck ind. p. 47; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.
Testa subobtecte perforata, turrito-conica, obtuse angulata, leviter striatula, nitida, carneoalbida, fasciis variis rufofuscis picta, apice hepaticofusca; anfr. 6, superiores magis, inferiores minus convexiusculi, ultimus vix descendens; apertura subdiagonalis, rhom- boidea, peristoma expansum, album, ad angulum externum non productum, ad insertionem columellarem valde dilatatum.
Diam. maj. 25, min. 22, alt. 30; apert. long. 17½, lat. 13 Mill.
Diese alt- und allbekannte Art durfte ich hier nicht mit Stillschweigen übergehen, da sie überall als Bewohnerin des indischen Archipels gilt und ich selbst sie auch dort gesehen habe, obwohl ich der subjectiven Ansicht bin, dass sie nicht innerhalb der für diese Zusammenstellung angenommenen Gränzen des indischen Archipels lebt. Je bestimmter nämlich die Angaben über ihr Vaterland lauten, desto weiter schieben sie es nach Osten zurück. Müller und Born kannten es überhaupt noch nicht, Chemnitz sagt einfach »Ostindien«, Ferussac und Lamarck betrachten es wieder als unbekannt, Beck nennt die Molukken, Pfeiffer nach Hinds speciell Amboina. Aber Rumph hätte diese schöne und grosse Schnecke gewiss erhalten und beschrieben, wenn sie in Wahrheit auf Amboina oder auch nur auf den benachbarten Inseln Ceram oder Buru leben würde. Ich habe dieselbe nun allerdings auch auf Amboina gesehen und erhalten, aber nur in und aus Sammlungen dortiger Liebhaber, und mit der bestimmten Angabe, dass sie auf der Gruppe der Aruinseln, mehr als halbwegs nach Neu-Guinea, wo sie in der That auch Wallace gefunden hat, lebe und von dort die Schale ihrer Schönheit wegen nicht selten nach Amboina geschickt werde. Die nahe verwandte H. euchroes gibt Pfeiffer auch aus »dem indischen Archipel«
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Helix pileus.
Sie schliesst sich näher den philippinischen Cochlostylen an,
als irgend eine andere bekannte Schnecke der Sundainseln oder
Molukken, wie auch ihr engeres Vaterland das den Philippinen
nächste des ganzen hier behandelten Gebietes ist.
Helix pileus Müll.
Lister hist. conch. tab. 16., fig. 11. 1685.
Seba thes. III. 40., 39.; 1761 — Knorr Vergnügen der Augen VI. 28., 4.
Helix pileus Müll. hist. verm. p. 80; Born. test. mus. Caes. 16., 11. 12.; Chemn.
conch. cab. IX. fig. 1046—1048. = ed. nov. 21., 1—3.; Fer. hist. 63a., 3—8.;
Lam. ed. Desh. VIII. p. 64; Pfr. mon. I. p. 324; Chenu illustr. conch. 6., 4—6.;
Reeve conch. ic. fig. 493.; Mal. Blätt. I. 1854 S. 57 und X. 1863 S. 118.
Helix pileata, bifasciata u. Bulla ambigua Gmel., Linn. syst. nat. ed. 13 p. 3431 u. 3609.
Geotrochus pileus Beck ind. p. 47; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.
Testa subobtecte perforata, turrito-conica, obtuse angulata,
leviter striatula, nitida, carneoalbida, fasciis variis rufofuscis picta,
apice hepaticofusca; anfr. 6, superiores magis, inferiores minus
convexiusculi, ultimus vix descendens; apertura subdiagonalis, rhom-
boidea, peristoma expansum, album, ad angulum externum non
productum, ad insertionem columellarem valde dilatatum.
Diam. maj. 25, min. 22, alt. 30; apert. long. 17½, lat. 13 Mill.
Diese alt- und allbekannte Art durfte ich hier nicht mit
Stillschweigen übergehen, da sie überall als Bewohnerin des indischen
Archipels gilt und ich selbst sie auch dort gesehen habe, obwohl
ich der subjectiven Ansicht bin, dass sie nicht innerhalb der für diese
Zusammenstellung angenommenen Gränzen des indischen Archipels
lebt. Je bestimmter nämlich die Angaben über ihr Vaterland lauten,
desto weiter schieben sie es nach Osten zurück. Müller und Born
kannten es überhaupt noch nicht, Chemnitz sagt einfach »Ostindien«,
Ferussac und Lamarck betrachten es wieder als unbekannt, Beck
nennt die Molukken, Pfeiffer nach Hinds speciell Amboina. Aber
Rumph hätte diese schöne und grosse Schnecke gewiss erhalten
und beschrieben, wenn sie in Wahrheit auf Amboina oder auch
nur auf den benachbarten Inseln Ceram oder Buru leben würde.
Ich habe dieselbe nun allerdings auch auf Amboina gesehen und
erhalten, aber nur in und aus Sammlungen dortiger Liebhaber, und
mit der bestimmten Angabe, dass sie auf der Gruppe der Aruinseln,
mehr als halbwegs nach Neu-Guinea, wo sie in der That auch
Wallace gefunden hat, lebe und von dort die Schale ihrer Schönheit
wegen nicht selten nach Amboina geschickt werde. Die nahe
verwandte H. euchroes gibt Pfeiffer auch aus »dem indischen Archipel«
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/343>, abgerufen am 16.07.2024.
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