Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Helix najas und ihre Verwandte.
der Ostspitze von Ceram, auf dem Laub der Gesträuche lebend,
der Mantel grün durch die Schale durchscheinend.

Ausgezeichnet durch ihre Dünnheit und ihr zartes Aussehen;
von dem schmalen Nahtbande, das Philippi's Abbildung ziemlich
deutlich, Pfeiffer's weniger bestimmt zeigt, finde ich an meinem
Exemplar nichts.

In der Albers'schen Sammlung liegt unter der Etikette der
Helix Najas, Molukken, Cuming, eine andere Schnecke, mehr
dickschalig, kugelig und gesättigt weiss, mit geradem Mundsaum,
welche ich von der daneben befindlichen Helix micans Pfr. aus den
Philippinen von Cuming erhalten, nicht specifisch trennen kann;
hieraus erklärt sich, dass Albers wohl sein Exemplar mit Recht,
aber den Namen najas mit Unrecht in die Gattung Pfeifferia versetzt
hat (Albers' Heliceen, zweite Ausgabe S. 45). Umgekehrt dürfte die
Angabe "Molukken" für dieses Exemplar falsch sein, sie ist aber
richtig für die wahre najas, deren habitat in den Büchern bis jetzt
mit einem Fragezeichen abgemacht wurde.

Helix extensa Müll. sp.

Helix extensa O. Fr. Müller hist. verm. p. 60; Deshayes bei Ferussac hist. nat.
Text I. S. 246, Taf. 96., Fig. 5--7.; Pfr. mon. III. p. 193; Chemn. ed. nov.
160., 6. 7. -- non H. extensa (Müll.) Fer. nec Pfr. mon. I.

Eurycratera extensa Beck ind. p. 46.

Der vorigen sehr ähnlich, die Mündung schiefer, der Mund-
rand etwas breiter, der obere Theil der letzten Windung etwas
abgeplattet, das Gewinde dagegen etwas höher.

Diam. maj. 29, min. 221/2, alt. 22--23; apert. long. 17, lat. 15 Mill.

Insel Goram, nahe dem südöstlichen Ende von Ceram, Wallace.

Früher unbestimmt von den Molukken und fälschlich von
Amboina angegeben.

Helix obliquata Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text 1. S. 219;
28 a., 3. 4.; Pfr. mon. III. p. 192, unbekannten Fundortes, ist den
zwei vorhergehenden auffallend ähnlich, unterscheidet sich aber durch
noch entschiedenere Abplattung des oberen Theils der letzten Win-
dung, daher der Name; ferner durch dickere Schale von undurch-
sichtig milchweisser Farbe, breiteren Columellarrand und einen deut-
lichen ungefähr rechten Winkel zwischen diesem und dem Basalrand.
Ihr Vaterland dürfte daher auch nahe dem der zwei anderen sein.

Die drei erörterten Arten, najas, extensa und obliquata, bilden
eine kleine Reihe, welche die Zartheit und blasse Färbung der

Helix najas und ihre Verwandte.
der Ostspitze von Ceram, auf dem Laub der Gesträuche lebend,
der Mantel grün durch die Schale durchscheinend.

Ausgezeichnet durch ihre Dünnheit und ihr zartes Aussehen;
von dem schmalen Nahtbande, das Philippi’s Abbildung ziemlich
deutlich, Pfeiffer’s weniger bestimmt zeigt, finde ich an meinem
Exemplar nichts.

In der Albers’schen Sammlung liegt unter der Etikette der
Helix Najas, Molukken, Cuming, eine andere Schnecke, mehr
dickschalig, kugelig und gesättigt weiss, mit geradem Mundsaum,
welche ich von der daneben befindlichen Helix micans Pfr. aus den
Philippinen von Cuming erhalten, nicht specifisch trennen kann;
hieraus erklärt sich, dass Albers wohl sein Exemplar mit Recht,
aber den Namen najas mit Unrecht in die Gattung Pfeifferia versetzt
hat (Albers’ Heliceen, zweite Ausgabe S. 45). Umgekehrt dürfte die
Angabe »Molukken« für dieses Exemplar falsch sein, sie ist aber
richtig für die wahre najas, deren habitat in den Büchern bis jetzt
mit einem Fragezeichen abgemacht wurde.

Helix extensa Müll. sp.

Helix extensa O. Fr. Müller hist. verm. p. 60; Deshayes bei Ferussac hist. nat.
Text I. S. 246, Taf. 96., Fig. 5—7.; Pfr. mon. III. p. 193; Chemn. ed. nov.
160., 6. 7. — non H. extensa (Müll.) Fer. nec Pfr. mon. I.

Eurycratera extensa Beck ind. p. 46.

Der vorigen sehr ähnlich, die Mündung schiefer, der Mund-
rand etwas breiter, der obere Theil der letzten Windung etwas
abgeplattet, das Gewinde dagegen etwas höher.

Diam. maj. 29, min. 22½, alt. 22—23; apert. long. 17, lat. 15 Mill.

Insel Goram, nahe dem südöstlichen Ende von Ceram, Wallace.

Früher unbestimmt von den Molukken und fälschlich von
Amboina angegeben.

Helix obliquata Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text 1. S. 219;
28 a., 3. 4.; Pfr. mon. III. p. 192, unbekannten Fundortes, ist den
zwei vorhergehenden auffallend ähnlich, unterscheidet sich aber durch
noch entschiedenere Abplattung des oberen Theils der letzten Win-
dung, daher der Name; ferner durch dickere Schale von undurch-
sichtig milchweisser Farbe, breiteren Columellarrand und einen deut-
lichen ungefähr rechten Winkel zwischen diesem und dem Basalrand.
Ihr Vaterland dürfte daher auch nahe dem der zwei anderen sein.

Die drei erörterten Arten, najas, extensa und obliquata, bilden
eine kleine Reihe, welche die Zartheit und blasse Färbung der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0351" n="331"/><fw place="top" type="header">Helix najas und ihre Verwandte.</fw><lb/>
der Ostspitze von Ceram, auf dem Laub der Gesträuche lebend,<lb/>
der Mantel grün durch die Schale durchscheinend.</p><lb/>
                <p>Ausgezeichnet durch ihre Dünnheit und ihr zartes Aussehen;<lb/>
von dem schmalen Nahtbande, das Philippi&#x2019;s Abbildung ziemlich<lb/>
deutlich, Pfeiffer&#x2019;s weniger bestimmt zeigt, finde ich an meinem<lb/>
Exemplar nichts.</p><lb/>
                <p>In der Albers&#x2019;schen Sammlung liegt unter der Etikette der<lb/>
Helix Najas, Molukken, Cuming, eine andere Schnecke, mehr<lb/>
dickschalig, kugelig und gesättigt weiss, mit geradem Mundsaum,<lb/>
welche ich von der daneben befindlichen Helix micans Pfr. aus den<lb/>
Philippinen von Cuming erhalten, nicht specifisch trennen kann;<lb/>
hieraus erklärt sich, dass Albers wohl sein Exemplar mit Recht,<lb/>
aber den Namen najas mit Unrecht in die Gattung Pfeifferia versetzt<lb/>
hat (Albers&#x2019; Heliceen, zweite Ausgabe S. 45). Umgekehrt dürfte die<lb/>
Angabe »Molukken« für dieses Exemplar falsch sein, sie ist aber<lb/>
richtig für die wahre najas, deren habitat in den Büchern bis jetzt<lb/>
mit einem Fragezeichen abgemacht wurde.</p><lb/>
                <p>Helix extensa Müll. sp.</p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Helix extensa O. Fr. Müller hist. verm. p. 60; Deshayes bei Ferussac hist. nat.<lb/>
Text I. S. 246, Taf. 96., Fig. 5&#x2014;7.; Pfr. mon. III. p. 193; Chemn. ed. nov.<lb/>
160., 6. 7. &#x2014; non H. extensa (Müll.) Fer. nec Pfr. mon. I.</hi> </p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Eurycratera extensa Beck ind. p. 46.</hi> </p><lb/>
                <p>Der vorigen sehr ähnlich, die Mündung schiefer, der Mund-<lb/>
rand etwas breiter, der obere Theil der letzten Windung etwas<lb/>
abgeplattet, das Gewinde dagegen etwas höher.</p><lb/>
                <p>Diam. maj. 29, min. 22½, alt. 22&#x2014;23; apert. long. 17, lat. 15 Mill.</p><lb/>
                <p>Insel Goram, nahe dem südöstlichen Ende von Ceram, Wallace.</p><lb/>
                <p>Früher unbestimmt von den Molukken und fälschlich von<lb/>
Amboina angegeben.</p><lb/>
                <p>Helix obliquata Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text 1. S. 219;<lb/>
28 a., 3. 4.; Pfr. mon. III. p. 192, unbekannten Fundortes, ist den<lb/>
zwei vorhergehenden auffallend ähnlich, unterscheidet sich aber durch<lb/>
noch entschiedenere Abplattung des oberen Theils der letzten Win-<lb/>
dung, daher der Name; ferner durch dickere Schale von undurch-<lb/>
sichtig milchweisser Farbe, breiteren Columellarrand und einen deut-<lb/>
lichen ungefähr rechten Winkel zwischen diesem und dem Basalrand.<lb/>
Ihr Vaterland dürfte daher auch nahe dem der zwei anderen sein.</p><lb/>
                <p>Die drei erörterten Arten, najas, extensa und obliquata, bilden<lb/>
eine kleine Reihe, welche die Zartheit und blasse Färbung der<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0351] Helix najas und ihre Verwandte. der Ostspitze von Ceram, auf dem Laub der Gesträuche lebend, der Mantel grün durch die Schale durchscheinend. Ausgezeichnet durch ihre Dünnheit und ihr zartes Aussehen; von dem schmalen Nahtbande, das Philippi’s Abbildung ziemlich deutlich, Pfeiffer’s weniger bestimmt zeigt, finde ich an meinem Exemplar nichts. In der Albers’schen Sammlung liegt unter der Etikette der Helix Najas, Molukken, Cuming, eine andere Schnecke, mehr dickschalig, kugelig und gesättigt weiss, mit geradem Mundsaum, welche ich von der daneben befindlichen Helix micans Pfr. aus den Philippinen von Cuming erhalten, nicht specifisch trennen kann; hieraus erklärt sich, dass Albers wohl sein Exemplar mit Recht, aber den Namen najas mit Unrecht in die Gattung Pfeifferia versetzt hat (Albers’ Heliceen, zweite Ausgabe S. 45). Umgekehrt dürfte die Angabe »Molukken« für dieses Exemplar falsch sein, sie ist aber richtig für die wahre najas, deren habitat in den Büchern bis jetzt mit einem Fragezeichen abgemacht wurde. Helix extensa Müll. sp. Helix extensa O. Fr. Müller hist. verm. p. 60; Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text I. S. 246, Taf. 96., Fig. 5—7.; Pfr. mon. III. p. 193; Chemn. ed. nov. 160., 6. 7. — non H. extensa (Müll.) Fer. nec Pfr. mon. I. Eurycratera extensa Beck ind. p. 46. Der vorigen sehr ähnlich, die Mündung schiefer, der Mund- rand etwas breiter, der obere Theil der letzten Windung etwas abgeplattet, das Gewinde dagegen etwas höher. Diam. maj. 29, min. 22½, alt. 22—23; apert. long. 17, lat. 15 Mill. Insel Goram, nahe dem südöstlichen Ende von Ceram, Wallace. Früher unbestimmt von den Molukken und fälschlich von Amboina angegeben. Helix obliquata Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text 1. S. 219; 28 a., 3. 4.; Pfr. mon. III. p. 192, unbekannten Fundortes, ist den zwei vorhergehenden auffallend ähnlich, unterscheidet sich aber durch noch entschiedenere Abplattung des oberen Theils der letzten Win- dung, daher der Name; ferner durch dickere Schale von undurch- sichtig milchweisser Farbe, breiteren Columellarrand und einen deut- lichen ungefähr rechten Winkel zwischen diesem und dem Basalrand. Ihr Vaterland dürfte daher auch nahe dem der zwei anderen sein. Die drei erörterten Arten, najas, extensa und obliquata, bilden eine kleine Reihe, welche die Zartheit und blasse Färbung der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/351
Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/351>, abgerufen am 22.11.2024.