Wie schon der gewählte Name andeutet, ist mir die Berech- tigung dieser Art noch etwas zweifelhaft. Sie steht durchaus in der Mitte zwischen B. laevus und contrarius. In der Form kommen ihr manche Exemplare von jeder dieser Arten ganz nahe. Dass die Zeichnung nur aus Bändern, nicht aus Flammen besteht, nähert sie dem B. laevus, die Stellung dieser Bänder und der Glanz der Schale dem B. contrarius. Die Farbe des Mundsaums unterscheidet sie von beiden. Derselbe erscheint nach allen Seiten hinreichend ausgebildet und verdickt, um als Abschluss des Wachsthums gelten zu können, doch kann ich in Erinnerung an die schwarzen Varices des weissmündigen Bulimus perversus u. a. den Verdacht nicht ganz unterdrücken, dass er nur einen Ruhepunct bezeichnen und bei weiterem Wachsthum ein weisser Mundsaum gebildet werden könnte. Sonderbar wäre es übrigens, wenn auch nicht eine Spur davon als dunkler Varix übrig bleiben würde, denn weder B. con- trarius noch laevus zeigt je einen solchen. Das Zähnchen der Mündungswand und die unten zu erwähnende einfarbige Varietät von contrarius nähern die vorliegende Schnecke auf eine bedenkliche Weise dem contrarius. Das grösste Exemplar, d), in London als laevus gekauft, ohne Vaterlandsangabe, ist am Mundsaum nur sehr blass violettrosa, im Uebrigen ganz mit den von mir gefundenen übereinstimmend.
Bulimus Sinensis Bens. von Pegu oder Laos (Hinterindien) ist diesem suspectus ähnlich, aber merklich breiter und mit heller Spitze.
Wie schon der gewählte Name andeutet, ist mir die Berech- tigung dieser Art noch etwas zweifelhaft. Sie steht durchaus in der Mitte zwischen B. laevus und contrarius. In der Form kommen ihr manche Exemplare von jeder dieser Arten ganz nahe. Dass die Zeichnung nur aus Bändern, nicht aus Flammen besteht, nähert sie dem B. laevus, die Stellung dieser Bänder und der Glanz der Schale dem B. contrarius. Die Farbe des Mundsaums unterscheidet sie von beiden. Derselbe erscheint nach allen Seiten hinreichend ausgebildet und verdickt, um als Abschluss des Wachsthums gelten zu können, doch kann ich in Erinnerung an die schwarzen Varices des weissmündigen Bulimus perversus u. a. den Verdacht nicht ganz unterdrücken, dass er nur einen Ruhepunct bezeichnen und bei weiterem Wachsthum ein weisser Mundsaum gebildet werden könnte. Sonderbar wäre es übrigens, wenn auch nicht eine Spur davon als dunkler Varix übrig bleiben würde, denn weder B. con- trarius noch laevus zeigt je einen solchen. Das Zähnchen der Mündungswand und die unten zu erwähnende einfarbige Varietät von contrarius nähern die vorliegende Schnecke auf eine bedenkliche Weise dem contrarius. Das grösste Exemplar, d), in London als laevus gekauft, ohne Vaterlandsangabe, ist am Mundsaum nur sehr blass violettrosa, im Uebrigen ganz mit den von mir gefundenen übereinstimmend.
Bulimus Sinensis Bens. von Pegu oder Laos (Hinterindien) ist diesem suspectus ähnlich, aber merklich breiter und mit heller Spitze.
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Bulimus suspectus von Timor.
Wie schon der gewählte Name andeutet, ist mir die Berech-
tigung dieser Art noch etwas zweifelhaft. Sie steht durchaus in
der Mitte zwischen B. laevus und contrarius. In der Form kommen
ihr manche Exemplare von jeder dieser Arten ganz nahe. Dass
die Zeichnung nur aus Bändern, nicht aus Flammen besteht, nähert
sie dem B. laevus, die Stellung dieser Bänder und der Glanz der
Schale dem B. contrarius. Die Farbe des Mundsaums unterscheidet
sie von beiden. Derselbe erscheint nach allen Seiten hinreichend
ausgebildet und verdickt, um als Abschluss des Wachsthums gelten
zu können, doch kann ich in Erinnerung an die schwarzen Varices
des weissmündigen Bulimus perversus u. a. den Verdacht nicht
ganz unterdrücken, dass er nur einen Ruhepunct bezeichnen und
bei weiterem Wachsthum ein weisser Mundsaum gebildet werden
könnte. Sonderbar wäre es übrigens, wenn auch nicht eine Spur
davon als dunkler Varix übrig bleiben würde, denn weder B. con-
trarius noch laevus zeigt je einen solchen. Das Zähnchen der
Mündungswand und die unten zu erwähnende einfarbige Varietät
von contrarius nähern die vorliegende Schnecke auf eine bedenkliche
Weise dem contrarius. Das grösste Exemplar, d), in London als
laevus gekauft, ohne Vaterlandsangabe, ist am Mundsaum nur sehr
blass violettrosa, im Uebrigen ganz mit den von mir gefundenen
übereinstimmend.
Bulimus Sinensis Bens. von Pegu oder Laos (Hinterindien) ist
diesem suspectus ähnlich, aber merklich breiter und mit heller Spitze.
Bulimus contrarius Müll. Taf. 21., Fig. 7a. 7b. 7c. (jung) 10.
Buccinum subflavum etc. Lister hist. conch. 33., 31.; Favanne conch. Taf. 65.,
Fig. A6.; Kämmerer conch. cab. Rudolst. 10., 3.
? Turbo ovatus etc. Swammerdamm bibl. nat. tab. VII., fig. 11.
Helix contraria Müll. hist. verm. p. 95; Quoy et Gaimard voy. uranie zool.
p. 474 67., 8. 9.
Helix interrupta sinistrorsa Chemn. conch. cab. IX. pars 1 fig. 938. 939. (ver-
grössert) = ed. nov. 9., 5. 6.; Fer. prodr. No. 915.
Bulimus interruptus var. b (Brug.) Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 226; Hombron
et Jacquinot voy. pole sud moll. 8., 1.
Orthostylus contrarius (Müll.) Beck ind. p. 50.
Bulimus perversus var. γ Pfr. mon. II. p. 37.
Bulimus contrarius (Müll.) Mouss. moll. jav. p. 110 und 115; Pfr. mon. III.
p. 327 exclus. var. β; Chemn. ed. nov. 41., 3. 4.; Desh. ap. Fer. hist. nat.
161., 10. 12. 13.; Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 171.
Amphidromus contrarius Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.
Testa sinistra, conico-turrita, tenuis, leviter striatula, nitida,
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/383>, abgerufen am 16.07.2024.
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