Berlepsch, Hermann Alexander: Die Alpen in Natur- und Lebensbildern. Leipzig, 1871.Der Wasserfall. Der Bergstrom und seine Wasserfälle sind eine der stolzesten Unsterblicher Jüngling, Du strömest hervor aus der Felsenkluft. Kein Sterblicher sah die Wiege des Starken! Es hörte kein Ohr das Lallen des Edlen im sprudelnden Quell! Wie bist du so schön in silbernen Locken! Wie bist du so furchtbar im Donner der hallenden Felsen umher! O eile nicht so zum grünlichen See! Jüngling! noch bist du stark wie ein Gott! Frei wie ein Gott! Der Waſſerfall. Der Bergſtrom und ſeine Waſſerfälle ſind eine der ſtolzeſten Unſterblicher Jüngling, Du ſtrömeſt hervor aus der Felſenkluft. Kein Sterblicher ſah die Wiege des Starken! Es hörte kein Ohr das Lallen des Edlen im ſprudelnden Quell! Wie biſt du ſo ſchön in ſilbernen Locken! Wie biſt du ſo furchtbar im Donner der hallenden Felſen umher! O eile nicht ſo zum grünlichen See! Jüngling! noch biſt du ſtark wie ein Gott! Frei wie ein Gott! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0192" n="164"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr #g">Der Waſſerfall</hi>.<lb/></fw> <p>Der Bergſtrom und ſeine Waſſerfälle ſind eine der ſtolzeſten<lb/> Zierden des Alpenlandes, und mit begeiſterten Worten beſingt<lb/> F. L. von Stollberg das erhabene Schauſpiel</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Unſterblicher Jüngling,</l><lb/> <l>Du ſtrömeſt hervor aus der Felſenkluft.</l><lb/> <l>Kein Sterblicher ſah die Wiege des Starken!</l><lb/> <l>Es hörte kein Ohr das Lallen des Edlen im ſprudelnden Quell!</l><lb/> <l>Wie biſt du ſo ſchön in ſilbernen Locken!</l><lb/> <l>Wie biſt du ſo furchtbar im Donner der hallenden Felſen umher!</l><lb/> <l>O eile nicht ſo zum grünlichen See!</l><lb/> <l>Jüngling! noch biſt du ſtark wie ein Gott!</l><lb/> <l>Frei wie ein Gott!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [164/0192]
Der Waſſerfall.
Der Bergſtrom und ſeine Waſſerfälle ſind eine der ſtolzeſten
Zierden des Alpenlandes, und mit begeiſterten Worten beſingt
F. L. von Stollberg das erhabene Schauſpiel
Unſterblicher Jüngling,
Du ſtrömeſt hervor aus der Felſenkluft.
Kein Sterblicher ſah die Wiege des Starken!
Es hörte kein Ohr das Lallen des Edlen im ſprudelnden Quell!
Wie biſt du ſo ſchön in ſilbernen Locken!
Wie biſt du ſo furchtbar im Donner der hallenden Felſen umher!
O eile nicht ſo zum grünlichen See!
Jüngling! noch biſt du ſtark wie ein Gott!
Frei wie ein Gott!
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