Bernoulli, Jakob I.: Neu-erfundene Anleitung / Wie man den Lauff der Comet- oder Schwantzsternen in gewisse grundmässige Gesätze einrichten und ihre Erscheinung vorhersagen könne. Basel, 1681.se derowegen in dem Dreyeck sfi, also: wie fs oder fi 2584 sem. orb. m. sich haltet zu der Lini si, wel- Auf gleichen schlag finde ich den Winckel tsu von ungefehr 3 Stuffen, die der Comet in nicht gar Wann demnach 1 Tag zu 49 Tagen hinzugethan, hingegen 1 m. von 99 gr. 51 m. abgezogen wird, Davon muß nun ferner auch die Bewegung des Punctens f weggeworffen werden, welches also Zu mercken aber, daß ich hierauß noch nicht wissen kan, ob nicht der Punct f innert dieser zeit den Bleibet dann dabey, daß der Punct f innert 16 Jahren nicht mehr als 3 mal gantz den Thierkreise Und solches stimmet mit Herren C. Grundsätzen trefflich überein, dann der beweiset in se derowegen in dem Dreyeck sfi, also: wie fs oder fi 2584 sem. orb. m. sich haltet zu der Lini si, wel- Auf gleichen schlag finde ich den Winckel tsu von ungefehr 3 Stuffen, die der Comet in nicht gar Wann demnach 1 Tag zu 49 Tagen hinzugethan, hingegen 1 m. von 99 gr. 51 m. abgezogen wird, Davon muß nun ferner auch die Bewegung des Punctens f weggeworffen werden, welches also Zu mercken aber, daß ich hierauß noch nicht wissen kan, ob nicht der Punct f innert dieser zeit den Bleibet dann dabey, daß der Punct f innert 16 Jahren nicht mehr als 3 mal gantz den Thierkreise Und solches stimmet mit Herren C. Grundsaͤtzen trefflich uͤberein, dann der beweiset in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010" n="10"/> se derowegen in dem Dreyeck <hi rendition="#i">sfi</hi>, also: wie <hi rendition="#i">fs</hi> oder <hi rendition="#i">fi</hi> 2584 sem. orb. m. sich haltet zu der Lini <hi rendition="#i">si</hi>, wel-<lb/> ches ist die underzogene Lini des Winckels <hi rendition="#i">sai</hi> 49 gr. nembl. 82938, also haltet sich <hi rendition="#i">as</hi> oder <hi rendition="#i">ai</hi> 1 <hi rendition="#aq">sem.<lb/> orb. m.</hi> zu 32 der undergezogenen Lini des Winckels <hi rendition="#i">sfi</hi> oder <hi rendition="#i">zfy</hi>, welcher nicht mehr als ohngefehr<lb/> 1 minut ist: Ist also das <hi rendition="#aq">Perigæum</hi> in <hi rendition="#i">i</hi><lb/> nur umb eine minuten Ostlicher als in <hi rendition="#i">s</hi>.</p> <p>Auf gleichen schlag finde ich den Winckel <hi rendition="#i">tsu</hi> von ungefehr 3 Stuffen, die der Comet in nicht gar<lb/> einem Tag durchwandert; kommet also der Comet denen in <hi rendition="#i">i</hi> um einen Tag fruͤher ins <hi rendition="#aq">perigæum</hi>,<lb/> als denen in <hi rendition="#i">s</hi>. </p> <p>Wann demnach 1 Tag zu 49 Tagen hinzugethan, hingegen 1 m. von 99 gr. 51 m. abgezogen wird,<lb/> so bleibet 99 gr. 50 m., welche der Comet in 50 Tagen durchwandert. </p> <p>Davon muß nun ferner auch die Bewegung des Punctens <hi rendition="#i">f</hi> weggeworffen werden, welches also<lb/> zu verstehen: Auß der aufgerißnen Figur ist zu ersehen, daß aller Comet-Kreisen <hi rendition="#aq">perigæa</hi> oder viel-<lb/> mehr <hi rendition="#aq">perihelia</hi> in einer geraden Lini, so von der Sonnen <hi rendition="#i">a</hi> durch den Mitteldupf des Cometen-wuͤr-<lb/> bels <hi rendition="#i">f</hi> gezogen wird, sich befinden muͤssen: Darauß folget, daß wann alle Cometen zu gleicher zeit<lb/> sich in ihren <hi rendition="#aq">perigæis</hi> oder <hi rendition="#aq">periheliis</hi> einfinden koͤnten, muͤßten sie nothwendig eine Zusammenkunft<lb/> machen und an eben einem Ort des Thier-Kreises erfunden werden: wann demnach des Come-<lb/> tens im Jahr 1664 perigæum gewesen im 20 gr. ♊ den 20. 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Grundsaͤtzen trefflich uͤberein, dann der beweiset in<lb/> den <bibl>Anfaͤngen seiner Weltweißheit, am 91. blat</bibl>, daß die Schnelligkeit der Bewegung des Son-<lb/> nenrads von der Sonnen an immerzu abnemme biß zu einem gewissen Ziel, nemlich biß zum Saturnus<lb/> -Kreise; uͤber welchem sie alsdann wiederumb zunemme, wie sie zuvor abgenommen habe: also daß<lb/> wol moͤglich, daß der Mittel-punct des Cometen-wuͤrbels <hi rendition="#i">f</hi> in 4 Jahren 157 Tagen einmal umb die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0010]
se derowegen in dem Dreyeck sfi, also: wie fs oder fi 2584 sem. orb. m. sich haltet zu der Lini si, wel-
ches ist die underzogene Lini des Winckels sai 49 gr. nembl. 82938, also haltet sich as oder ai 1 sem.
orb. m. zu 32 der undergezogenen Lini des Winckels sfi oder zfy, welcher nicht mehr als ohngefehr
1 minut ist: Ist also das Perigæum in i
nur umb eine minuten Ostlicher als in s.
Auf gleichen schlag finde ich den Winckel tsu von ungefehr 3 Stuffen, die der Comet in nicht gar
einem Tag durchwandert; kommet also der Comet denen in i um einen Tag fruͤher ins perigæum,
als denen in s.
Wann demnach 1 Tag zu 49 Tagen hinzugethan, hingegen 1 m. von 99 gr. 51 m. abgezogen wird,
so bleibet 99 gr. 50 m., welche der Comet in 50 Tagen durchwandert.
Davon muß nun ferner auch die Bewegung des Punctens f weggeworffen werden, welches also
zu verstehen: Auß der aufgerißnen Figur ist zu ersehen, daß aller Comet-Kreisen perigæa oder viel-
mehr perihelia in einer geraden Lini, so von der Sonnen a durch den Mitteldupf des Cometen-wuͤr-
bels f gezogen wird, sich befinden muͤssen: Darauß folget, daß wann alle Cometen zu gleicher zeit
sich in ihren perigæis oder periheliis einfinden koͤnten, muͤßten sie nothwendig eine Zusammenkunft
machen und an eben einem Ort des Thier-Kreises erfunden werden: wann demnach des Come-
tens im Jahr 1664 perigæum gewesen im 20 gr. ♊ den 20. Decembris, und des neulichen peri-
gæum auch den 20. Decembris, 1680 im 0. gr. 20 m. ♒ ist eben so viel, als wann ich sagte, daß die
Lini des perigæi fa und hiemit der Punct f selber zwischen der zeit, nemblich innert 16 Jahren, oder
5844 Tagen, sich vom 20. gr. ♊ biß zum 0. gr. 20 m. ♒, das ist durch 220 gr. 20 m. sich bewegt
habe.
Zu mercken aber, daß ich hierauß noch nicht wissen kan, ob nicht der Punct f innert dieser zeit den
Thierkreiß gantz durchloffen, und wie offt solches habe geschehen koͤnnen? wann ich aber solche Be-
wegung halte gegen denen 99 gr. 50 m. davon ein Abzug solle geschehen, mit dem beding, daß der rest
90. Stuffen nicht uͤbertreffe; so finde ich, daß der Punct f den Thierkreise innert gedachten 16 Jahren,
weniger nicht als 3 mal gantz habe durchlauffen muͤssen: dann gesetzt, er habe ihn nur zweymal gantz,
und uͤber diß noch vorgemelte 220 gr. 20 m. d.i. in allem 940 gr. 20 m. durchspatzieret, so hette er hie-
mit in 50 Tagen mehr nicht koͤnnen durchlauffen als 8 gr. 3 m. welche von 99 gr. 50 m. abgezogen,
lassen im rest mehr als 90 gr. Setzen wir aber, der Punct f habe indessen 4 oder mehrmalen den Thier-
kreise durchloffen, wurde der Abzug gar zu groß, und muͤßten uns die Cometen nicht so selten, als sie
thun, sondern viel oͤffter erscheinen muͤssen, wie auß deme, was drunden soll gesagt werden, abzunemmen.
Bleibet dann dabey, daß der Punct f innert 16 Jahren nicht mehr als 3 mal gantz den Thierkreise
und 220 gr. 20 m. durchwandert, hiemit in 4 Jahren 157 Tagen einmal herumgeloffen und in 50.
Tagen 11 gr. 7 m. verrichtet, welche dann abgezogen von 99 gr. 50 m. lassen im rest 88 gr. 43 m. fuͤr die
besondere Bewegung des Cometens im Kreise uh, d.i. fuͤr den Winckel fih.
Und solches stimmet mit Herren C. Grundsaͤtzen trefflich uͤberein, dann der beweiset in
den Anfaͤngen seiner Weltweißheit, am 91. blat, daß die Schnelligkeit der Bewegung des Son-
nenrads von der Sonnen an immerzu abnemme biß zu einem gewissen Ziel, nemlich biß zum Saturnus
-Kreise; uͤber welchem sie alsdann wiederumb zunemme, wie sie zuvor abgenommen habe: also daß
wol moͤglich, daß der Mittel-punct des Cometen-wuͤrbels f in 4 Jahren 157 Tagen einmal umb die
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(2011-07-20T12:00:00Z)
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