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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Noch besser malt Rückert mit dem Vokal u in seinem Napoleon I. 59:

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Was Licht in der Luft? Was Glanz im Azur? p1b_126.003
Die innere Glut ist selbst sich genug. p1b_126.004
Ausbreche, du Glut, aus Kerkerverschluß p1b_126.005
Durch dampfenden Schlund und fülle mit Dunst p1b_126.006
Jetzt Himmel und Luft! p1b_126.007
Daß irdisches Rund ein dunkeler Wust, p1b_126.008
Kein leuchtender Punkt, kein Strahl, kein Funk' p1b_126.009
Jn Höh' und Kluft, als in flammender Lust p1b_126.010
Jch einziger nur, mit schrecklichem Wurf p1b_126.011
Aus vulkanischer Brust ausschleudernd Wut p1b_126.012
Jn die Welt voll Furcht! p1b_126.013
So steh' ich herrschend im Dunkeln.

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Das o zeigt sich als Vokal für das Volltönende, wie für den Tod:

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Und stiege meine Lieb' aus ihrem Grab p1b_126.016
Mit all den Wonnen, die sie einst mir gab, p1b_126.017
Und böte Alles, was sie einst mir bot: p1b_126.018
Umsonst! denn hin ist hin, und tot ist tot.
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(Geibel.)

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"Donnert Welten, in feierlichem Gang in der Posaune Chor!
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(Klopstock.)

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Die Jammer-Nachbarn dringen her p1b_126.023
Mit hohlem Blick und Atem schwer. p1b_126.024
Sie halten an und schlängeln fort, p1b_126.025
Und singen Tod und Totenwort. p1b_126.026
Ohorro, orro ollalu.
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(Goethe.)

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Scheffel, indem er das Geschrei Sturmlaufender nachahmt, weiß Todesahnung p1b_126.029
zu erwecken und Kraft zu äußern in Verbindung von o und a:

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Ho, ho, heiadihoh! p1b_126.031
Avoy, avoy, alez avanz! p1b_126.032
Alsaus, also, alsaus, also! p1b_126.033
Ho, ho, heiadihoh, hoh, ho, ho!

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Das Beglückende, Jnnige, das durch e und i ausgedrückt werden kann, p1b_126.035
zeigt diese Strophe Wilh. Müllers:

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Hört ihr des Wirtes Stimme? p1b_126.037
Heran, was kriecht und fliegt, p1b_126.038
Was geht und steht auf Erden, p1b_126.039
Was unter den Wogen sich wiegt, p1b_126.040
Und du mein Himmelspilger, p1b_126.041
Hier trinke trunken dich, p1b_126.042
Und sinke selig nieder p1b_126.043
Auf's Knie und denk' an mich.

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Noch besser malt Rückert mit dem Vokal u in seinem Napoleon I. 59:

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Was Licht in der Luft? Was Glanz im Azur? p1b_126.003
Die innere Glut ist selbst sich genug. p1b_126.004
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Das o zeigt sich als Vokal für das Volltönende, wie für den Tod:

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Das Beglückende, Jnnige, das durch e und i ausgedrückt werden kann, p1b_126.035
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/160>, abgerufen am 23.11.2024.