Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_326.001 Wo sich gatten p1b_326.002 Jene Schatten p1b_326.003 Über Matten p1b_326.004 Um den Quell, - (katalektischer Zweitakter) p1b_326.005 Reich an losen p1b_326.006 Hagerosen, p1b_326.007 Kommt zu kosen, p1b_326.008 Brüder, schnell! - (katalekt.) p1b_326.009 [Beginn Spaltensatz] Lose Klänge, p1b_326.012 [Spaltenumbruch]
p1b_326.101Wie sie kommen p1b_326.013 Jm Gedränge p1b_326.014 Angeschwommen. p1b_326.015 Wer wird lauschen? p1b_326.016 Doch das Rauschen p1b_326.017 Und das Klingen p1b_326.018 Leichter Schwingen p1b_326.019 Meiner Seele, p1b_326.020 Philomele Sei's geweiht p1b_326.102 [Ende Spaltensatz]
Der süßen Maid! - (Jamben.) p1b_326.103 Sie alleine, p1b_326.104 Sie die Reine p1b_326.105 Kann nur ahnen p1b_326.106 Jene Bahnen, p1b_326.107 Die ich strebe, p1b_326.108 Die ich schwebe p1b_326.109 Zu den Sphären, p1b_326.110 Die mich nähren. p1b_326.111 p1b_326.112 Komm, mein | Lamm,
[Abbildung]
p1b_326.118 p1b_326.127Laß dich am p1b_326.119 Treuen Band p1b_326.120 Dieser Hand p1b_326.121 Führen sanft p1b_326.122 Hin am Ranft p1b_326.123 Kühler Flut, p1b_326.124 Fern der Glut, p1b_326.125 Durch den Tau p1b_326.126 Dieser Au u. s. w. (Rückerts Ges. Ausg. I. 546. Vgl. noch Kindertotenl. 332.) p1b_326.128 Wolken regnen, p1b_326.132
Netzen, segnen p1b_326.133 Bäum' und Blumen, die verbleichen p1b_326.134 Jn der Glut, p1b_326.135 Ohne Mut p1b_326.136 Jhre Häupter schmachtend neigen. p1b_326.001 Wo sich gatten p1b_326.002 Jene Schatten p1b_326.003 Über Matten p1b_326.004 Um den Quell, ─ (katalektischer Zweitakter) p1b_326.005 Reich an losen p1b_326.006 Hagerosen, p1b_326.007 Kommt zu kosen, p1b_326.008 Brüder, schnell! ─ (katalekt.) p1b_326.009 [Beginn Spaltensatz] Lose Klänge, p1b_326.012 [Spaltenumbruch]
p1b_326.101Wie sie kommen p1b_326.013 Jm Gedränge p1b_326.014 Angeschwommen. p1b_326.015 Wer wird lauschen? p1b_326.016 Doch das Rauschen p1b_326.017 Und das Klingen p1b_326.018 Leichter Schwingen p1b_326.019 Meiner Seele, p1b_326.020 Philomele Sei's geweiht p1b_326.102 [Ende Spaltensatz]
Der süßen Maid! ─ (Jamben.) p1b_326.103 Sie alleine, p1b_326.104 Sie die Reine p1b_326.105 Kann nur ahnen p1b_326.106 Jene Bahnen, p1b_326.107 Die ich strebe, p1b_326.108 Die ich schwebe p1b_326.109 Zu den Sphären, p1b_326.110 Die mich nähren. p1b_326.111 p1b_326.112 Kōmm, mĕin │ Lāmm,
[Abbildung]
p1b_326.118 p1b_326.127Laß dich am p1b_326.119 Treuen Band p1b_326.120 Dieser Hand p1b_326.121 Führen sanft p1b_326.122 Hin am Ranft p1b_326.123 Kühler Flut, p1b_326.124 Fern der Glut, p1b_326.125 Durch den Tau p1b_326.126 Dieser Au u. s. w. (Rückerts Ges. Ausg. I. 546. Vgl. noch Kindertotenl. 332.) p1b_326.128 Wolken regnen, p1b_326.132
Netzen, segnen p1b_326.133 Bäum' und Blumen, die verbleichen p1b_326.134 Jn der Glut, p1b_326.135 Ohne Mut p1b_326.136 Jhre Häupter schmachtend neigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0360" n="326"/> <lb n="p1b_326.001"/> <lg> <l>Wo sich gatten</l> <lb n="p1b_326.002"/> <l>Jene Schatten</l> <lb n="p1b_326.003"/> <l>Über Matten</l> <lb n="p1b_326.004"/> <l>Um den Quell, ─ (katalektischer Zweitakter)</l> <lb n="p1b_326.005"/> <l>Reich an losen</l> <lb n="p1b_326.006"/> <l>Hagerosen,</l> <lb n="p1b_326.007"/> <l>Kommt zu kosen,</l> <lb n="p1b_326.008"/> <l>Brüder, schnell! ─ (katalekt.)</l> </lg> <p><lb n="p1b_326.009"/> Das Gedicht „An Philomele“ von Th. Souchay besteht aus akatalektischen <lb n="p1b_326.010"/> zweitaktigen Trochäen, denen einige katalektische eingefügt sind.</p> <lb n="p1b_326.011"/> <cb type="start"/> <lg> <l>Lose Klänge,</l> <lb n="p1b_326.012"/> <l>Wie sie kommen</l> <lb n="p1b_326.013"/> <l>Jm Gedränge</l> <lb n="p1b_326.014"/> <l>Angeschwommen.</l> <lb n="p1b_326.015"/> <l>Wer wird lauschen?</l> <lb n="p1b_326.016"/> <l>Doch das Rauschen</l> <lb n="p1b_326.017"/> <l>Und das Klingen</l> <lb n="p1b_326.018"/> <l>Leichter Schwingen</l> <lb n="p1b_326.019"/> <l>Meiner Seele,</l> <lb n="p1b_326.020"/> <l>Philomele</l> </lg> <cb/> <lb n="p1b_326.101"/> <lg> <l>Sei's geweiht</l> <lb n="p1b_326.102"/> <l>Der süßen Maid! ─ (Jamben.)</l> <lb n="p1b_326.103"/> <l>Sie alleine,</l> <lb n="p1b_326.104"/> <l>Sie die Reine</l> <lb n="p1b_326.105"/> <l>Kann nur ahnen</l> <lb n="p1b_326.106"/> <l>Jene Bahnen,</l> <lb n="p1b_326.107"/> <l>Die ich strebe,</l> <lb n="p1b_326.108"/> <l>Die ich schwebe</l> <lb n="p1b_326.109"/> <l>Zu den Sphären,</l> <lb n="p1b_326.110"/> <l>Die mich nähren.</l> </lg> <cb type="end"/> <p><lb n="p1b_326.111"/> Vgl. noch Rückert, Lieder und Sprüche 109, 221.</p> <p><lb n="p1b_326.112"/> Folgendes Beispiel bietet katalektische zweitaktige Trochäen, also aus einem <lb n="p1b_326.113"/> Kretikus (– ⏑ –) gebildete Verse. Der Kretikus kann hier als katalektischer <lb n="p1b_326.114"/> trochäischer Zweitakter aufgefaßt werden. (Vgl. § 111, S. 334 d. B.) Die <lb n="p1b_326.115"/> Katalexis wie die kurzen Verstakte zwingen zum Zögern, zum Anhalten, zur <lb n="p1b_326.116"/> beschaulichen Betrachtung der Einzelvorstellungen.</p> <lb n="p1b_326.117"/> <lg> <l>Kōmm, mĕin │ Lāmm, <figure/></l> <lb n="p1b_326.118"/> <l>Laß dich am</l> <lb n="p1b_326.119"/> <l>Treuen Band</l> <lb n="p1b_326.120"/> <l>Dieser Hand</l> <lb n="p1b_326.121"/> <l>Führen sanft</l> <lb n="p1b_326.122"/> <l>Hin am Ranft</l> <lb n="p1b_326.123"/> <l>Kühler Flut,</l> <lb n="p1b_326.124"/> <l>Fern der Glut,</l> <lb n="p1b_326.125"/> <l>Durch den Tau</l> <lb n="p1b_326.126"/> <l>Dieser Au u. s. w.</l> </lg> <lb n="p1b_326.127"/> <p> <hi rendition="#right">(Rückerts Ges. Ausg. <hi rendition="#aq">I</hi>. 546. Vgl. noch Kindertotenl. 332.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_326.128"/> Zweitaktige akatalektische und katalektische Trochäen wechseln in der formenschönen <lb n="p1b_326.129"/> religiösen Dichtung „Dankgebet“ vom Herzog Ernst <hi rendition="#aq">II</hi>. zu Sachsen= <lb n="p1b_326.130"/> Koburg zur Gewinnung eines strophischen Charakteristikums mit 4taktigen ab:</p> <lb n="p1b_326.131"/> <lg> <l>Wolken regnen,</l> <lb n="p1b_326.132"/> <l>Netzen, segnen</l> <lb n="p1b_326.133"/> <l>Bäum' und Blumen, die verbleichen</l> <lb n="p1b_326.134"/> <l>Jn der Glut,</l> <lb n="p1b_326.135"/> <l>Ohne Mut</l> <lb n="p1b_326.136"/> <l>Jhre Häupter schmachtend neigen.</l> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0360]
p1b_326.001
Wo sich gatten p1b_326.002
Jene Schatten p1b_326.003
Über Matten p1b_326.004
Um den Quell, ─ (katalektischer Zweitakter) p1b_326.005
Reich an losen p1b_326.006
Hagerosen, p1b_326.007
Kommt zu kosen, p1b_326.008
Brüder, schnell! ─ (katalekt.)
p1b_326.009
Das Gedicht „An Philomele“ von Th. Souchay besteht aus akatalektischen p1b_326.010
zweitaktigen Trochäen, denen einige katalektische eingefügt sind.
p1b_326.011
Lose Klänge, p1b_326.012
Wie sie kommen p1b_326.013
Jm Gedränge p1b_326.014
Angeschwommen. p1b_326.015
Wer wird lauschen? p1b_326.016
Doch das Rauschen p1b_326.017
Und das Klingen p1b_326.018
Leichter Schwingen p1b_326.019
Meiner Seele, p1b_326.020
Philomele
p1b_326.101
Sei's geweiht p1b_326.102
Der süßen Maid! ─ (Jamben.) p1b_326.103
Sie alleine, p1b_326.104
Sie die Reine p1b_326.105
Kann nur ahnen p1b_326.106
Jene Bahnen, p1b_326.107
Die ich strebe, p1b_326.108
Die ich schwebe p1b_326.109
Zu den Sphären, p1b_326.110
Die mich nähren.
p1b_326.111
Vgl. noch Rückert, Lieder und Sprüche 109, 221.
p1b_326.112
Folgendes Beispiel bietet katalektische zweitaktige Trochäen, also aus einem p1b_326.113
Kretikus (– ⏑ –) gebildete Verse. Der Kretikus kann hier als katalektischer p1b_326.114
trochäischer Zweitakter aufgefaßt werden. (Vgl. § 111, S. 334 d. B.) Die p1b_326.115
Katalexis wie die kurzen Verstakte zwingen zum Zögern, zum Anhalten, zur p1b_326.116
beschaulichen Betrachtung der Einzelvorstellungen.
p1b_326.117
Kōmm, mĕin │ Lāmm,
[Abbildung]
p1b_326.118
Laß dich am p1b_326.119
Treuen Band p1b_326.120
Dieser Hand p1b_326.121
Führen sanft p1b_326.122
Hin am Ranft p1b_326.123
Kühler Flut, p1b_326.124
Fern der Glut, p1b_326.125
Durch den Tau p1b_326.126
Dieser Au u. s. w.
p1b_326.127
(Rückerts Ges. Ausg. I. 546. Vgl. noch Kindertotenl. 332.)
p1b_326.128
Zweitaktige akatalektische und katalektische Trochäen wechseln in der formenschönen p1b_326.129
religiösen Dichtung „Dankgebet“ vom Herzog Ernst II. zu Sachsen= p1b_326.130
Koburg zur Gewinnung eines strophischen Charakteristikums mit 4taktigen ab:
p1b_326.131
Wolken regnen, p1b_326.132
Netzen, segnen p1b_326.133
Bäum' und Blumen, die verbleichen p1b_326.134
Jn der Glut, p1b_326.135
Ohne Mut p1b_326.136
Jhre Häupter schmachtend neigen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |