p1b_741.001 14. a b a c | a b a c | d d c e e f f.
p1b_741.002 Beispiel: Kirchherr zu Sarnen (Hagens Minnes. II. 132. 4).
p1b_741.003 15. a b a b c c d e d e f f g g h. (Pfarrius Winterstrophe.)
p1b_741.004 Beispiel:
p1b_741.005
Kein Vöglein singtp1b_741.006 Beim Abendrot,p1b_741.007 Kein Käfer schwingtp1b_741.008 Sich auf, und totp1b_741.009 Jn Hain und Flurp1b_741.010 Liegt die Natur;p1b_741.011 Die Wies' ist weiß,p1b_741.012 Und starr der See,p1b_741.013 Die Zweige sind Eis,p1b_741.014 Die Blätter Schnee;p1b_741.015 Das zittert im Ost,p1b_741.016 Das ächzt vor Frost;p1b_741.017 Zurück, und zup1b_741.018 Das Fenster! Hup1b_741.019 Wie kalt ist's draußen im Wald! (2 Strophen.)
p1b_741.020
(G. Pfarrius, Jm Winter.)
p1b_741.021 16. a b b c c d d e e f g g h h i.
p1b_741.022 Beispiel: S'Hedlbergerfaß von Kobell (Gedichte in hochdeutscher und p1b_741.023 pfälzischer Mundart. S. 149).
p1b_741.024 17. a b a b c c d d e e f f g g g.
p1b_741.025 Beispiel: Roquette, Weihnachtslied.
p1b_741.026 18. x x x x x x x x x x x x x x x.
p1b_741.027 Beispiel: Der Steyrertanz (Lenaus Gedichte 1843. II. 55).
p1b_741.028 Die Schemata a a b c c b d e d e f g f g g und a a a b c c c b d e p1b_741.029 d e f g g, welche sich in Tiecks Übersetzung der Minnelieder (Tiecks sämtl. p1b_741.030 Werke Bd. 20. S. 301 und 44) finden, stimmen nicht mit dem Original p1b_741.031 (vgl. Hagens Minnes. II. 390. 9 und I. 25. 5), wo die entsprechenden p1b_741.032 Strophen 19= und 17zeilig sind.
p1b_741.033 § 213. Die sechzehnzeilige Strophe.
p1b_741.034 Die sechzehnzeilige Strophe ist die Lieblingsform des Schenks p1b_741.035 Ulrichs von Wintersteten, der sie in nicht weniger als 5 Kombinationen p1b_741.036 bietet. Wir finden außerdem noch 12 Kombinationen derselben bei p1b_741.037 den Minnesingern mit der Gliederung a. einmal: 2 + 2 + 12, p1b_741.038 b. dreimal: 3 + 3 + 10, c. sechsmal: 4 + 4 + 8, d. sechsmal: p1b_741.039 5 + 5 + 6, e. einmal: 6 + 6 + 4. Einer schönen Bildung p1b_741.040 dieser Form begegnen wir bei Konrad von Würzburg mit dem Aufgesang p1b_741.041 3 + 3, und einem 5zeiligen Abgesang, zu welchem ein sich p1b_741.042 anschließender, 5zeiliger, stehender Refrain gehört.
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/775>, abgerufen am 22.11.2024.
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