Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.p2b_129.001 a. Bußlied. p2b_129.003 Aus tiefer Not schrei ich zu dir, p2b_129.004 p2b_129.010Herr Gott, erhör mein Rufen! p2b_129.005 Dein gnädig Ohren kehr zu mir p2b_129.006 Und meiner Bitt sie öffne! p2b_129.007 Denn so du willt das sehen an, p2b_129.008 Was Sünd und Unrecht ist gethan, - p2b_129.009 Wer kann, Herr, vor dir bleiben? 2. Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, p2b_129.011 p2b_129.017Die Sünde zu vergeben; p2b_129.012 Es ist doch unser Thun umsonst p2b_129.013 Auch in dem besten Leben. p2b_129.014 Vor dir niemand sich rühmen kann; p2b_129.015 Des muß dich fürchten jedermann p2b_129.016 Und deiner Gnade leben. 3. Darum auf Gott will hoffen ich, p2b_129.018 p2b_129.024Auf mein Verdienst nicht bauen; p2b_129.019 Auf ihn mein Herz soll lassen sich p2b_129.020 Und seiner Güte trauen, p2b_129.021 Die mir zusagt sein wertes Wort; p2b_129.022 Das ist mein Trost und treuer Hort, p2b_129.023 Des will ich allzeit harren. 4. Und ob es währt bis in die Nacht p2b_129.025 p2b_129.031Und wieder an den Morgen, p2b_129.026 Soll doch mein Herz an Gottes Macht p2b_129.027 Verzweifeln nicht noch sorgen. p2b_129.028 So thut Jsrael rechter Art, p2b_129.029 Der aus dem Geist erzeuget ward p2b_129.030 Und seines Gotts erharret. 5. Ob bei uns ist der Sünden viel, p2b_129.032 p2b_129.038Bei Gott ist viel mehr Gnaden; p2b_129.033 Sein Hand zu helfen hat kein Ziel, p2b_129.034 Wie groß auch sei der Schaden. p2b_129.035 Er ist allein der gute Hirt, p2b_129.036 Der Jsrael erlösen wird p2b_129.037 Aus seinen Sünden allen. (Nr. 290 des Württ. Gesangbuchs.) p2b_129.039 b. Danklied. p2b_129.040 Nun danket alle Gott , von Rinckart.(Württ. Ges.=Buch Nr. 2.) p2b_129.041c. Trostlieder. p2b_129.042 Was Gott thut, das ist wohlgethan , von Rodigast. (Ebenda Nr. 461.) p2b_129.043Warum sollt ich mich denn grämen , von P. Gerhardt. p2b_129.044(Ebenda Nr. 462.) p2b_129.045 d. Gebetlied. p2b_129.046 Ach bleib mit deiner Gnade , von Steegmann, + 1632. (Ebenda Nr. 7.)
p2b_129.001 a. Bußlied. p2b_129.003 Aus tiefer Not schrei ich zu dir, p2b_129.004 p2b_129.010Herr Gott, erhör mein Rufen! p2b_129.005 Dein gnädig Ohren kehr zu mir p2b_129.006 Und meiner Bitt sie öffne! p2b_129.007 Denn so du willt das sehen an, p2b_129.008 Was Sünd und Unrecht ist gethan, ─ p2b_129.009 Wer kann, Herr, vor dir bleiben? 2. Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, p2b_129.011 p2b_129.017Die Sünde zu vergeben; p2b_129.012 Es ist doch unser Thun umsonst p2b_129.013 Auch in dem besten Leben. p2b_129.014 Vor dir niemand sich rühmen kann; p2b_129.015 Des muß dich fürchten jedermann p2b_129.016 Und deiner Gnade leben. 3. Darum auf Gott will hoffen ich, p2b_129.018 p2b_129.024Auf mein Verdienst nicht bauen; p2b_129.019 Auf ihn mein Herz soll lassen sich p2b_129.020 Und seiner Güte trauen, p2b_129.021 Die mir zusagt sein wertes Wort; p2b_129.022 Das ist mein Trost und treuer Hort, p2b_129.023 Des will ich allzeit harren. 4. Und ob es währt bis in die Nacht p2b_129.025 p2b_129.031Und wieder an den Morgen, p2b_129.026 Soll doch mein Herz an Gottes Macht p2b_129.027 Verzweifeln nicht noch sorgen. p2b_129.028 So thut Jsrael rechter Art, p2b_129.029 Der aus dem Geist erzeuget ward p2b_129.030 Und seines Gotts erharret. 5. Ob bei uns ist der Sünden viel, p2b_129.032 p2b_129.038Bei Gott ist viel mehr Gnaden; p2b_129.033 Sein Hand zu helfen hat kein Ziel, p2b_129.034 Wie groß auch sei der Schaden. p2b_129.035 Er ist allein der gute Hirt, p2b_129.036 Der Jsrael erlösen wird p2b_129.037 Aus seinen Sünden allen. (Nr. 290 des Württ. Gesangbuchs.) p2b_129.039 b. Danklied. p2b_129.040 Nun danket alle Gott , von Rinckart.(Württ. Ges.=Buch Nr. 2.) p2b_129.041c. Trostlieder. p2b_129.042 Was Gott thut, das ist wohlgethan , von Rodigast. (Ebenda Nr. 461.) p2b_129.043Warum sollt ich mich denn grämen , von P. Gerhardt. p2b_129.044(Ebenda Nr. 462.) p2b_129.045 d. Gebetlied. p2b_129.046 Ach bleib mit deiner Gnade , von Steegmann, † 1632. (Ebenda Nr. 7.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <pb facs="#f0151" n="129"/> <p> <lb n="p2b_129.001"/> <hi rendition="#g">Beispiele des Kirchenlieds.</hi> </p> <lb n="p2b_129.002"/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Bußlied.</hi></hi><lb n="p2b_129.003"/> 1.<lg><l>Aus tiefer Not schrei ich zu dir,</l><lb n="p2b_129.004"/><l>Herr Gott, erhör mein Rufen!</l><lb n="p2b_129.005"/><l>Dein gnädig Ohren kehr zu mir</l><lb n="p2b_129.006"/><l>Und meiner Bitt sie öffne!</l><lb n="p2b_129.007"/><l>Denn so du willt das sehen an,</l><lb n="p2b_129.008"/><l>Was Sünd und Unrecht ist gethan, ─</l><lb n="p2b_129.009"/><l>Wer kann, Herr, vor dir bleiben? </l></lg> <lb n="p2b_129.010"/> 2. <lg><l>Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst,</l><lb n="p2b_129.011"/><l>Die Sünde zu vergeben;</l><lb n="p2b_129.012"/><l>Es ist doch unser Thun umsonst</l><lb n="p2b_129.013"/><l>Auch in dem besten Leben.</l><lb n="p2b_129.014"/><l>Vor dir niemand sich rühmen kann;</l><lb n="p2b_129.015"/><l>Des muß dich fürchten jedermann</l><lb n="p2b_129.016"/><l>Und deiner Gnade leben. </l></lg> <lb n="p2b_129.017"/> 3. <lg><l>Darum auf Gott will hoffen ich,</l><lb n="p2b_129.018"/><l>Auf mein Verdienst nicht bauen;</l><lb n="p2b_129.019"/><l>Auf ihn mein Herz soll lassen sich</l><lb n="p2b_129.020"/><l>Und seiner Güte trauen,</l><lb n="p2b_129.021"/><l>Die mir zusagt sein wertes Wort;</l><lb n="p2b_129.022"/><l>Das ist mein Trost und treuer Hort,</l><lb n="p2b_129.023"/><l>Des will ich allzeit harren. </l></lg> <lb n="p2b_129.024"/> 4. <lg><l>Und ob es währt bis in die Nacht</l><lb n="p2b_129.025"/><l>Und wieder an den Morgen,</l><lb n="p2b_129.026"/><l>Soll doch mein Herz an Gottes Macht</l><lb n="p2b_129.027"/><l>Verzweifeln nicht noch sorgen.</l><lb n="p2b_129.028"/><l>So thut Jsrael rechter Art,</l><lb n="p2b_129.029"/><l>Der aus dem Geist erzeuget ward</l><lb n="p2b_129.030"/><l>Und seines Gotts erharret. </l></lg> <lb n="p2b_129.031"/> 5. <lg><l>Ob bei uns ist der Sünden viel,</l><lb n="p2b_129.032"/><l>Bei Gott ist viel mehr Gnaden;</l><lb n="p2b_129.033"/><l>Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,</l><lb n="p2b_129.034"/><l>Wie groß auch sei der Schaden.</l><lb n="p2b_129.035"/><l>Er ist allein der gute Hirt,</l><lb n="p2b_129.036"/><l>Der Jsrael erlösen wird</l><lb n="p2b_129.037"/><l>Aus seinen Sünden allen.</l></lg> <lb n="p2b_129.038"/> <hi rendition="#right">(Nr. 290 des Württ. Gesangbuchs.)</hi></p> <lb n="p2b_129.039"/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Danklied.</hi></hi><lb n="p2b_129.040"/><lg><l>Nun danket alle Gott</l></lg>, von Rinckart.<hi rendition="#right">(Württ. Ges.=Buch Nr. 2.)</hi></p> <lb n="p2b_129.041"/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">c</hi>. <hi rendition="#g">Trostlieder.</hi></hi><lb n="p2b_129.042"/><lg><l>Was Gott thut, das ist wohlgethan</l></lg>, von Rodigast. (Ebenda Nr. 461.) <lb n="p2b_129.043"/><lg><l>Warum sollt ich mich denn grämen</l></lg>, von P. Gerhardt. <lb n="p2b_129.044"/><hi rendition="#right">(Ebenda Nr. 462.)</hi></p> <lb n="p2b_129.045"/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">d</hi>. <hi rendition="#g">Gebetlied.</hi></hi><lb n="p2b_129.046"/><lg><l>Ach bleib mit deiner Gnade</l></lg>, von Steegmann, † 1632. (Ebenda Nr. 7.)</p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0151]
p2b_129.001
Beispiele des Kirchenlieds.
p2b_129.002
a. Bußlied. p2b_129.003
1.Aus tiefer Not schrei ich zu dir, p2b_129.004
Herr Gott, erhör mein Rufen! p2b_129.005
Dein gnädig Ohren kehr zu mir p2b_129.006
Und meiner Bitt sie öffne! p2b_129.007
Denn so du willt das sehen an, p2b_129.008
Was Sünd und Unrecht ist gethan, ─ p2b_129.009
Wer kann, Herr, vor dir bleiben?
p2b_129.010
2. Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, p2b_129.011
Die Sünde zu vergeben; p2b_129.012
Es ist doch unser Thun umsonst p2b_129.013
Auch in dem besten Leben. p2b_129.014
Vor dir niemand sich rühmen kann; p2b_129.015
Des muß dich fürchten jedermann p2b_129.016
Und deiner Gnade leben.
p2b_129.017
3. Darum auf Gott will hoffen ich, p2b_129.018
Auf mein Verdienst nicht bauen; p2b_129.019
Auf ihn mein Herz soll lassen sich p2b_129.020
Und seiner Güte trauen, p2b_129.021
Die mir zusagt sein wertes Wort; p2b_129.022
Das ist mein Trost und treuer Hort, p2b_129.023
Des will ich allzeit harren.
p2b_129.024
4. Und ob es währt bis in die Nacht p2b_129.025
Und wieder an den Morgen, p2b_129.026
Soll doch mein Herz an Gottes Macht p2b_129.027
Verzweifeln nicht noch sorgen. p2b_129.028
So thut Jsrael rechter Art, p2b_129.029
Der aus dem Geist erzeuget ward p2b_129.030
Und seines Gotts erharret.
p2b_129.031
5. Ob bei uns ist der Sünden viel, p2b_129.032
Bei Gott ist viel mehr Gnaden; p2b_129.033
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel, p2b_129.034
Wie groß auch sei der Schaden. p2b_129.035
Er ist allein der gute Hirt, p2b_129.036
Der Jsrael erlösen wird p2b_129.037
Aus seinen Sünden allen.
p2b_129.038
(Nr. 290 des Württ. Gesangbuchs.)
p2b_129.039
b. Danklied. p2b_129.040
Nun danket alle Gott
, von Rinckart.(Württ. Ges.=Buch Nr. 2.)
p2b_129.041
c. Trostlieder. p2b_129.042
Was Gott thut, das ist wohlgethan
, von Rodigast. (Ebenda Nr. 461.) p2b_129.043
Warum sollt ich mich denn grämen
, von P. Gerhardt. p2b_129.044
(Ebenda Nr. 462.)
p2b_129.045
d. Gebetlied. p2b_129.046
Ach bleib mit deiner Gnade
, von Steegmann, † 1632. (Ebenda Nr. 7.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |