Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_I.001 Einleitung als Vorwort. ------ p3b_I.002Der Bücher Väter sind's - die Spender sind's p3b_I.003 p3b_I.022Des großen Zauberhorts. Jch sehe sie p3b_I.004 Bei ihrer Arbeit in den stillen Zellen, p3b_I.005 Bei ihren Lampen, seh' die heißen Stirnen, p3b_I.006 Das müde Zucken ihrer bleichen Lippen, p3b_I.007 Jch sehe sie vom Schweiß der Mühen triefen p3b_I.008 Jm Frohn der eignen schöpferischen Kraft. p3b_I.009 O, die ihr leset, habt ihr je bedacht, p3b_I.010 Wie viele Stunden lang gereift im Stillen, p3b_I.011 Was euch minutenlang ergötzt? Erwäget ihr, p3b_I.012 Wie viel des Dochtes sich in so viel Licht, p3b_I.013 Jn so viel Glut verzehrte? Wisset ihr, p3b_I.014 Wie zu dem Strauß, der euch mit Duft umströmt, p3b_I.015 Sich Blum' an Blume mühevoll gefügt? p3b_I.016 Wie schwer der Stirn, dem Herzen sich entrungen, p3b_I.017 Was ihr wie Schaumwein aus dem Spitzglas schlürft? - p3b_I.018 Ja, geistig Schaffen auch ist Arbeit, wißt, p3b_I.019 Jst Tagewerk; ist Tagwerk mehr als je, p3b_I.020 Seitdem von einsamen Parnassoshöhn p3b_I.021 Hinunter zu dem Volk die Muse stieg. - - (Rob. Hamerling. Aus Prolog z. 26. Jahrg. p3b_I.023 p3b_I.024 p3b_I.001 Einleitung als Vorwort. ────── p3b_I.002Der Bücher Väter sind's ─ die Spender sind's p3b_I.003 p3b_I.022Des großen Zauberhorts. Jch sehe sie p3b_I.004 Bei ihrer Arbeit in den stillen Zellen, p3b_I.005 Bei ihren Lampen, seh' die heißen Stirnen, p3b_I.006 Das müde Zucken ihrer bleichen Lippen, p3b_I.007 Jch sehe sie vom Schweiß der Mühen triefen p3b_I.008 Jm Frohn der eignen schöpferischen Kraft. p3b_I.009 O, die ihr leset, habt ihr je bedacht, p3b_I.010 Wie viele Stunden lang gereift im Stillen, p3b_I.011 Was euch minutenlang ergötzt? Erwäget ihr, p3b_I.012 Wie viel des Dochtes sich in so viel Licht, p3b_I.013 Jn so viel Glut verzehrte? Wisset ihr, p3b_I.014 Wie zu dem Strauß, der euch mit Duft umströmt, p3b_I.015 Sich Blum' an Blume mühevoll gefügt? p3b_I.016 Wie schwer der Stirn, dem Herzen sich entrungen, p3b_I.017 Was ihr wie Schaumwein aus dem Spitzglas schlürft? ─ p3b_I.018 Ja, geistig Schaffen auch ist Arbeit, wißt, p3b_I.019 Jst Tagewerk; ist Tagwerk mehr als je, p3b_I.020 Seitdem von einsamen Parnassoshöhn p3b_I.021 Hinunter zu dem Volk die Muse stieg. ─ ─ (Rob. Hamerling. Aus Prolog z. 26. Jahrg. p3b_I.023 p3b_I.024 <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0011" n="RI"/> </div> <div n="1"> <lb n="p3b_I.001"/> <head> <hi rendition="#c">Einleitung als Vorwort. ──────</hi> </head> <lb n="p3b_I.002"/> <lg> <l>Der Bücher Väter sind's ─ die Spender sind's</l> <lb n="p3b_I.003"/> <l>Des großen Zauberhorts. <hi rendition="#g">Jch sehe sie</hi></l> <lb n="p3b_I.004"/> <l> <hi rendition="#g">Bei ihrer Arbeit in den stillen Zellen,</hi> </l> <lb n="p3b_I.005"/> <l> <hi rendition="#g">Bei ihren Lampen, seh' die heißen Stirnen,</hi> </l> <lb n="p3b_I.006"/> <l> <hi rendition="#g">Das müde Zucken ihrer bleichen Lippen,</hi> </l> <lb n="p3b_I.007"/> <l> <hi rendition="#g">Jch sehe sie vom Schweiß der Mühen triefen</hi> </l> <lb n="p3b_I.008"/> <l> <hi rendition="#g">Jm Frohn der eignen schöpferischen Kraft.</hi> </l> <lb n="p3b_I.009"/> <l>O, die ihr leset, habt ihr je bedacht,</l> <lb n="p3b_I.010"/> <l>Wie viele Stunden lang gereift im Stillen,</l> <lb n="p3b_I.011"/> <l>Was euch minutenlang ergötzt? Erwäget ihr,</l> <lb n="p3b_I.012"/> <l>Wie viel des Dochtes sich in so viel Licht,</l> <lb n="p3b_I.013"/> <l>Jn so viel Glut verzehrte? Wisset ihr,</l> <lb n="p3b_I.014"/> <l>Wie zu dem Strauß, der euch mit Duft umströmt,</l> <lb n="p3b_I.015"/> <l>Sich Blum' an Blume mühevoll gefügt?</l> <lb n="p3b_I.016"/> <l>Wie schwer der Stirn, dem Herzen sich entrungen,</l> <lb n="p3b_I.017"/> <l>Was ihr wie Schaumwein aus dem Spitzglas schlürft? ─</l> <lb n="p3b_I.018"/> <l> <hi rendition="#g">Ja, geistig Schaffen auch ist Arbeit, wißt,</hi> </l> <lb n="p3b_I.019"/> <l>Jst <hi rendition="#g">Tagewerk; ist Tagwerk mehr als je,</hi></l> <lb n="p3b_I.020"/> <l>Seitdem von einsamen Parnassoshöhn</l> <lb n="p3b_I.021"/> <l>Hinunter zu dem Volk die Muse stieg. ─ ─</l> </lg> <lb n="p3b_I.022"/> <p> <hi rendition="#right">(Rob. Hamerling. Aus Prolog z. 26. Jahrg. <lb n="p3b_I.023"/> d. Westerm. Mon.=Hefte.)</hi> </p> <p><lb n="p3b_I.024"/> Mit dem vorliegenden 3. Bande dieses Werkes ist das vorzugsweise <lb n="p3b_I.025"/> aus Beispielen der deutschen Litteratur, sowie aus den Lehren <lb n="p3b_I.026"/> der besten Schriftsteller auf dem Gebiete der Ästhetik und aus den <lb n="p3b_I.027"/> Dichtwerken aller Nationen geschöpfte große System der Poetik in <lb n="p3b_I.028"/> seinem ganzen weiten Umfange abgeschlossen. Der Jnhalt dieses <lb n="p3b_I.029"/> Bandes verhält sich zu dem der beiden ersten Bände, wie Praxis zu <lb n="p3b_I.030"/> Theorie. Er hat sich die Aufgabe gestellt, die Methode der dichterischen </p> </div> </front> </text> </TEI> [RI/0011]
p3b_I.001
Einleitung als Vorwort. ────── p3b_I.002
Der Bücher Väter sind's ─ die Spender sind's p3b_I.003
Des großen Zauberhorts. Jch sehe sie p3b_I.004
Bei ihrer Arbeit in den stillen Zellen, p3b_I.005
Bei ihren Lampen, seh' die heißen Stirnen, p3b_I.006
Das müde Zucken ihrer bleichen Lippen, p3b_I.007
Jch sehe sie vom Schweiß der Mühen triefen p3b_I.008
Jm Frohn der eignen schöpferischen Kraft. p3b_I.009
O, die ihr leset, habt ihr je bedacht, p3b_I.010
Wie viele Stunden lang gereift im Stillen, p3b_I.011
Was euch minutenlang ergötzt? Erwäget ihr, p3b_I.012
Wie viel des Dochtes sich in so viel Licht, p3b_I.013
Jn so viel Glut verzehrte? Wisset ihr, p3b_I.014
Wie zu dem Strauß, der euch mit Duft umströmt, p3b_I.015
Sich Blum' an Blume mühevoll gefügt? p3b_I.016
Wie schwer der Stirn, dem Herzen sich entrungen, p3b_I.017
Was ihr wie Schaumwein aus dem Spitzglas schlürft? ─ p3b_I.018
Ja, geistig Schaffen auch ist Arbeit, wißt, p3b_I.019
Jst Tagewerk; ist Tagwerk mehr als je, p3b_I.020
Seitdem von einsamen Parnassoshöhn p3b_I.021
Hinunter zu dem Volk die Muse stieg. ─ ─
p3b_I.022
(Rob. Hamerling. Aus Prolog z. 26. Jahrg. p3b_I.023
d. Westerm. Mon.=Hefte.)
p3b_I.024
Mit dem vorliegenden 3. Bande dieses Werkes ist das vorzugsweise p3b_I.025
aus Beispielen der deutschen Litteratur, sowie aus den Lehren p3b_I.026
der besten Schriftsteller auf dem Gebiete der Ästhetik und aus den p3b_I.027
Dichtwerken aller Nationen geschöpfte große System der Poetik in p3b_I.028
seinem ganzen weiten Umfange abgeschlossen. Der Jnhalt dieses p3b_I.029
Bandes verhält sich zu dem der beiden ersten Bände, wie Praxis zu p3b_I.030
Theorie. Er hat sich die Aufgabe gestellt, die Methode der dichterischen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/11 |
Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. RI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/11>, abgerufen am 16.07.2024. |