Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_097.001 p3b_097.003 p3b_097.006 p3b_097.008 All' jene kalten p3b_097.102 p3b_097.105Schwindelgestalten, p3b_097.103 Statt zu erquicken p3b_097.104 Plagen und drücken. Mir sei beschieden p3b_097.106 p3b_097.109Himmlischer Frieden, p3b_097.107 Sturmfreies Herze, p3b_097.108 Narrheit und Scherze, Minniger Singsang, p3b_097.110 p3b_097.113Ballspiel und Klingklang, p3b_097.111 Flöten und Geigen, p3b_097.112 Wirbelnde Reigen: Solche verehr' ich, p3b_097.114 [Ende Spaltensatz]
p3b_097.117Solche begehr' ich; p3b_097.115 Rosen im Haare p3b_097.116 Schreit' ich zur Bahre. Jambisch-anapästischer Rhythmus. p3b_097.118 § 35. Bildung jambisch-anapästischer Reimstrophen. p3b_097.119 p3b_097.123 p3b_097.125 p3b_097.128 p3b_097.131 p3b_097.134 Vorübergehn. p3b_097.137[Beginn Spaltensatz] Stoff. p3b_097.138 Jch sah die Leiden am Thore stehn; p3b_097.103 [Ende Spaltensatz]
Jch grüßte und ließ sie vorübergehn. p3b_097.001 p3b_097.003 p3b_097.006 p3b_097.008 All' jene kalten p3b_097.102 p3b_097.105Schwindelgestalten, p3b_097.103 Statt zu erquicken p3b_097.104 Plagen und drücken. Mir sei beschieden p3b_097.106 p3b_097.109Himmlischer Frieden, p3b_097.107 Sturmfreies Herze, p3b_097.108 Narrheit und Scherze, Minniger Singsang, p3b_097.110 p3b_097.113Ballspiel und Klingklang, p3b_097.111 Flöten und Geigen, p3b_097.112 Wirbelnde Reigen: Solche verehr' ich, p3b_097.114 [Ende Spaltensatz]
p3b_097.117Solche begehr' ich; p3b_097.115 Rosen im Haare p3b_097.116 Schreit' ich zur Bahre. Jambisch-anapästischer Rhythmus. p3b_097.118 § 35. Bildung jambisch-anapästischer Reimstrophen. p3b_097.119 p3b_097.123 p3b_097.125 p3b_097.128 p3b_097.131 p3b_097.134 Vorübergehn. p3b_097.137[Beginn Spaltensatz] Stoff. p3b_097.138 Jch sah die Leiden am Thore stehn; p3b_097.103 [Ende Spaltensatz]
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Die fremden │ Schwindelgestalten │ p3b_097.002
plagen uns nur, │ statt uns zu laben.
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│ ein sorgenloses Herz │ und p3b_097.005
fröhliches Wesen,
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Herzerfreuender Gesang, │ erheiternde p3b_097.007
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Solches gefällt mir, │ solches p3b_097.009
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Haare │ möchte ich dereinst sterben.
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All' jene kalten p3b_097.102
Schwindelgestalten, p3b_097.103
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Plagen und drücken.
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Wirbelnde Reigen:
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Solche begehr' ich; p3b_097.115
Rosen im Haare p3b_097.116
Schreit' ich zur Bahre.
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Jambisch-anapästischer Rhythmus.
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§ 35. Bildung jambisch-anapästischer Reimstrophen. p3b_097.119
1. Das Streben, in anapästischen Maßen sich zu versuchen, hat p3b_097.120
Schiller durch Gedichte wie Die vier Weltalter, Die Worte des Glaubens p3b_097.121
&c. angefacht. (Der Lernende möge diesen Gedichten eine Anregung p3b_097.122
entnehmen.)
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2. Das Geheimnis der Wirkung liegt im beweglichen Fluß und p3b_097.124
dem freundlich gefälligen Rhythmus der anapästischen Verse.
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3. Durch Einfügung von Jamben in die anapästischen Verse erleiden p3b_097.126
dieselben eine angenehme Verzögerung, wie andererseits der jambische p3b_097.127
Rhythmus durch Einfügung von Anapästen eine Beschleunigung erhält.
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4. Es empfiehlt sich, die anapästischen Reihen mit einem Jambus p3b_097.129
beginnen zu lassen, da ja jede Bewegung am Anfange langsamer ist, p3b_097.130
als im weiteren Verlauf.
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5. Jm deutschen anapästischen Vers braucht man den Jambus p3b_097.132
nicht an eine bestimmte Stelle zu rücken; über seine Stellung entscheidet p3b_097.133
vielmehr Versrhythmus und Satztakt.
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Aufgabe. Zweizeilige jambisch=anapästische Strophen p3b_097.135
(Distichen). Anapästische akatalektische Viertakter.
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Vorübergehn.
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Stoff.
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1. Jch gewahrte die Leiden am p3b_097.139
Thore, │ da grüßte ich und ließ sie
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Lösung. Von Karl Siebel. p3b_097.102
Jch sah die Leiden am Thore stehn; p3b_097.103
Jch grüßte und ließ sie vorübergehn.
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