Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_VII.001 p3b_VII.011 p3b_VII.022 p3b_VII.029 Dr. C. Beyer. p3b_VII.001 p3b_VII.011 p3b_VII.022 p3b_VII.029 Dr. C. Beyer. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0017" n="RVII"/> <p><lb n="p3b_VII.001"/> Bei den von uns gewählten Beispielen leitete uns der pädagogische <lb n="p3b_VII.002"/> Erfahrungssatz, daß der Schüler dasjenige gern erstrebt, was <lb n="p3b_VII.003"/> ihm erreichbar erscheint, während ihn allzuhohe Ziele leicht entmutigen <lb n="p3b_VII.004"/> können. Wo es sich darum handelte, ästhetisch zu wirken, die Schönheit <lb n="p3b_VII.005"/> der Sprache zu zeigen, Herz und Geist zu erheben und die Phantasie <lb n="p3b_VII.006"/> zu beleben, da sind die allerbesten klassischen Beispiele geboten <lb n="p3b_VII.007"/> worden; wo es jedoch nur auf nackte korrekte Form ankam, mußten <lb n="p3b_VII.008"/> zuweilen Lösungen eintreten, welche lediglich den Nachweis der Regel <lb n="p3b_VII.009"/> ergaben und unschwer erkennen ließen, wie leicht der gegebene Stoff <lb n="p3b_VII.010"/> zu bearbeiten sei &c.</p> <p><lb n="p3b_VII.011"/> Zum Schlusse danken wir noch für die unzähligen Ermutigungen <lb n="p3b_VII.012"/> und Auszeichnungen, welche die beiden ersten Bände unserer Poetik <lb n="p3b_VII.013"/> seitens kompetenter Richter, seitens unserer namhaftesten Dichter &c. <lb n="p3b_VII.014"/> gefunden haben. Für eine der lohnendsten Errungenschaften unseres <lb n="p3b_VII.015"/> Werkes erachten wir es aber, daß der uns seitdem befreundet gewordene <lb n="p3b_VII.016"/> treffliche Dichter <hi rendition="#aq">Dr</hi>. Faust Pachler, 1. Kustos der k. k. Hofbibliothek <lb n="p3b_VII.017"/> in Wien, bei der Korrektur des vorliegenden Bandes uns in zuvorkommender <lb n="p3b_VII.018"/> Weise seine ergiebige Beihilfe lieh; desgleichen der verdiente <lb n="p3b_VII.019"/> Philologe und Schriftsteller, Gymnasialdirektor <hi rendition="#aq">Dr</hi>. G. Autenrieth, <lb n="p3b_VII.020"/> sowie der bekannte Übersetzer Hofrat <hi rendition="#aq">Dr</hi>. E. v. Zoller und andere <lb n="p3b_VII.021"/> hervorragende Fachgelehrte.</p> <p><lb n="p3b_VII.022"/> Möge unser Volk nunmehr auch an diesem dritten und letzten <lb n="p3b_VII.023"/> Bande der deutschen Poetik freudigen Anteil nehmen, damit unsere <lb n="p3b_VII.024"/> seit drei Decennien rastlos geförderte große Arbeit den erstrebten und <lb n="p3b_VII.025"/> ersehnten wesentlichen Beitrag liefere für endliche Begründung und <lb n="p3b_VII.026"/> Vollendung einer Wissenschaft der Poetik, für Wertschätzung und Bewunderung <lb n="p3b_VII.027"/> deutscher Poesie, wie für Pflege und Verallgemeinerung <lb n="p3b_VII.028"/> deutschen poetischen Geistes!</p> <p><lb n="p3b_VII.029"/> Stuttgart, 13. Juli 1883.</p> <lb n="p3b_VII.030"/> <p> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Dr</hi>. C. Beyer.</hi> </p> </div> </front> </text> </TEI> [RVII/0017]
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Bei den von uns gewählten Beispielen leitete uns der pädagogische p3b_VII.002
Erfahrungssatz, daß der Schüler dasjenige gern erstrebt, was p3b_VII.003
ihm erreichbar erscheint, während ihn allzuhohe Ziele leicht entmutigen p3b_VII.004
können. Wo es sich darum handelte, ästhetisch zu wirken, die Schönheit p3b_VII.005
der Sprache zu zeigen, Herz und Geist zu erheben und die Phantasie p3b_VII.006
zu beleben, da sind die allerbesten klassischen Beispiele geboten p3b_VII.007
worden; wo es jedoch nur auf nackte korrekte Form ankam, mußten p3b_VII.008
zuweilen Lösungen eintreten, welche lediglich den Nachweis der Regel p3b_VII.009
ergaben und unschwer erkennen ließen, wie leicht der gegebene Stoff p3b_VII.010
zu bearbeiten sei &c.
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Zum Schlusse danken wir noch für die unzähligen Ermutigungen p3b_VII.012
und Auszeichnungen, welche die beiden ersten Bände unserer Poetik p3b_VII.013
seitens kompetenter Richter, seitens unserer namhaftesten Dichter &c. p3b_VII.014
gefunden haben. Für eine der lohnendsten Errungenschaften unseres p3b_VII.015
Werkes erachten wir es aber, daß der uns seitdem befreundet gewordene p3b_VII.016
treffliche Dichter Dr. Faust Pachler, 1. Kustos der k. k. Hofbibliothek p3b_VII.017
in Wien, bei der Korrektur des vorliegenden Bandes uns in zuvorkommender p3b_VII.018
Weise seine ergiebige Beihilfe lieh; desgleichen der verdiente p3b_VII.019
Philologe und Schriftsteller, Gymnasialdirektor Dr. G. Autenrieth, p3b_VII.020
sowie der bekannte Übersetzer Hofrat Dr. E. v. Zoller und andere p3b_VII.021
hervorragende Fachgelehrte.
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Möge unser Volk nunmehr auch an diesem dritten und letzten p3b_VII.023
Bande der deutschen Poetik freudigen Anteil nehmen, damit unsere p3b_VII.024
seit drei Decennien rastlos geförderte große Arbeit den erstrebten und p3b_VII.025
ersehnten wesentlichen Beitrag liefere für endliche Begründung und p3b_VII.026
Vollendung einer Wissenschaft der Poetik, für Wertschätzung und Bewunderung p3b_VII.027
deutscher Poesie, wie für Pflege und Verallgemeinerung p3b_VII.028
deutschen poetischen Geistes!
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Stuttgart, 13. Juli 1883.
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