Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_240.001 Sapphische Strophenform. p3b_240.005Stoff: 1.
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p3b_240.025 p3b_240.029 p3b_240.032 p3b_240.035 p3b_240.038 p3b_240.001 Sapphische Strophenform. p3b_240.005Stoff: 1.
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p3b_240.025 p3b_240.029 p3b_240.032 p3b_240.035 p3b_240.038 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0266" n="240"/><lb n="p3b_240.001"/> sind. Wir müßten zur Aufrechthaltung dieser Cäsur sonach vielfach zu <lb n="p3b_240.002"/> einsilbigen bedeutungslosen Wörtern greifen, wodurch die Schönheit und Wirkung <lb n="p3b_240.003"/> des horazischen Verses in der Übersetzung eine Schädigung erleiden würde.</p> <lb n="p3b_240.004"/> <p> <hi rendition="#c">Sapphische Strophenform.</hi> </p> <lb n="p3b_240.005"/> <p><hi rendition="#g">Stoff:</hi> 1.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Mercuri, facunde nepos Atlantis,</l> <lb n="p3b_240.006"/> <l>Qui feros cultus hominum recentum</l> <lb n="p3b_240.007"/> <l>Voce formasti catus et decorae</l> <lb n="p3b_240.008"/> <l>More palaestrae,</l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_240.009"/> <p>2.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Te canam, magni Jovis et deorum</l> <lb n="p3b_240.010"/> <l>Nuntium curvaeque lyrae parentem,</l> <lb n="p3b_240.011"/> <l>Callidum quidquid placuit iocoso</l> <lb n="p3b_240.012"/> <l>Condere furto. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_240.013"/> <p>3.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Te boves olim nisi reddidisses</l> <lb n="p3b_240.014"/> <l>Per dolum amotas puerum minaci</l> <lb n="p3b_240.015"/> <l>Voce dum terret, viduus pharetra</l> <lb n="p3b_240.016"/> <l>Risit Apollo. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_240.017"/> <p>4.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Quin et Atridas duce te superbos</l> <lb n="p3b_240.018"/> <l>Ilio dives Priamus relicto</l> <lb n="p3b_240.019"/> <l>Thessalosque ignes et iniqua Troiae</l> <lb n="p3b_240.020"/> <l> Castra fefellit. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_240.021"/> <p>5.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Tu pias laetis animas reponis</l> <lb n="p3b_240.022"/> <l>Sedibus virgaque levem coerces</l> <lb n="p3b_240.023"/> <l>Aurea turbam superis deorum</l> <lb n="p3b_240.024"/> <l>Gratus et imis.</l> </lg> </hi> </p> <p><lb n="p3b_240.025"/><hi rendition="#g">Wörtliche Übersetzung.</hi> 1. Merkur, beredter Enkel des Atlas, der <lb n="p3b_240.026"/> du die wilde (rohe) Lebensart der frischgeschaffenen Menschen (Urmenschen) <lb n="p3b_240.027"/> durch das Wort gebildet hast klüglich und durch der zierenden (anständigen, <lb n="p3b_240.028"/> d. h. anstandverleihenden, bildenden) Palästra Sitte (Weise).</p> <p><lb n="p3b_240.029"/> 2. Dich will ich besingen, des großen Jupiter und der Götter Boten <lb n="p3b_240.030"/> und der krummen (gewölbten) Lyra Vater, der es verstand, was auch beliebte, <lb n="p3b_240.031"/> in scherzhaftem Diebstahl zu bergen.</p> <p><lb n="p3b_240.032"/> 3. Dich schreckt einst, wenn du nicht würdest zurückgegeben haben die <lb n="p3b_240.033"/> durch List weggebrachten Rinder, den Knaben mit drohender Stimme Apollo: <lb n="p3b_240.034"/> bar (beraubt) des Köchers lachte er.</p> <p><lb n="p3b_240.035"/> 4. Sogar auch die übermütigen Atriden hat unter deiner Führung der reiche <lb n="p3b_240.036"/> Priamus nach verlassenem Troja und die Thessalischen Wachtfeuer und das Troja <lb n="p3b_240.037"/> feindliche Lager getäuscht.</p> <p><lb n="p3b_240.038"/> 5. Du setzest nieder die frommen Seelen auf angenehmen Sitzen und <lb n="p3b_240.039"/> mit dem Stabe hältst du die leichte Schar ─ mit dem goldenen ─ zusammen <lb n="p3b_240.040"/> den Oberen der Götter angenehm und den Untersten.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0266]
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sind. Wir müßten zur Aufrechthaltung dieser Cäsur sonach vielfach zu p3b_240.002
einsilbigen bedeutungslosen Wörtern greifen, wodurch die Schönheit und Wirkung p3b_240.003
des horazischen Verses in der Übersetzung eine Schädigung erleiden würde.
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Sapphische Strophenform.
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Stoff: 1.
Mercuri, facunde nepos Atlantis, p3b_240.006
Qui feros cultus hominum recentum p3b_240.007
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Te canam, magni Jovis et deorum p3b_240.010
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Risit Apollo.
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Castra fefellit.
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Wörtliche Übersetzung. 1. Merkur, beredter Enkel des Atlas, der p3b_240.026
du die wilde (rohe) Lebensart der frischgeschaffenen Menschen (Urmenschen) p3b_240.027
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in scherzhaftem Diebstahl zu bergen.
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