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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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[Beginn Spaltensatz]

ihnen: Jch weiß, daß der Mohrenkönig p3b_023.002
Bukar, der Valencia eingeschlossen hält, p3b_023.003
meinen Tod ersehnt; verschweigt ihn p3b_023.004
diesem Saracenen. Und die kostbaren p3b_023.005
Spezereien und der Balsam des Sultans p3b_023.006
von Persien sind wohl zum Einbalsamieren p3b_023.007
meines Leichnams gesandt. p3b_023.008
Wohl, meine Freunde, laßt meinen p3b_023.009
Leichnam waschen und mit Myrrhen p3b_023.010
einbalsamieren. Sodann kleidet ihn p3b_023.011
vom Haupte bis zur Sohle. San Jago p3b_023.012
wird euch begleiten; aber kein Klagegeschrei p3b_023.013
erschalle, und keine Thräne p3b_023.014
werde um mich geweint. Vielmehr - p3b_023.015
wenn ich gestorben sein werde - laßt p3b_023.016
in die Trommeten blasen und mit p3b_023.017
Pauken, Cymbeln und Klarinetten das p3b_023.018
Feldgeschrei zur Schlacht erheben. Und p3b_023.019
wenn ihr meinen Leichnam nach Kastilien p3b_023.020
begleitet habt, soll es kein Mohren= p3b_023.021
Seewolf erfahren; alle sollen hier zurückbleiben.

p3b_023.022

p3b_023.023
Sattelt meinen Freund Babieca, p3b_023.024
legt mir meine Waffen an, gürtet p3b_023.025
mir die Tizona an und setzt mich so p3b_023.026
auf mein Roß. Neben mir soll Gil p3b_023.027
Diaz, Don Jeronymo, der Bischof, und p3b_023.028
mein tapferer Freund Bermudes gehen; p3b_023.029
Jhr aber, Alvar Fannez Minaya, zieht p3b_023.030
eilig zur Schlacht gegen Bukar! Gott p3b_023.031
wird Euch den Sieg verleihen, San p3b_023.032
Pedro hat mir dies selbst verkündet. p3b_023.033
Dies sprach der Feldherr ruhig, und p3b_023.034
der Ehrenbalsam des Sultans war p3b_023.035
ihm zum Triumph gesendet.

[Spaltenumbruch] p3b_023.101
"Jch weiß, daß der Mohrenkönig, p3b_023.102
Daß Bukar mit seinen Heeren, p3b_023.103
Der Valencia hart umschließt, p3b_023.104
Gierig meinen Tod erwartet; p3b_023.105
Bergt dem Saracenen ihn. p3b_023.106
Und die kostbar'n Spezereien, p3b_023.107
Die Balsame, die der Sultan p3b_023.108
Mir aus Persien gesandt, p3b_023.109
Sandt' er wohl für meinen Leichnam - p3b_023.110
Wohl, ihr Freunde, laßt ihn waschen, p3b_023.111
Balsamiert ihn mit der Myrrhe, p3b_023.112
Kleidet ihn von Haupt zu Fuß; p3b_023.113
San Jago wird Euch begleiten, p3b_023.114
Und kein Klaggesang erschalle, p3b_023.115
Keine Thräne wein' um mich. p3b_023.116
Vielmehr, wenn ich ausgeatmet, p3b_023.117
Lasset die Trommeten tönen, p3b_023.118
Laßt die Pauken, laßt die Cymbeln, p3b_023.119
Laßt die Klarinetten rufen, p3b_023.120
Feldgeschrei zur nahen Schlacht. p3b_023.121
Und wenn ihr dann nach Kastilien p3b_023.122
Meinen Leichnam hinbegleitet, p3b_023.123
Wiss' es ja kein Mohren-Seewolf, p3b_023.124
Alle lasset hier zurück. p3b_023.125
Sattelt meinen Freund Babieca, p3b_023.126
Kleidet mich in meine Waffen, p3b_023.127
Gürtet an mir die Tizona, p3b_023.128
Und so setzt mich auf mein Roß. p3b_023.129
Neben mir dann geht Gil Diaz, p3b_023.130
Don Jeronymo, der Bischof, p3b_023.131
Und mein tapfrer Freund Bermudes; p3b_023.132
Jhr Alvar Fannez Minaya p3b_023.133
Ziehet stracks hin auf Bukar; p3b_023.134
Daß Euch Gott den Sieg verleih'n wird, p3b_023.135
Sagte mir San Pedro selbst." p3b_023.136
Also sprach der Feldherr ruhig, p3b_023.137
Und des Sultans Ehrenbalsam p3b_023.138
War gesandt ihm zum Triumph.
[Ende Spaltensatz]
p3b_023.139
§ 9. Bildung trochäischer Quinare.

p3b_023.140
1. Der trochäische Quinar (oder der serbische Trochäus) findet p3b_023.141
sich wie der trochäische Viertakter in der Regel akatalektisch (vollzählig) p3b_023.142
und nur beim Strophenschluß katalektisch (unvollzählig).

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[Beginn Spaltensatz]

ihnen: Jch weiß, daß der Mohrenkönig p3b_023.002
Bukar, der Valencia eingeschlossen hält, p3b_023.003
meinen Tod ersehnt; verschweigt ihn p3b_023.004
diesem Saracenen. Und die kostbaren p3b_023.005
Spezereien und der Balsam des Sultans p3b_023.006
von Persien sind wohl zum Einbalsamieren p3b_023.007
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Wohl, meine Freunde, laßt meinen p3b_023.009
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Seewolf erfahren; alle sollen hier zurückbleiben.

p3b_023.022

p3b_023.023
Sattelt meinen Freund Babieça, p3b_023.024
legt mir meine Waffen an, gürtet p3b_023.025
mir die Tizona an und setzt mich so p3b_023.026
auf mein Roß. Neben mir soll Gil p3b_023.027
Diaz, Don Jeronymo, der Bischof, und p3b_023.028
mein tapferer Freund Bermudes gehen; p3b_023.029
Jhr aber, Alvar Fañez Minaya, zieht p3b_023.030
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Der Valencia hart umschließt, p3b_023.104
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[23/0049] p3b_023.001 ihnen: Jch weiß, daß der Mohrenkönig p3b_023.002 Bukar, der Valencia eingeschlossen hält, p3b_023.003 meinen Tod ersehnt; verschweigt ihn p3b_023.004 diesem Saracenen. Und die kostbaren p3b_023.005 Spezereien und der Balsam des Sultans p3b_023.006 von Persien sind wohl zum Einbalsamieren p3b_023.007 meines Leichnams gesandt. p3b_023.008 Wohl, meine Freunde, laßt meinen p3b_023.009 Leichnam waschen und mit Myrrhen p3b_023.010 einbalsamieren. Sodann kleidet ihn p3b_023.011 vom Haupte bis zur Sohle. San Jago p3b_023.012 wird euch begleiten; aber kein Klagegeschrei p3b_023.013 erschalle, und keine Thräne p3b_023.014 werde um mich geweint. Vielmehr ─ p3b_023.015 wenn ich gestorben sein werde ─ laßt p3b_023.016 in die Trommeten blasen und mit p3b_023.017 Pauken, Cymbeln und Klarinetten das p3b_023.018 Feldgeschrei zur Schlacht erheben. Und p3b_023.019 wenn ihr meinen Leichnam nach Kastilien p3b_023.020 begleitet habt, soll es kein Mohren= p3b_023.021 Seewolf erfahren; alle sollen hier zurückbleiben. p3b_023.022 p3b_023.023 Sattelt meinen Freund Babieça, p3b_023.024 legt mir meine Waffen an, gürtet p3b_023.025 mir die Tizona an und setzt mich so p3b_023.026 auf mein Roß. Neben mir soll Gil p3b_023.027 Diaz, Don Jeronymo, der Bischof, und p3b_023.028 mein tapferer Freund Bermudes gehen; p3b_023.029 Jhr aber, Alvar Fañez Minaya, zieht p3b_023.030 eilig zur Schlacht gegen Bukar! Gott p3b_023.031 wird Euch den Sieg verleihen, San p3b_023.032 Pedro hat mir dies selbst verkündet. p3b_023.033 Dies sprach der Feldherr ruhig, und p3b_023.034 der Ehrenbalsam des Sultans war p3b_023.035 ihm zum Triumph gesendet. p3b_023.101 „Jch weiß, daß der Mohrenkönig, p3b_023.102 Daß Bukar mit seinen Heeren, p3b_023.103 Der Valencia hart umschließt, p3b_023.104 Gierig meinen Tod erwartet; p3b_023.105 Bergt dem Saracenen ihn. p3b_023.106 Und die kostbar'n Spezereien, p3b_023.107 Die Balsame, die der Sultan p3b_023.108 Mir aus Persien gesandt, p3b_023.109 Sandt' er wohl für meinen Leichnam ─ p3b_023.110 Wohl, ihr Freunde, laßt ihn waschen, p3b_023.111 Balsamiert ihn mit der Myrrhe, p3b_023.112 Kleidet ihn von Haupt zu Fuß; p3b_023.113 San Jago wird Euch begleiten, p3b_023.114 Und kein Klaggesang erschalle, p3b_023.115 Keine Thräne wein' um mich. p3b_023.116 Vielmehr, wenn ich ausgeatmet, p3b_023.117 Lasset die Trommeten tönen, p3b_023.118 Laßt die Pauken, laßt die Cymbeln, p3b_023.119 Laßt die Klarinetten rufen, p3b_023.120 Feldgeschrei zur nahen Schlacht. p3b_023.121 Und wenn ihr dann nach Kastilien p3b_023.122 Meinen Leichnam hinbegleitet, p3b_023.123 Wiss' es ja kein Mohren-Seewolf, p3b_023.124 Alle lasset hier zurück. p3b_023.125 Sattelt meinen Freund Babieça, p3b_023.126 Kleidet mich in meine Waffen, p3b_023.127 Gürtet an mir die Tizona, p3b_023.128 Und so setzt mich auf mein Roß. p3b_023.129 Neben mir dann geht Gil Diaz, p3b_023.130 Don Jeronymo, der Bischof, p3b_023.131 Und mein tapfrer Freund Bermudes; p3b_023.132 Jhr Alvar Fañez Minaya p3b_023.133 Ziehet stracks hin auf Bukar; p3b_023.134 Daß Euch Gott den Sieg verleih'n wird, p3b_023.135 Sagte mir San Pedro selbst.“ p3b_023.136 Also sprach der Feldherr ruhig, p3b_023.137 Und des Sultans Ehrenbalsam p3b_023.138 War gesandt ihm zum Triumph. p3b_023.139 § 9. Bildung trochäischer Quinare. p3b_023.140 1. Der trochäische Quinar (oder der serbische Trochäus) findet p3b_023.141 sich wie der trochäische Viertakter in der Regel akatalektisch (vollzählig) p3b_023.142 und nur beim Strophenschluß katalektisch (unvollzählig).

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/49>, abgerufen am 21.11.2024.