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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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erhebt sich rauschend | aus dem p3b_066.003
umgebenden Buchengrün, | und erzählt p3b_066.004
von der Vorwelt in dunklen p3b_066.005
Worten, | als Greis, der doch immer p3b_066.006
noch lebenskühn ist; | und an ihrer p3b_066.007
knorrigen Wurzel | entspringt der p3b_066.008
Bach, | der immer neue Frühlingslust p3b_066.009
bringt, | wenn auch mancher Ast verdorrte. p3b_066.010
| So tränkt mit jugendlichen p3b_066.011
Quellen | die ewige Lebensflut | den p3b_066.012
reinen Trieb verglühter Sonnen, | den p3b_066.013
weder Sturm noch Glut zu welken vermochte. p3b_066.014
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Den Blumen neckend ums Gesicht; p3b_066.102
Die Riesentanne hebt sich rauschend p3b_066.103
Aus nachbarlichem Buchengrün, p3b_066.104
Der Vorwelt dunkle Worte tauschend, p3b_066.105
Ein Greis, und doch noch lebenskühn. p3b_066.106
Und um der Wurzeln schwarze Knorren p3b_066.107
Springt hell aus frischer Felsenbrust p3b_066.108
Der Bach; mag mancher Ast auch dorren, p3b_066.109
Er bringt ihm neue Frühlingslust. p3b_066.110
So tränkt mit jugendlichen Bronnen p3b_066.111
Die ewig klare Lebensflut p3b_066.112
Den reinen Trieb verglühter Sonnen, p3b_066.113
Den nicht gewelket Sturm noch Glut.
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§ 24. Schriftliche und mündliche Übungen im Metrum und p3b_066.115
im Reim.

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1. Wenn wir auch nicht der Ansicht sind, daß in unserer poesiearmen p3b_066.117
Zeit Dichterschulen wie in Griechenland zur Zeit der Sappho p3b_066.118
und des Alkäos &c. erstehen werden, so meinen wir doch, daß in unsern p3b_066.119
geselligen Vereinigungen viel für Pflege der Poesie geschehen könnte, p3b_066.120
und daß daher eine Anregung hierzu willkommen sein dürfte. Gebildete p3b_066.121
Männer und Frauen, Dichter und Dichterfreunde &c., könnten sich unter p3b_066.122
versgewandter Leitung vereinigen, um dichterische Übungen zu veranlassen, p3b_066.123
Jnteresse für unsere dichterische Kunst zu wecken und das p3b_066.124
Vestafeuer deutscher Poesie vor dem Erlöschen zu bewahren.

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2. Zur Zeit des Meistersanges waren es schlichte Handwerker, p3b_066.126
welche sich (mit freilich nur geringem Verständnisse) der lyrischen Poesie p3b_066.127
annahmen und ohne Poetik, ohne Kenntnis der poetischen Gesetze die p3b_066.128
Meisterschulen in Nürnberg, Mainz, Straßburg, Augsburg, Frankfurt, p3b_066.129
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5 Grade. Auf einer Art Bühne (Gerüste, Gemerke) versammelten sich p3b_066.136
die Vorstände (Merker). Der Singer stellte sich auf den Singstuhl p3b_066.137
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von denen einer die Ordnung bestimmte, waren Richter. Der eine p3b_066.139
verglich den Jnhalt, ob er auch streng biblisch sei. Der zweite untersuchte, p3b_066.140
ob den Regeln des Lieds (Bars) genau entsprochen wurde. Der p3b_066.141
dritte prüfte den Reim, der letzte die Melodie. Der 1. Preis (silbernes

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[Beginn Spaltensatz] den Blumen ums Gesicht; │ die Riesentanne p3b_066.002
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1. Wenn wir auch nicht der Ansicht sind, daß in unserer poesiearmen p3b_066.117
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/92>, abgerufen am 17.05.2024.