Stilpe war der Gründer des Cenacles und sein anerkanntes Haupt.
[Abbildung]
Er war damals, nachdem er sich von Martha getrennt hatte, nicht gar weit gekommen. In Halle, das doch nicht auf der Route Leipzig-Athen liegt, hatte man ihn in einem Tingeltangel festgenommen, weil er in der Betrunkenheit unablässig laut und rhythmisch geschrieen hatte:
[Formel 1]
Auf die Polizei gebracht und nach dem Grunde dieser mathematischen Rezitation gefragt, hatte er auf die ihm drohende Nachprüfung in der Mathe¬ matik als einen höchst triftigen Grund hingewiesen und überdies gebeten, man möge ihm seine Loga¬ rithmentafel holen, die in der Untersekunda der Leipziger Thomasschule Cötus B auf seinem Platze liege, unten auf der letzten Bank rechts. Damit hatte er sich zur Genüge als der durchge¬ brannte Gymnasiast aus Leipzig legitimiert, dessen Signalement auch auf der hallischen Polizei ein¬ getroffen war.
Zweites Buch, fünftes Kapitel.
Stilpe war der Gründer des Cénacles und ſein anerkanntes Haupt.
[Abbildung]
Er war damals, nachdem er ſich von Martha getrennt hatte, nicht gar weit gekommen. In Halle, das doch nicht auf der Route Leipzig-Athen liegt, hatte man ihn in einem Tingeltangel feſtgenommen, weil er in der Betrunkenheit unabläſſig laut und rhythmiſch geſchrieen hatte:
[Formel 1]
Auf die Polizei gebracht und nach dem Grunde dieſer mathematiſchen Rezitation gefragt, hatte er auf die ihm drohende Nachprüfung in der Mathe¬ matik als einen höchſt triftigen Grund hingewieſen und überdies gebeten, man möge ihm ſeine Loga¬ rithmentafel holen, die in der Unterſekunda der Leipziger Thomasſchule Cötus B auf ſeinem Platze liege, unten auf der letzten Bank rechts. Damit hatte er ſich zur Genüge als der durchge¬ brannte Gymnaſiaſt aus Leipzig legitimiert, deſſen Signalement auch auf der halliſchen Polizei ein¬ getroffen war.
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Zweites Buch, fünftes Kapitel.
Stilpe war der Gründer des Cénacles und
ſein anerkanntes Haupt.
[Abbildung]
Er war damals, nachdem er ſich von Martha
getrennt hatte, nicht gar weit gekommen. In Halle,
das doch nicht auf der Route Leipzig-Athen liegt,
hatte man ihn in einem Tingeltangel feſtgenommen,
weil er in der Betrunkenheit unabläſſig laut und
rhythmiſch geſchrieen hatte:
[FORMEL]
Auf die Polizei gebracht und nach dem Grunde
dieſer mathematiſchen Rezitation gefragt, hatte er
auf die ihm drohende Nachprüfung in der Mathe¬
matik als einen höchſt triftigen Grund hingewieſen
und überdies gebeten, man möge ihm ſeine Loga¬
rithmentafel holen, die in der Unterſekunda der
Leipziger Thomasſchule Cötus B auf ſeinem
Platze liege, unten auf der letzten Bank rechts.
Damit hatte er ſich zur Genüge als der durchge¬
brannte Gymnaſiaſt aus Leipzig legitimiert, deſſen
Signalement auch auf der halliſchen Polizei ein¬
getroffen war.
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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/181>, abgerufen am 16.05.2024.
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