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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Stilpe.
Diese Welt war ihm neu, aber er hatte die Em¬
pfindung, daß es sehr lustig in ihr zugehen müsse.
Vor allem fühlte er, daß er im Cenacle Anschluß
an "Weiber" finden würde, und daran lag ihm
viel, denn er hatte es nachgerade bemerkt, daß er
von sich allein aus diesen Anschluß nie erreichen
würde. Und bei alledem doch diese vielen littera¬
rischen Aspirationen, also die Gewähr des Höheren!
Kein bloßer Sumpf! Sondern, wenn schon
Sumpf, so doch von ganz ungewöhnlicher Art!
Ein origineller Sumpf. Ach, darnach hatte er
sich ja gesehnt! Er wollte originell, geist¬
reich
sumpfen. Da bot sich die Möglichkeit!
Also zugegriffen!

Er verließ am Arme Stilpes das Haus in der
Magazingasse mit dem angenehmen Gefühl, es
fürder nicht mehr nötig zu haben.

Als er am nächsten Morgen erwachte, lag er
auf seinem Sopha und Stilpe in seinem Bette.
Da dieser ihn duzte, mußten sie wohl Brüder¬
schaft getrunken haben.

Auch einen anderen Namen hatte er erhalten:
Barbemuche, und auf seinem Nachttisch lag ein
völlig mit Porterbierflecken bedeckter Zettel dieses
Inhaltes:

Stilpe.
Dieſe Welt war ihm neu, aber er hatte die Em¬
pfindung, daß es ſehr luſtig in ihr zugehen müſſe.
Vor allem fühlte er, daß er im Cénacle Anſchluß
an „Weiber“ finden würde, und daran lag ihm
viel, denn er hatte es nachgerade bemerkt, daß er
von ſich allein aus dieſen Anſchluß nie erreichen
würde. Und bei alledem doch dieſe vielen littera¬
riſchen Aſpirationen, alſo die Gewähr des Höheren!
Kein bloßer Sumpf! Sondern, wenn ſchon
Sumpf, ſo doch von ganz ungewöhnlicher Art!
Ein origineller Sumpf. Ach, darnach hatte er
ſich ja geſehnt! Er wollte originell, geiſt¬
reich
ſumpfen. Da bot ſich die Möglichkeit!
Alſo zugegriffen!

Er verließ am Arme Stilpes das Haus in der
Magazingaſſe mit dem angenehmen Gefühl, es
fürder nicht mehr nötig zu haben.

Als er am nächſten Morgen erwachte, lag er
auf ſeinem Sopha und Stilpe in ſeinem Bette.
Da dieſer ihn duzte, mußten ſie wohl Brüder¬
ſchaft getrunken haben.

Auch einen anderen Namen hatte er erhalten:
Barbemuche, und auf ſeinem Nachttiſch lag ein
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Inhaltes:

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[244/0258] Stilpe. Dieſe Welt war ihm neu, aber er hatte die Em¬ pfindung, daß es ſehr luſtig in ihr zugehen müſſe. Vor allem fühlte er, daß er im Cénacle Anſchluß an „Weiber“ finden würde, und daran lag ihm viel, denn er hatte es nachgerade bemerkt, daß er von ſich allein aus dieſen Anſchluß nie erreichen würde. Und bei alledem doch dieſe vielen littera¬ riſchen Aſpirationen, alſo die Gewähr des Höheren! Kein bloßer Sumpf! Sondern, wenn ſchon Sumpf, ſo doch von ganz ungewöhnlicher Art! Ein origineller Sumpf. Ach, darnach hatte er ſich ja geſehnt! Er wollte originell, geiſt¬ reich ſumpfen. Da bot ſich die Möglichkeit! Alſo zugegriffen! Er verließ am Arme Stilpes das Haus in der Magazingaſſe mit dem angenehmen Gefühl, es fürder nicht mehr nötig zu haben. Als er am nächſten Morgen erwachte, lag er auf ſeinem Sopha und Stilpe in ſeinem Bette. Da dieſer ihn duzte, mußten ſie wohl Brüder¬ ſchaft getrunken haben. Auch einen anderen Namen hatte er erhalten: Barbemuche, und auf ſeinem Nachttiſch lag ein völlig mit Porterbierflecken bedeckter Zettel dieſes Inhaltes:

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/258>, abgerufen am 25.11.2024.