erzählen! Kurz und gut, wie sie erfuhr, was mir bevorstand, wollte sie das Geld aufbringen. Viel Gesuche in allen Kasten, dann Geschrei und Ge¬ bettel bei Madame Amalie . . . Satis superque, es langte nicht.
Die Beiden schwiegen eine Weile.
Dann Girlinger: Und, was hast Du dann eigentlich getrieben?
-- Ich? Getrieben? Welch ein Tropus! Ich habe mich treiben lassen. Ach so, Du willst wissen, was ich "gewesen" bin? Höh! Reichs¬ kanzler nicht!
-- Haben denn Deine Eltern . . .?
-- Ich habe eine Schmetterlingssammlung ge¬ erbt. Es waren ein paar reizende Kerle da¬ runter. Das andre hat beinah für die Schulden gelangt.
-- Warum bist Du nicht unter die Journa¬ listen . . .
-- Du siehst doch, daß ich noch unter die Journalisten gegangen bin.
-- Aber, Mensch, Du hast doch Talent!
-- Aber das Leben hat noch mehr, wie ich
Stilpe.
erzählen! Kurz und gut, wie ſie erfuhr, was mir bevorſtand, wollte ſie das Geld aufbringen. Viel Geſuche in allen Kaſten, dann Geſchrei und Ge¬ bettel bei Madame Amalie . . . Satis ſuperque, es langte nicht.
Die Beiden ſchwiegen eine Weile.
Dann Girlinger: Und, was haſt Du dann eigentlich getrieben?
— Ich? Getrieben? Welch ein Tropus! Ich habe mich treiben laſſen. Ach ſo, Du willſt wiſſen, was ich „geweſen“ bin? Höh! Reichs¬ kanzler nicht!
— Haben denn Deine Eltern . . .?
— Ich habe eine Schmetterlingsſammlung ge¬ erbt. Es waren ein paar reizende Kerle da¬ runter. Das andre hat beinah für die Schulden gelangt.
— Warum biſt Du nicht unter die Journa¬ liſten . . .
— Du ſiehſt doch, daß ich noch unter die Journaliſten gegangen bin.
— Aber, Menſch, Du haſt doch Talent!
— Aber das Leben hat noch mehr, wie ich
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Stilpe.
erzählen! Kurz und gut, wie ſie erfuhr, was mir
bevorſtand, wollte ſie das Geld aufbringen. Viel
Geſuche in allen Kaſten, dann Geſchrei und Ge¬
bettel bei Madame Amalie . . . Satis ſuperque,
es langte nicht.
Die Beiden ſchwiegen eine Weile.
Dann Girlinger: Und, was haſt Du dann
eigentlich getrieben?
— Ich? Getrieben? Welch ein Tropus! Ich
habe mich treiben laſſen. Ach ſo, Du willſt
wiſſen, was ich „geweſen“ bin? Höh! Reichs¬
kanzler nicht!
— Haben denn Deine Eltern . . .?
— Ich habe eine Schmetterlingsſammlung ge¬
erbt. Es waren ein paar reizende Kerle da¬
runter. Das andre hat beinah für die Schulden
gelangt.
— Warum biſt Du nicht unter die Journa¬
liſten . . .
— Du ſiehſt doch, daß ich noch unter die
Journaliſten gegangen bin.
— Aber, Menſch, Du haſt doch Talent!
— Aber das Leben hat noch mehr, wie ich
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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/310>, abgerufen am 16.07.2024.
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