mögte, hohe Stangen in denjenigen Gegenden, wo man willens ist, die flan- quirte Winkel der Bollwerke anzubringen, ausstecken, worauf man, ehe man den Anfang macht, mit allen Fleiß zu sehen hat.
Tab. XIV. b. Fig. 1.
Nachdeme man einen grossen Stab in derjenigen Gegend des Feldes, wo man die mit A bezeichnete Bollwerksspitze anzuordnen verlanget, per- pendicular eingestecket, lässet man mit einer Stangen von einer Toisen lang, oder mit einer Kette von 5. Toisen (oder mit einer Kette von etlichen Ruthen, eine Linie biß auf 90. Toisen (oder 45. Ruthen) gegen B, wo man die andere Bollwerksspitze zu haben verlanget, messen, zu deren Ende man den mit C bemerkten Stock einstecket, und dann die Linie, indeme man noch 90. Toisen (oder 45. Ruthen) auf B zu misset, weiter continuiret, zu dem Ende man wiederum einen andern Stock einstecket, welcher die Spitze des Bollwerks bey B andeuten wird.
Indeme man aber mit den Ketten oder Schnüren die Abmessung vor- nimmt, muß man jemand mit einem spitzigen Stab in der Hand nachgehen lassen, der, ehe die Schnüre aufgehoben werden, von einem Stock zum an- dern auf der Erde Risse daran hin mache, alsdann wendet man sich zu dem Stock in C und richtet auf dem Zug A C B eine Perpendicularlinie auf. Diese Perpendicularlinie ziehet man auf folgende Art: man misset mit der Toisen (oder Ruthe) von C in A 2. biß 3. Toisen, (oder 1. biß 1 . Ruthen) und stecket zu Ende dessen einen Stab ein; eben so viel Toisen (oder Ruthen) nimmt man von C in B und stecket ebenfalls zu Ende dieser Linie einen neuen Stab ein, alsdann nimmt man zwo Schnüre oder Stricke, die an einem Ende eine Schlinge haben, und von gleicher Länge sind, füget jene an die zu- vor eingesteckte Stäbe, thut die andere beyde Ende von den Schnüren zusam- men, und ziehet solche auf dem Erdboden wohl an, biß sie an ihren Enden recht zusammen treffen, allwo man dann den dritten Stock einstecket, alsdann fü- get man die Schnur an den Stock C, lässet solche so lang hinaus gehen, bis sie auf diesen dritten Stock lange, und machet nach dieser einen Riß auf der Erde, so wird solcher auf der Linie A B C perpendicular zu stehen kommen.
Hernach misset man aus dem Puncte C 30. Toisen (oder 15. Ruthen) nach der Länge dieses Striches, und stecket einen langen Stock bleyrecht ein, welcher in dem Grundriß das Punct D dargeben wird. Nachdem gehet man zu dem Stock A und ziehet, da man zuvor von dar auf den Stock D wohl abgezielet hat, einen Strich längs dieser Abzielung hin, da man sich, um dieses recht zu prästiren, eines andern Stocks bedienet, der gerade zwischen A und D vor den Augen desjenigen, der den Zug auf der Erde machet, gestellet wird. Darauf misset man nach diesem Strich von dem Stock A gegen D zu, 55. Toisen (oder 27 . Ruthen) welches die Länge der Face des Bollwerks A E dargeben wird, da man dann einen langen Stock in dem Puncte E einstecket, um den Schulterwinkel zu bemerken.
mögte, hohe Stangen in denjenigen Gegenden, wo man willens iſt, die flan- quirte Winkel der Bollwerke anzubringen, ausſtecken, worauf man, ehe man den Anfang macht, mit allen Fleiß zu ſehen hat.
Tab. XIV. b. Fig. 1.
Nachdeme man einen groſſen Stab in derjenigen Gegend des Feldes, wo man die mit A bezeichnete Bollwerksſpitze anzuordnen verlanget, per- pendicular eingeſtecket, läſſet man mit einer Stangen von einer Toiſen lang, oder mit einer Kette von 5. Toiſen (oder mit einer Kette von etlichen Ruthen, eine Linie biß auf 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) gegen B, wo man die andere Bollwerksſpitze zu haben verlanget, meſſen, zu deren Ende man den mit C bemerkten Stock einſtecket, und dann die Linie, indeme man noch 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) auf B zu miſſet, weiter continuiret, zu dem Ende man wiederum einen andern Stock einſtecket, welcher die Spitze des Bollwerks bey B andeuten wird.
Indeme man aber mit den Ketten oder Schnüren die Abmeſſung vor- nimmt, muß man jemand mit einem ſpitzigen Stab in der Hand nachgehen laſſen, der, ehe die Schnüre aufgehoben werden, von einem Stock zum an- dern auf der Erde Riſſe daran hin mache, alsdann wendet man ſich zu dem Stock in C und richtet auf dem Zug A C B eine Perpendicularlinie auf. Dieſe Perpendicularlinie ziehet man auf folgende Art: man miſſet mit der Toiſen (oder Ruthe) von C in A 2. biß 3. Toiſen, (oder 1. biß 1 . Ruthen) und ſtecket zu Ende deſſen einen Stab ein; eben ſo viel Toiſen (oder Ruthen) nimmt man von C in B und ſtecket ebenfalls zu Ende dieſer Linie einen neuen Stab ein, alsdann nimmt man zwo Schnüre oder Stricke, die an einem Ende eine Schlinge haben, und von gleicher Länge ſind, füget jene an die zu- vor eingeſteckte Stäbe, thut die andere beyde Ende von den Schnüren zuſam- men, und ziehet ſolche auf dem Erdboden wohl an, biß ſie an ihren Enden recht zuſammen treffen, allwo man dann den dritten Stock einſtecket, alsdann fü- get man die Schnur an den Stock C, läſſet ſolche ſo lang hinaus gehen, bis ſie auf dieſen dritten Stock lange, und machet nach dieſer einen Riß auf der Erde, ſo wird ſolcher auf der Linie A B C perpendicular zu ſtehen kommen.
Hernach miſſet man aus dem Puncte C 30. Toiſen (oder 15. Ruthen) nach der Länge dieſes Striches, und ſtecket einen langen Stock bleyrecht ein, welcher in dem Grundriß das Punct D dargeben wird. Nachdem gehet man zu dem Stock A und ziehet, da man zuvor von dar auf den Stock D wohl abgezielet hat, einen Strich längs dieſer Abzielung hin, da man ſich, um dieſes recht zu präſtiren, eines andern Stocks bedienet, der gerade zwiſchen A und D vor den Augen desjenigen, der den Zug auf der Erde machet, geſtellet wird. Darauf miſſet man nach dieſem Strich von dem Stock A gegen D zu, 55. Toiſen (oder 27 . Ruthen) welches die Länge der Face des Bollwerks A E dargeben wird, da man dann einen langen Stock in dem Puncte E einſtecket, um den Schulterwinkel zu bemerken.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0214"n="192"/>
mögte, hohe Stangen in denjenigen Gegenden, wo man willens iſt, die flan-<lb/>
quirte Winkel der Bollwerke anzubringen, ausſtecken, worauf man, ehe man<lb/>
den Anfang macht, mit allen Fleiß zu ſehen hat. </p><noteplace="right">Tab. XIV.<lb/>
b.<lb/>
Fig. 1.</note><p>Nachdeme man einen groſſen Stab in derjenigen Gegend des Feldes,<lb/>
wo man die mit A bezeichnete Bollwerksſpitze anzuordnen verlanget, per-<lb/>
pendicular eingeſtecket, läſſet man mit einer Stangen von einer Toiſen<lb/>
lang, oder mit einer Kette von 5. Toiſen (oder mit einer Kette von etlichen<lb/>
Ruthen, eine Linie biß auf 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) gegen B, wo man<lb/>
die andere Bollwerksſpitze zu haben verlanget, meſſen, zu deren Ende man<lb/>
den mit C bemerkten Stock einſtecket, und dann die Linie, indeme man<lb/>
noch 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) auf B zu miſſet, weiter continuiret, zu<lb/>
dem Ende man wiederum einen andern Stock einſtecket, welcher die Spitze<lb/>
des Bollwerks bey B andeuten wird. </p><p>Indeme man aber mit den Ketten oder Schnüren die Abmeſſung vor-<lb/>
nimmt, muß man jemand mit einem ſpitzigen Stab in der Hand nachgehen<lb/>
laſſen, der, ehe die Schnüre aufgehoben werden, von einem Stock zum an-<lb/>
dern auf der Erde Riſſe daran hin mache, alsdann wendet man ſich zu dem<lb/>
Stock in C und richtet auf dem Zug A C B eine Perpendicularlinie auf.<lb/>
Dieſe Perpendicularlinie ziehet man auf folgende Art: man miſſet mit der<lb/>
Toiſen (oder Ruthe) von C in A 2. biß 3. Toiſen, (oder 1. biß 1 <formulanotation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Ruthen)<lb/>
und ſtecket zu Ende deſſen einen Stab ein; eben ſo viel Toiſen (oder Ruthen)<lb/>
nimmt man von C in B und ſtecket ebenfalls zu Ende dieſer Linie einen neuen<lb/>
Stab ein, alsdann nimmt man zwo Schnüre oder Stricke, die an einem<lb/>
Ende eine Schlinge haben, und von gleicher Länge ſind, füget jene an die zu-<lb/>
vor eingeſteckte Stäbe, thut die andere beyde Ende von den Schnüren zuſam-<lb/>
men, und ziehet ſolche auf dem Erdboden wohl an, biß ſie an ihren Enden recht<lb/>
zuſammen treffen, allwo man dann den dritten Stock einſtecket, alsdann fü-<lb/>
get man die Schnur an den Stock C, läſſet ſolche ſo lang hinaus gehen, bis<lb/>ſie auf dieſen dritten Stock lange, und machet nach dieſer einen Riß<lb/>
auf der Erde, ſo wird ſolcher auf der Linie A B C perpendicular zu ſtehen<lb/>
kommen. </p><p>Hernach miſſet man aus dem Puncte C 30. Toiſen (oder 15. Ruthen)<lb/>
nach der Länge dieſes Striches, und ſtecket einen langen Stock bleyrecht ein,<lb/>
welcher in dem Grundriß das Punct D dargeben wird. Nachdem gehet<lb/>
man zu dem Stock A und ziehet, da man zuvor von dar auf den Stock D wohl<lb/>
abgezielet hat, einen Strich längs dieſer Abzielung hin, da man ſich, um dieſes<lb/>
recht zu präſtiren, eines andern Stocks bedienet, der gerade zwiſchen A und D<lb/>
vor den Augen desjenigen, der den Zug auf der Erde machet, geſtellet wird.<lb/>
Darauf miſſet man nach dieſem Strich von dem Stock A gegen D zu, 55.<lb/>
Toiſen (oder 27 <formulanotation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Ruthen) welches die Länge der Face des Bollwerks A E<lb/>
dargeben wird, da man dann einen langen Stock in dem Puncte E einſtecket,<lb/>
um den Schulterwinkel zu bemerken. </p></div></div></div></body></text></TEI>
[192/0214]
mögte, hohe Stangen in denjenigen Gegenden, wo man willens iſt, die flan-
quirte Winkel der Bollwerke anzubringen, ausſtecken, worauf man, ehe man
den Anfang macht, mit allen Fleiß zu ſehen hat.
Nachdeme man einen groſſen Stab in derjenigen Gegend des Feldes,
wo man die mit A bezeichnete Bollwerksſpitze anzuordnen verlanget, per-
pendicular eingeſtecket, läſſet man mit einer Stangen von einer Toiſen
lang, oder mit einer Kette von 5. Toiſen (oder mit einer Kette von etlichen
Ruthen, eine Linie biß auf 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) gegen B, wo man
die andere Bollwerksſpitze zu haben verlanget, meſſen, zu deren Ende man
den mit C bemerkten Stock einſtecket, und dann die Linie, indeme man
noch 90. Toiſen (oder 45. Ruthen) auf B zu miſſet, weiter continuiret, zu
dem Ende man wiederum einen andern Stock einſtecket, welcher die Spitze
des Bollwerks bey B andeuten wird.
Indeme man aber mit den Ketten oder Schnüren die Abmeſſung vor-
nimmt, muß man jemand mit einem ſpitzigen Stab in der Hand nachgehen
laſſen, der, ehe die Schnüre aufgehoben werden, von einem Stock zum an-
dern auf der Erde Riſſe daran hin mache, alsdann wendet man ſich zu dem
Stock in C und richtet auf dem Zug A C B eine Perpendicularlinie auf.
Dieſe Perpendicularlinie ziehet man auf folgende Art: man miſſet mit der
Toiſen (oder Ruthe) von C in A 2. biß 3. Toiſen, (oder 1. biß 1 [FORMEL]. Ruthen)
und ſtecket zu Ende deſſen einen Stab ein; eben ſo viel Toiſen (oder Ruthen)
nimmt man von C in B und ſtecket ebenfalls zu Ende dieſer Linie einen neuen
Stab ein, alsdann nimmt man zwo Schnüre oder Stricke, die an einem
Ende eine Schlinge haben, und von gleicher Länge ſind, füget jene an die zu-
vor eingeſteckte Stäbe, thut die andere beyde Ende von den Schnüren zuſam-
men, und ziehet ſolche auf dem Erdboden wohl an, biß ſie an ihren Enden recht
zuſammen treffen, allwo man dann den dritten Stock einſtecket, alsdann fü-
get man die Schnur an den Stock C, läſſet ſolche ſo lang hinaus gehen, bis
ſie auf dieſen dritten Stock lange, und machet nach dieſer einen Riß
auf der Erde, ſo wird ſolcher auf der Linie A B C perpendicular zu ſtehen
kommen.
Hernach miſſet man aus dem Puncte C 30. Toiſen (oder 15. Ruthen)
nach der Länge dieſes Striches, und ſtecket einen langen Stock bleyrecht ein,
welcher in dem Grundriß das Punct D dargeben wird. Nachdem gehet
man zu dem Stock A und ziehet, da man zuvor von dar auf den Stock D wohl
abgezielet hat, einen Strich längs dieſer Abzielung hin, da man ſich, um dieſes
recht zu präſtiren, eines andern Stocks bedienet, der gerade zwiſchen A und D
vor den Augen desjenigen, der den Zug auf der Erde machet, geſtellet wird.
Darauf miſſet man nach dieſem Strich von dem Stock A gegen D zu, 55.
Toiſen (oder 27 [FORMEL]. Ruthen) welches die Länge der Face des Bollwerks A E
dargeben wird, da man dann einen langen Stock in dem Puncte E einſtecket,
um den Schulterwinkel zu bemerken.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/214>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.