Die Bewegung des Kopfs ist wie diejenige bey den zusamm legenden Schuhmaaßen, seine Füsse sind gekrümmet, und zu äusserst mit Stahl ver- sehen.
Es findet sich hier dabey ein Zwergstück, das an dem einen Schenkel angemacht ist, dessen Bewegung eben so, als wie diejenige im Kopf beschaf- fen ist, um solches hoch und niedrig zu richten, damit das Ende, das dünn seyn muß, in die kleine Kerblein oder Einschnitte, die man in die Dicke des andern Schenkels macht, gehen, und darinnen vest stehen könne. Man bemerket auf diesem Schenkel die Durchmessere, welche der Schwere der eisernen Ku- geln zukommen, auf folgende Manier: Man muß einen Maasstab haben, auf welchen die Theilungen der Schwere von den Kugeln und des Calibers zu den Stücken aufgerissen sind, auf was Weise aber solches geschehe, wird, wann von dem folgenden Instrument geredet wird, abgehandelt werden. Wann man nun einen Maasstab fertig hat, wird der Caliberzirkel dergestal- ten geöfnet, daß seine innere Ende mit der Oefnung an ein jedes Punct der Eintheilung, welche die Schwere der Kugeln andeutet, überein treffe; als- dann machet man bey einer jeden Oefnung mit einer dreyeckigten Feile ein Kerblein, damit es, wann das End des Zwergstucks in ein jedes solches ein- trift, die Oefnung bey jeder Zahl, die auf die Schwere der Kugeln gerichtet ist, vest halte. Man verzeichnet dieselbige insgemein von einem . Pfund, bis auf 48., auch wohl öfters bis auf 64. Pfund. Es werden die Linien auf der Fläche dieses Schenkels gegen den Einkerbungen über, gezogen, da- mit man die Zahlen der Pfunde, welche mit jenen übereintreffen müssen, da- zu setzen könne.
Der Gebrauch dieses Instruments ist leicht, dann man darf nur die Kugel, die man messen will, hindurch gehen lassen, also daß die zwey innere Ende ihren Durchmesser just greifen, so wird dann, wann das Zwergstuck in sein gehöriges Kerblein gestellet worden, selbiges die Schwere der Kugel an- deuten.
Es muß aber bey der untersten Breite der Füsse dieses Zirkels allezeit eine gewisse Proportion seyn, also daß, wann solcher einen Winkel, wie es die Figur zeiget, bey jeder Oefnung macht, die innere die Schwere der Ku- geln, und die äussere den Caliber der Stücke geben, das ist, daß, so man die äussere Ende von diesen Füssen an den Durchmesser der Mündung eines Stucks appliciret, und das Zwergstuck in das gehörige Kerblein stellet, die Schwe- re der Kugeln, die ihnen zukommet, dadurch angezeiget werde. Es ist schon bekannt, daß um die Kugel herum ein wenig eine Spielung in der Seele des Stuckes seyn müsse, und darum heisset man auch dasjenige einen Stückca-
Die Bewegung des Kopfs iſt wie diejenige bey den zuſamm legenden Schuhmaaßen, ſeine Füſſe ſind gekrümmet, und zu äuſſerſt mit Stahl ver- ſehen.
Es findet ſich hier dabey ein Zwergſtück, das an dem einen Schenkel angemacht iſt, deſſen Bewegung eben ſo, als wie diejenige im Kopf beſchaf- fen iſt, um ſolches hoch und niedrig zu richten, damit das Ende, das dünn ſeyn muß, in die kleine Kerblein oder Einſchnitte, die man in die Dicke des andern Schenkels macht, gehen, und darinnen veſt ſtehen könne. Man bemerket auf dieſem Schenkel die Durchmeſſere, welche der Schwere der eiſernen Ku- geln zukommen, auf folgende Manier: Man muß einen Maasſtab haben, auf welchen die Theilungen der Schwere von den Kugeln und des Calibers zu den Stücken aufgeriſſen ſind, auf was Weiſe aber ſolches geſchehe, wird, wann von dem folgenden Inſtrument geredet wird, abgehandelt werden. Wann man nun einen Maasſtab fertig hat, wird der Caliberzirkel dergeſtal- ten geöfnet, daß ſeine innere Ende mit der Oefnung an ein jedes Punct der Eintheilung, welche die Schwere der Kugeln andeutet, überein treffe; als- dann machet man bey einer jeden Oefnung mit einer dreyeckigten Feile ein Kerblein, damit es, wann das End des Zwergſtucks in ein jedes ſolches ein- trift, die Oefnung bey jeder Zahl, die auf die Schwere der Kugeln gerichtet iſt, veſt halte. Man verzeichnet dieſelbige insgemein von einem . Pfund, bis auf 48., auch wohl öfters bis auf 64. Pfund. Es werden die Linien auf der Fläche dieſes Schenkels gegen den Einkerbungen über, gezogen, da- mit man die Zahlen der Pfunde, welche mit jenen übereintreffen müſſen, da- zu ſetzen könne.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt leicht, dann man darf nur die Kugel, die man meſſen will, hindurch gehen laſſen, alſo daß die zwey innere Ende ihren Durchmeſſer juſt greifen, ſo wird dann, wann das Zwergſtuck in ſein gehöriges Kerblein geſtellet worden, ſelbiges die Schwere der Kugel an- deuten.
Es muß aber bey der unterſten Breite der Füſſe dieſes Zirkels allezeit eine gewiſſe Proportion ſeyn, alſo daß, wann ſolcher einen Winkel, wie es die Figur zeiget, bey jeder Oefnung macht, die innere die Schwere der Ku- geln, und die äuſſere den Caliber der Stücke geben, das iſt, daß, ſo man die äuſſere Ende von dieſen Füſſen an den Durchmeſſer der Mündung eines Stucks appliciret, und das Zwergſtuck in das gehörige Kerblein ſtellet, die Schwe- re der Kugeln, die ihnen zukommet, dadurch angezeiget werde. Es iſt ſchon bekannt, daß um die Kugel herum ein wenig eine Spielung in der Seele des Stuckes ſeyn müſſe, und darum heiſſet man auch dasjenige einen Stückca-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0242"n="220"/><p>Die Bewegung des Kopfs iſt wie diejenige bey den zuſamm legenden<lb/>
Schuhmaaßen, ſeine Füſſe ſind gekrümmet, und zu äuſſerſt mit Stahl ver-<lb/>ſehen. </p><p>Es findet ſich hier dabey ein Zwergſtück, das an dem einen Schenkel<lb/>
angemacht iſt, deſſen Bewegung eben ſo, als wie diejenige im Kopf beſchaf-<lb/>
fen iſt, um ſolches hoch und niedrig zu richten, damit das Ende, das dünn ſeyn<lb/>
muß, in die kleine Kerblein oder Einſchnitte, die man in die Dicke des andern<lb/>
Schenkels macht, gehen, und darinnen veſt ſtehen könne. Man bemerket<lb/>
auf dieſem Schenkel die Durchmeſſere, welche der Schwere der eiſernen Ku-<lb/>
geln zukommen, auf folgende Manier: Man muß einen Maasſtab haben, auf<lb/>
welchen die Theilungen der Schwere von den Kugeln und des Calibers zu<lb/>
den Stücken aufgeriſſen ſind, auf was Weiſe aber ſolches geſchehe, wird,<lb/>
wann von dem folgenden Inſtrument geredet wird, abgehandelt werden.<lb/>
Wann man nun einen Maasſtab fertig hat, wird der Caliberzirkel dergeſtal-<lb/>
ten geöfnet, daß ſeine innere Ende mit der Oefnung an ein jedes Punct der<lb/>
Eintheilung, welche die Schwere der Kugeln andeutet, überein treffe; als-<lb/>
dann machet man bey einer jeden Oefnung mit einer dreyeckigten Feile ein<lb/>
Kerblein, damit es, wann das End des Zwergſtucks in ein jedes ſolches ein-<lb/>
trift, die Oefnung bey jeder Zahl, die auf die Schwere der Kugeln gerichtet<lb/>
iſt, veſt halte. Man verzeichnet dieſelbige insgemein von einem <formulanotation="TeX">\frac {1}{4}</formula>. Pfund,<lb/>
bis auf 48., auch wohl öfters bis auf 64. Pfund. Es werden die Linien<lb/>
auf der Fläche dieſes Schenkels gegen den Einkerbungen über, gezogen, da-<lb/>
mit man die Zahlen der Pfunde, welche mit jenen übereintreffen müſſen, da-<lb/>
zu ſetzen könne. </p><p>Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt leicht, dann man darf nur die<lb/>
Kugel, die man meſſen will, hindurch gehen laſſen, alſo daß die zwey innere<lb/>
Ende ihren Durchmeſſer juſt greifen, ſo wird dann, wann das Zwergſtuck in<lb/>ſein gehöriges Kerblein geſtellet worden, ſelbiges die Schwere der Kugel an-<lb/>
deuten. </p><p>Es muß aber bey der unterſten Breite der Füſſe dieſes Zirkels allezeit<lb/>
eine gewiſſe Proportion ſeyn, alſo daß, wann ſolcher einen Winkel, wie es<lb/>
die Figur zeiget, bey jeder Oefnung macht, die innere die Schwere der Ku-<lb/>
geln, und die äuſſere den Caliber der Stücke geben, das iſt, daß, ſo man die<lb/>
äuſſere Ende von dieſen Füſſen an den Durchmeſſer der Mündung eines Stucks<lb/>
appliciret, und das Zwergſtuck in das gehörige Kerblein ſtellet, die Schwe-<lb/>
re der Kugeln, die ihnen zukommet, dadurch angezeiget werde. Es iſt ſchon<lb/>
bekannt, daß um die Kugel herum ein wenig eine Spielung in der Seele des<lb/>
Stuckes ſeyn müſſe, und darum heiſſet man auch dasjenige einen Stückca-
</p></div></div></body></text></TEI>
[220/0242]
Die Bewegung des Kopfs iſt wie diejenige bey den zuſamm legenden
Schuhmaaßen, ſeine Füſſe ſind gekrümmet, und zu äuſſerſt mit Stahl ver-
ſehen.
Es findet ſich hier dabey ein Zwergſtück, das an dem einen Schenkel
angemacht iſt, deſſen Bewegung eben ſo, als wie diejenige im Kopf beſchaf-
fen iſt, um ſolches hoch und niedrig zu richten, damit das Ende, das dünn ſeyn
muß, in die kleine Kerblein oder Einſchnitte, die man in die Dicke des andern
Schenkels macht, gehen, und darinnen veſt ſtehen könne. Man bemerket
auf dieſem Schenkel die Durchmeſſere, welche der Schwere der eiſernen Ku-
geln zukommen, auf folgende Manier: Man muß einen Maasſtab haben, auf
welchen die Theilungen der Schwere von den Kugeln und des Calibers zu
den Stücken aufgeriſſen ſind, auf was Weiſe aber ſolches geſchehe, wird,
wann von dem folgenden Inſtrument geredet wird, abgehandelt werden.
Wann man nun einen Maasſtab fertig hat, wird der Caliberzirkel dergeſtal-
ten geöfnet, daß ſeine innere Ende mit der Oefnung an ein jedes Punct der
Eintheilung, welche die Schwere der Kugeln andeutet, überein treffe; als-
dann machet man bey einer jeden Oefnung mit einer dreyeckigten Feile ein
Kerblein, damit es, wann das End des Zwergſtucks in ein jedes ſolches ein-
trift, die Oefnung bey jeder Zahl, die auf die Schwere der Kugeln gerichtet
iſt, veſt halte. Man verzeichnet dieſelbige insgemein von einem [FORMEL]. Pfund,
bis auf 48., auch wohl öfters bis auf 64. Pfund. Es werden die Linien
auf der Fläche dieſes Schenkels gegen den Einkerbungen über, gezogen, da-
mit man die Zahlen der Pfunde, welche mit jenen übereintreffen müſſen, da-
zu ſetzen könne.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt leicht, dann man darf nur die
Kugel, die man meſſen will, hindurch gehen laſſen, alſo daß die zwey innere
Ende ihren Durchmeſſer juſt greifen, ſo wird dann, wann das Zwergſtuck in
ſein gehöriges Kerblein geſtellet worden, ſelbiges die Schwere der Kugel an-
deuten.
Es muß aber bey der unterſten Breite der Füſſe dieſes Zirkels allezeit
eine gewiſſe Proportion ſeyn, alſo daß, wann ſolcher einen Winkel, wie es
die Figur zeiget, bey jeder Oefnung macht, die innere die Schwere der Ku-
geln, und die äuſſere den Caliber der Stücke geben, das iſt, daß, ſo man die
äuſſere Ende von dieſen Füſſen an den Durchmeſſer der Mündung eines Stucks
appliciret, und das Zwergſtuck in das gehörige Kerblein ſtellet, die Schwe-
re der Kugeln, die ihnen zukommet, dadurch angezeiget werde. Es iſt ſchon
bekannt, daß um die Kugel herum ein wenig eine Spielung in der Seele des
Stuckes ſeyn müſſe, und darum heiſſet man auch dasjenige einen Stückca-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/242>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.