zwischen den Gläsern verhält gegen der Länge des Brennpuncts des äusern Gla- ses weniger der Distanz zwischen den Gläsern, also verhält sich eben dieser Ter- minus gegen dem vierten, der dann, wann er von der Länge des Brennpuncts in dem äussern Glas subtrahiret worden, die Distanz des äussern Glases zu dem gemeinen Brennpunct der Glaser, welcher der Platz des Netzes ist, übrig bleiben.
Man kann auch nach eben der Methode den Stand des gemeinen Brenn- puncts der Gläser, wann solche beysammen stehen, vermittelst eben derselben Terminorum der obigen Regel wissen, ohne daß man einiges Absehen auf die Distanz zwischen den Gläsern zu machen habe; damit man aber den Calculum accurater anstellen möge, so muß der Platz der Gläser von der Mitte ihrer Dicke gerechnet werden. So wird man derowegen, indeme unterschiedli- che Weiten zwischen denen Objectivgläsern supponiret werden, die Länge ihrer Brennpuncte, das ist, den Platz des Netzes, der mit jeder Distanz cor- respondiret, finden.
Ferner sagt man, gleichwie sich die Länge des bekannten Brennpuncts verhätt gegen dem halben Durch messer des Netzes, er mag seyn, welcher es will, also verhält sich der Radius gegen dem Tangenten des Winkels, welcher dem halben Durchmesser des Netzes zukommet.
Nach eben dieser Method wird man auch die Grösse des äussern Zir- kels von besagtem Netze haben, indeme man schliesset: Gleichwie sich der Ra- dius verhält gegen dem Tangenten eines Winkels von 17. Minuten, 3. Se- cunden, also verhält sich die Länge des Brennpuncts von denen zusammen ge- fügten Gläsern, welche oben ist gefunden worden, gegen dem halben Durch- messer des grösten Zirkels.
Nachdeme nun die Zahl der Minuten und Secunden, die in dem grösten Zirkel des Netzes enthalten sind, nach denen unterschiedlichen Weiten der Glä- ser bekannt worden, schreibet man solche auf jedes Sehrohr der Gläser und des Netzes, und theilet die Weiten zwischen denen gefundenen Terminis, gleichwie wir in der ersten Methode gesagt haben, in Secunden. Derowe- gen wird man alsobalden die Stände der Gläser und des Netzes finden, welche die scheinbaren Durch messere der Sonne und des Monds, was auch vor eine werden vorgegeben seyn, in sich fassen werden.
Wann man aber gar zu viel Schwierigkeit findet, um auf dem Glas die aus einem Mittelpuncte gezogene Zirkel zu ziehen, so darf man nur auf solchem mit der Diamantspitzen 13. gerade Linien, die untereinander parallel und von gleichen Weiten sind, mit einer andern geraden Linie, die perpendicular auf sol- che falle, ziehen; es muß aber die Länge dieser Perpendicular linie zwischen den äussern Parallelen den gefundenen Durchmesser des grösten Zirkels von dem Netze gleich seyn, gleich wie wir oben gesagt haben.
Dieses Netz kann an statt desjenigen, das aus Seidenfäden bestehet, gebrauchet werden.
zwiſchen den Gläſern verhält gegen der Länge des Brennpuncts des äuſern Gla- ſes weniger der Diſtanz zwiſchen den Gläſern, alſo verhält ſich eben dieſer Ter- minus gegen dem vierten, der dann, wann er von der Länge des Brennpuncts in dem äuſſern Glas ſubtrahiret worden, die Diſtanz des äuſſern Glaſes zu dem gemeinen Brennpunct der Glaſer, welcher der Platz des Netzes iſt, übrig bleiben.
Man kann auch nach eben der Methode den Stand des gemeinen Brenn- puncts der Gläſer, wann ſolche beyſammen ſtehen, vermittelſt eben derſelben Terminorum der obigen Regel wiſſen, ohne daß man einiges Abſehen auf die Diſtanz zwiſchen den Gläſern zu machen habe; damit man aber den Calculum accurater anſtellen möge, ſo muß der Platz der Gläſer von der Mitte ihrer Dicke gerechnet werden. So wird man derowegen, indeme unterſchiedli- che Weiten zwiſchen denen Objectivgläſern ſupponiret werden, die Länge ihrer Brennpuncte, das iſt, den Platz des Netzes, der mit jeder Diſtanz cor- reſpondiret, finden.
Ferner ſagt man, gleichwie ſich die Länge des bekannten Brennpuncts verhätt gegen dem halben Durch meſſer des Netzes, er mag ſeyn, welcher es will, alſo verhält ſich der Radius gegen dem Tangenten des Winkels, welcher dem halben Durchmeſſer des Netzes zukommet.
Nach eben dieſer Method wird man auch die Gröſſe des äuſſern Zir- kels von beſagtem Netze haben, indeme man ſchlieſſet: Gleichwie ſich der Ra- dius verhält gegen dem Tangenten eines Winkels von 17. Minuten, 3. Se- cunden, alſo verhält ſich die Länge des Brennpuncts von denen zuſammen ge- fügten Gläſern, welche oben iſt gefunden worden, gegen dem halben Durch- meſſer des gröſten Zirkels.
Nachdeme nun die Zahl der Minuten und Secunden, die in dem gröſten Zirkel des Netzes enthalten ſind, nach denen unterſchiedlichen Weiten der Glä- ſer bekannt worden, ſchreibet man ſolche auf jedes Sehrohr der Gläſer und des Netzes, und theilet die Weiten zwiſchen denen gefundenen Terminis, gleichwie wir in der erſten Methode geſagt haben, in Secunden. Derowe- gen wird man alſobalden die Stände der Gläſer und des Netzes finden, welche die ſcheinbaren Durch meſſere der Sonne und des Monds, was auch vor eine werden vorgegeben ſeyn, in ſich faſſen werden.
Wann man aber gar zu viel Schwierigkeit findet, um auf dem Glas die aus einem Mittelpuncte gezogene Zirkel zu ziehen, ſo darf man nur auf ſolchem mit der Diamantſpitzen 13. gerade Linien, die untereinander parallel und von gleichen Weiten ſind, mit einer andern geraden Linie, die perpendicular auf ſol- che falle, ziehen; es muß aber die Länge dieſer Perpendicular linie zwiſchen den äuſſern Parallelen den gefundenen Durchmeſſer des gröſten Zirkels von dem Netze gleich ſeyn, gleich wie wir oben geſagt haben.
Dieſes Netz kann an ſtatt desjenigen, das aus Seidenfäden beſtehet, gebrauchet werden.
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zwiſchen den Gläſern verhält gegen der Länge des Brennpuncts des äuſern Gla-
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minus gegen dem vierten, der dann, wann er von der Länge des Brennpuncts in
dem äuſſern Glas ſubtrahiret worden, die Diſtanz des äuſſern Glaſes zu dem
gemeinen Brennpunct der Glaſer, welcher der Platz des Netzes iſt, übrig bleiben.
Man kann auch nach eben der Methode den Stand des gemeinen Brenn-
puncts der Gläſer, wann ſolche beyſammen ſtehen, vermittelſt eben derſelben
Terminorum der obigen Regel wiſſen, ohne daß man einiges Abſehen auf die
Diſtanz zwiſchen den Gläſern zu machen habe; damit man aber den Calculum
accurater anſtellen möge, ſo muß der Platz der Gläſer von der Mitte ihrer
Dicke gerechnet werden. So wird man derowegen, indeme unterſchiedli-
che Weiten zwiſchen denen Objectivgläſern ſupponiret werden, die Länge
ihrer Brennpuncte, das iſt, den Platz des Netzes, der mit jeder Diſtanz cor-
reſpondiret, finden.
Ferner ſagt man, gleichwie ſich die Länge des bekannten Brennpuncts
verhätt gegen dem halben Durch meſſer des Netzes, er mag ſeyn, welcher es will,
alſo verhält ſich der Radius gegen dem Tangenten des Winkels, welcher dem
halben Durchmeſſer des Netzes zukommet.
Nach eben dieſer Method wird man auch die Gröſſe des äuſſern Zir-
kels von beſagtem Netze haben, indeme man ſchlieſſet: Gleichwie ſich der Ra-
dius verhält gegen dem Tangenten eines Winkels von 17. Minuten, 3. Se-
cunden, alſo verhält ſich die Länge des Brennpuncts von denen zuſammen ge-
fügten Gläſern, welche oben iſt gefunden worden, gegen dem halben Durch-
meſſer des gröſten Zirkels.
Nachdeme nun die Zahl der Minuten und Secunden, die in dem gröſten
Zirkel des Netzes enthalten ſind, nach denen unterſchiedlichen Weiten der Glä-
ſer bekannt worden, ſchreibet man ſolche auf jedes Sehrohr der Gläſer und
des Netzes, und theilet die Weiten zwiſchen denen gefundenen Terminis,
gleichwie wir in der erſten Methode geſagt haben, in Secunden. Derowe-
gen wird man alſobalden die Stände der Gläſer und des Netzes finden, welche
die ſcheinbaren Durch meſſere der Sonne und des Monds, was auch vor eine
werden vorgegeben ſeyn, in ſich faſſen werden.
Wann man aber gar zu viel Schwierigkeit findet, um auf dem Glas die
aus einem Mittelpuncte gezogene Zirkel zu ziehen, ſo darf man nur auf ſolchem
mit der Diamantſpitzen 13. gerade Linien, die untereinander parallel und von
gleichen Weiten ſind, mit einer andern geraden Linie, die perpendicular auf ſol-
che falle, ziehen; es muß aber die Länge dieſer Perpendicular linie zwiſchen den
äuſſern Parallelen den gefundenen Durchmeſſer des gröſten Zirkels von dem
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Dieſes Netz kann an ſtatt desjenigen, das aus Seidenfäden beſtehet,
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/295>, abgerufen am 16.06.2024.
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