nen oder Monds finsterniß wird desto grösser, je kleiner der Rest oder die Dif- ferenz ist, und so befindet es sich wiederum auch im Gegentheil.
Exempel eines Neumondes.
Man verlanget zu wissen, ob der Neumond am 22. Mai Anno 1705. ekliptisch gewesen.
Von dem 8. Jenner 1701. biß auf den 22. Mai 1705. sind 5. volle Lunationen. Man multipliciret derohalben nach der Regel diese Zahl 54. mit 7361. und addiret zu dem Product 33890. so wird, wann die Summe mit 43200. dividiret worden, 42584. übrig bleiben, welche Zahl grösser ist, als 4060 die Differenz nun zwischen dem Rest 42584. und dem Divisor 43200. ist 616. die weniger ist, dann 4060. wird also eine Sonnenfinsterniß seyn.
Exempel eines Vollmondes.
Wann von dem Vollmonde den 27. April Anno 1706. die Frage ist, so finden wir 65. volle Lunationen von dem Neumond des 8. Jenners Anno 1701. biß auf denjenigen, der vordem Vollmonde, von dem die Rede ist, her- gehet; Wann man nun nach der Regel die besagte Zahl 65. mit 7361. multipliciret, und zu dem Product 37326. addiret, wird die Summe 515791. seyn, die, nachdeme sie mit 43200. dividiret worden, den Rest, ohne daß man auf den Quotienten acht haben darf, von 40591. geben wird, welcher grösser, als 2800. Die Differenz zwilchen dem Divisor und diesem Rest ist 2609. der kleiner ist dann 2800. so ist demnach am besagten Tag des 26. Aprils 1706. eine Mondsfinsterniß gewesen.
Ich habe eine Eintheilung und Verzeichnung von diesem Instrument gemacht, und es in Kupfer von einer zimlichen Grösse stechen lassen, damit man selbiges auf einem dicken Kartenpapier aufgemacht zeigen könne. Ich habe auch besonders ein Träctätlein, das seinen Nutzen erkläret, hievon dru- cken lassen.
Die Sphären nach unterschiedlichen Systemen und die Himmelsku- geln sind auch Instrumente, welche in der Astronomie dienlich sind, wie auch nicht weniger die Astrolabia. Wir wollen aber von solchen allhier nichts weiters melden, indeme wir schon genug in zween absonderlichen Tractaten, welche ihre Zubereitungen und Gebrauch zur Genüge erklären, davon gehan- delt.
nen oder Monds finſterniß wird deſto gröſſer, je kleiner der Reſt oder die Dif- ferenz iſt, und ſo befindet es ſich wiederum auch im Gegentheil.
Exempel eines Neumondes.
Man verlanget zu wiſſen, ob der Neumond am 22. Mai Anno 1705. ekliptiſch geweſen.
Von dem 8. Jenner 1701. biß auf den 22. Mai 1705. ſind 5. volle Lunationen. Man multipliciret derohalben nach der Regel dieſe Zahl 54. mit 7361. und addiret zu dem Product 33890. ſo wird, wann die Summe mit 43200. dividiret worden, 42584. übrig bleiben, welche Zahl gröſſer iſt, als 4060 die Differenz nun zwiſchen dem Reſt 42584. und dem Diviſor 43200. iſt 616. die weniger iſt, dann 4060. wird alſo eine Sonnenfinſterniß ſeyn.
Exempel eines Vollmondes.
Wann von dem Vollmonde den 27. April Anno 1706. die Frage iſt, ſo finden wir 65. volle Lunationen von dem Neumond des 8. Jenners Anno 1701. biß auf denjenigen, der vordem Vollmonde, von dem die Rede iſt, her- gehet; Wann man nun nach der Regel die beſagte Zahl 65. mit 7361. multipliciret, und zu dem Product 37326. addiret, wird die Summe 515791. ſeyn, die, nachdeme ſie mit 43200. dividiret worden, den Reſt, ohne daß man auf den Quotienten acht haben darf, von 40591. geben wird, welcher gröſſer, als 2800. Die Differenz zwilchen dem Diviſor und dieſem Reſt iſt 2609. der kleiner iſt dann 2800. ſo iſt demnach am beſagten Tag des 26. Aprils 1706. eine Mondsfinſterniß geweſen.
Ich habe eine Eintheilung und Verzeichnung von dieſem Inſtrument gemacht, und es in Kupfer von einer zimlichen Gröſſe ſtechen laſſen, damit man ſelbiges auf einem dicken Kartenpapier aufgemacht zeigen könne. Ich habe auch beſonders ein Träctätlein, das ſeinen Nutzen erkläret, hievon dru- cken laſſen.
Die Sphären nach unterſchiedlichen Syſtemen und die Himmelsku- geln ſind auch Inſtrumente, welche in der Aſtronomie dienlich ſind, wie auch nicht weniger die Aſtrolabia. Wir wollen aber von ſolchen allhier nichts weiters melden, indeme wir ſchon genug in zween abſonderlichen Tractaten, welche ihre Zubereitungen und Gebrauch zur Genüge erklären, davon gehan- delt.
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nen oder Monds finſterniß wird deſto gröſſer, je kleiner der Reſt oder die Dif-
ferenz iſt, und ſo befindet es ſich wiederum auch im Gegentheil.
Exempel eines Neumondes.
Man verlanget zu wiſſen, ob der Neumond am 22. Mai
Anno 1705. ekliptiſch geweſen.
Von dem 8. Jenner 1701. biß auf den 22. Mai 1705. ſind 5.
volle Lunationen. Man multipliciret derohalben nach der Regel dieſe
Zahl 54. mit 7361. und addiret zu dem Product 33890. ſo wird, wann
die Summe mit 43200. dividiret worden, 42584. übrig bleiben, welche
Zahl gröſſer iſt, als 4060 die Differenz nun zwiſchen dem Reſt 42584. und
dem Diviſor 43200. iſt 616. die weniger iſt, dann 4060. wird alſo eine
Sonnenfinſterniß ſeyn.
Exempel eines Vollmondes.
Wann von dem Vollmonde den 27. April Anno 1706. die Frage iſt,
ſo finden wir 65. volle Lunationen von dem Neumond des 8. Jenners Anno
1701. biß auf denjenigen, der vordem Vollmonde, von dem die Rede iſt, her-
gehet; Wann man nun nach der Regel die beſagte Zahl 65. mit 7361.
multipliciret, und zu dem Product 37326. addiret, wird die Summe 515791.
ſeyn, die, nachdeme ſie mit 43200. dividiret worden, den Reſt, ohne daß man
auf den Quotienten acht haben darf, von 40591. geben wird, welcher gröſſer,
als 2800. Die Differenz zwilchen dem Diviſor und dieſem Reſt iſt 2609.
der kleiner iſt dann 2800. ſo iſt demnach am beſagten Tag des 26. Aprils
1706. eine Mondsfinſterniß geweſen.
Ich habe eine Eintheilung und Verzeichnung von dieſem Inſtrument
gemacht, und es in Kupfer von einer zimlichen Gröſſe ſtechen laſſen, damit
man ſelbiges auf einem dicken Kartenpapier aufgemacht zeigen könne. Ich
habe auch beſonders ein Träctätlein, das ſeinen Nutzen erkläret, hievon dru-
cken laſſen.
Die Sphären nach unterſchiedlichen Syſtemen und die Himmelsku-
geln ſind auch Inſtrumente, welche in der Aſtronomie dienlich ſind, wie
auch nicht weniger die Aſtrolabia. Wir wollen aber von ſolchen allhier nichts
weiters melden, indeme wir ſchon genug in zween abſonderlichen Tractaten,
welche ihre Zubereitungen und Gebrauch zur Genüge erklären, davon gehan-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/306>, abgerufen am 22.11.2024.
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