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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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auch das Steigrad K und das Getrieb bey I. In dem Boden BB zeiget
sich auch eine grosse Oefnung, daß man jenseits dadurch die Spindel und die
Spindellappen LM kann laufen lassen. Diese Spindel, die zugespitzet ist,
gehet in dem Zapfen P und beweget sich dabey viel leichter, als wann sie von dem
Boden BB warm gehalten worden, gehet auch jenseits dieses Bodens, welches
man also nothwendiger Weise thun muß, damit man allda das Aermlein bey
S anbringen könne, welches mit der Perpendikelstange eben diejenige Bewe-
gungen oder Vibrationen verrichten muß. Diese Bewegung ergiebet sich
wechselsweiß, die bald auf diese bald auf die andere Seite geschiehet, da die
Zähne des Rades K in einer Abwechslung, wie es bey denen gemeinen Uh-
ren sich ergiebet, mit denen Spindellappen zusammen treffen; das hier kei-
ner weitern Erklärung nöthig hat.

Vorbemeldetes Aermlein S ist unten gekrümmet, und in der Mitte in eine
Gabel gemacht, durch welche die eiserne Perpendikelstange gehet, an welcher
bey X der Knopf angeordnet ist; Diese Stange wird oben an einem doppelten
Faden zwischen zweyen Blechen aufgehangen, von dergleichen man kein an-
ders in der ersten Figur als das mit T bezeichnete sehen kann. Die zwote
Figur giebet zu erkennen, auf was Art die Perpendikelstange angemacht seye,
auch wie die Krümmung der zweyen Bleche, die man Cyclois nennet, be-
schuffen, davon wir unten mit mehrern handeln werden.

Fig. 2.

Es ist leicht abzunehmen, wie sich diese Uhr durch die Kraft der Räder,
die durch die Gewichte getrieben worden, bewege; was die übrige Figuren
anlanget, wird man von solchen auch unten handeln. Die Bewegung wird
vermittelst der Perpendikelstangen V X continuiret, indeme man selbige
nur einmahl in eine Bewegung gebracht, welche die ganze Uhr gehend macht,
weil das Aermlein bey S, ob es schon gar leicht ist, so es in eine Bewegung ge-
bracht wird, nicht allein wie die Perpendlkelstange gehet, sondern auch
noch so viel hilft, ob schon die Bewegung nach ihren Bewegungen gar gering
ist, daß es beständig fortgehet, welche ohne dieses, wegen des Widerstands der
Luft, gar wenig ausrichten könnte, und endlich still stehen müste. Gleichwie
aber diesem Pendul zukommet, daß es sich jederzeit gleich bewege, wofern es sich
an seiner Länge nicht verändert, indeme es zwischen denen zweyen Blechen an-
geordnet wird, und dieses macht, daß das Steigrad bey K weder geschwin-
der noch langsamer, wie sonsten solches in andern gemeinen Uhren, die kein
Pendul haben, zu geschehen pfleget, gehen könne, da ein jeder Zahn noth-
wendig in gleichen Zeiträumen durchpaßiren muß, das dann auch macht,
daß die andern Räder und die Zeiger auf dem Zeigerblat ihre Umgänge in ei-
ner Gleichheit absolviren müssen, indeme sich alsdann alles proportionirt be-
weget. Derowegen, so auch ein Fehler in der Construction der Uhr wäre,
oder daß sich die Axen oder Spindeln der Räder, wegen der ungemäßigten Luft

auch das Steigrad K und das Getrieb bey I. In dem Boden BB zeiget
ſich auch eine groſſe Oefnung, daß man jenſeits dadurch die Spindel und die
Spindellappen LM kann laufen laſſen. Dieſe Spindel, die zugeſpitzet iſt,
gehet in dem Zapfen P und beweget ſich dabey viel leichter, als wann ſie von dem
Boden BB warm gehalten worden, gehet auch jenſeits dieſes Bodens, welches
man alſo nothwendiger Weiſe thun muß, damit man allda das Aermlein bey
S anbringen könne, welches mit der Perpendikelſtange eben diejenige Bewe-
gungen oder Vibrationen verrichten muß. Dieſe Bewegung ergiebet ſich
wechſelsweiß, die bald auf dieſe bald auf die andere Seite geſchiehet, da die
Zähne des Rades K in einer Abwechslung, wie es bey denen gemeinen Uh-
ren ſich ergiebet, mit denen Spindellappen zuſammen treffen; das hier kei-
ner weitern Erklärung nöthig hat.

Vorbemeldetes Aermlein S iſt unten gekrümmet, und in der Mitte in eine
Gabel gemacht, durch welche die eiſerne Perpendikelſtange gehet, an welcher
bey X der Knopf angeordnet iſt; Dieſe Stange wird oben an einem doppelten
Faden zwiſchen zweyen Blechen aufgehangen, von dergleichen man kein an-
ders in der erſten Figur als das mit T bezeichnete ſehen kann. Die zwote
Figur giebet zu erkennen, auf was Art die Perpendikelſtange angemacht ſeye,
auch wie die Krümmung der zweyen Bleche, die man Cyclois nennet, be-
ſchuffen, davon wir unten mit mehrern handeln werden.

Fig. 2.

Es iſt leicht abzunehmen, wie ſich dieſe Uhr durch die Kraft der Räder,
die durch die Gewichte getrieben worden, bewege; was die übrige Figuren
anlanget, wird man von ſolchen auch unten handeln. Die Bewegung wird
vermittelſt der Perpendikelſtangen V X continuiret, indeme man ſelbige
nur einmahl in eine Bewegung gebracht, welche die ganze Uhr gehend macht,
weil das Aermlein bey S, ob es ſchon gar leicht iſt, ſo es in eine Bewegung ge-
bracht wird, nicht allein wie die Perpendlkelſtange gehet, ſondern auch
noch ſo viel hilft, ob ſchon die Bewegung nach ihren Bewegungen gar gering
iſt, daß es beſtändig fortgehet, welche ohne dieſes, wegen des Widerſtands der
Luft, gar wenig ausrichten könnte, und endlich ſtill ſtehen müſte. Gleichwie
aber dieſem Pendul zukommet, daß es ſich jederzeit gleich bewege, wofern es ſich
an ſeiner Länge nicht verändert, indeme es zwiſchen denen zweyen Blechen an-
geordnet wird, und dieſes macht, daß das Steigrad bey K weder geſchwin-
der noch langſamer, wie ſonſten ſolches in andern gemeinen Uhren, die kein
Pendul haben, zu geſchehen pfleget, gehen könne, da ein jeder Zahn noth-
wendig in gleichen Zeiträumen durchpaßiren muß, das dann auch macht,
daß die andern Räder und die Zeiger auf dem Zeigerblat ihre Umgänge in ei-
ner Gleichheit abſolviren müſſen, indeme ſich alsdann alles proportionirt be-
weget. Derowegen, ſo auch ein Fehler in der Conſtruction der Uhr wäre,
oder daß ſich die Axen oder Spindeln der Räder, wegen der ungemäßigten Luft

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[286/0308] auch das Steigrad K und das Getrieb bey I. In dem Boden BB zeiget ſich auch eine groſſe Oefnung, daß man jenſeits dadurch die Spindel und die Spindellappen LM kann laufen laſſen. Dieſe Spindel, die zugeſpitzet iſt, gehet in dem Zapfen P und beweget ſich dabey viel leichter, als wann ſie von dem Boden BB warm gehalten worden, gehet auch jenſeits dieſes Bodens, welches man alſo nothwendiger Weiſe thun muß, damit man allda das Aermlein bey S anbringen könne, welches mit der Perpendikelſtange eben diejenige Bewe- gungen oder Vibrationen verrichten muß. Dieſe Bewegung ergiebet ſich wechſelsweiß, die bald auf dieſe bald auf die andere Seite geſchiehet, da die Zähne des Rades K in einer Abwechslung, wie es bey denen gemeinen Uh- ren ſich ergiebet, mit denen Spindellappen zuſammen treffen; das hier kei- ner weitern Erklärung nöthig hat. Vorbemeldetes Aermlein S iſt unten gekrümmet, und in der Mitte in eine Gabel gemacht, durch welche die eiſerne Perpendikelſtange gehet, an welcher bey X der Knopf angeordnet iſt; Dieſe Stange wird oben an einem doppelten Faden zwiſchen zweyen Blechen aufgehangen, von dergleichen man kein an- ders in der erſten Figur als das mit T bezeichnete ſehen kann. Die zwote Figur giebet zu erkennen, auf was Art die Perpendikelſtange angemacht ſeye, auch wie die Krümmung der zweyen Bleche, die man Cyclois nennet, be- ſchuffen, davon wir unten mit mehrern handeln werden. Es iſt leicht abzunehmen, wie ſich dieſe Uhr durch die Kraft der Räder, die durch die Gewichte getrieben worden, bewege; was die übrige Figuren anlanget, wird man von ſolchen auch unten handeln. Die Bewegung wird vermittelſt der Perpendikelſtangen V X continuiret, indeme man ſelbige nur einmahl in eine Bewegung gebracht, welche die ganze Uhr gehend macht, weil das Aermlein bey S, ob es ſchon gar leicht iſt, ſo es in eine Bewegung ge- bracht wird, nicht allein wie die Perpendlkelſtange gehet, ſondern auch noch ſo viel hilft, ob ſchon die Bewegung nach ihren Bewegungen gar gering iſt, daß es beſtändig fortgehet, welche ohne dieſes, wegen des Widerſtands der Luft, gar wenig ausrichten könnte, und endlich ſtill ſtehen müſte. Gleichwie aber dieſem Pendul zukommet, daß es ſich jederzeit gleich bewege, wofern es ſich an ſeiner Länge nicht verändert, indeme es zwiſchen denen zweyen Blechen an- geordnet wird, und dieſes macht, daß das Steigrad bey K weder geſchwin- der noch langſamer, wie ſonſten ſolches in andern gemeinen Uhren, die kein Pendul haben, zu geſchehen pfleget, gehen könne, da ein jeder Zahn noth- wendig in gleichen Zeiträumen durchpaßiren muß, das dann auch macht, daß die andern Räder und die Zeiger auf dem Zeigerblat ihre Umgänge in ei- ner Gleichheit abſolviren müſſen, indeme ſich alsdann alles proportionirt be- weget. Derowegen, ſo auch ein Fehler in der Conſtruction der Uhr wäre, oder daß ſich die Axen oder Spindeln der Räder, wegen der ungemäßigten Luft

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/308>, abgerufen am 22.11.2024.