aufziehet, solche es verhindern, daß sie nicht weiche. Die Seite gehet von dieser Rolle hinab auf die andere Rolle in f, an welcher das Gewicht g ange- macht ist, weiche von einer solchen Dicke seyn muß, daß es das Gewicht b halten könne, wann die Saiten über die Rolle f gegangen, ziehet man sol- che dey der Rolle d, daran sie abgeloffen, wieder auf. So man nun alles also angerichtet, so ist leicht zu sehen, daß die Helfte von dem Gewichte b die Räder gehend mache, und die Bewegung nicht aushöre, so man mit der Hand die Saite bey e anztehet, so wird die Bewegung des Perpendikels niemahlen unterbiochen werden, und keio Zeitmoment verlohren gehen.
Man kann die Schwere des Gewichts b nicht allzugenau angeben, je leichter aber solches seyn wird, wofern es nur die Uhr gehend macht, je bes- ser ist es: das Gewicht in den Perpendikeluhren, die insgemein gemacht werden, und die die beste sind, die vorjetzo zu haben, ist 6. Pfund schwer, dabey man den Durchmesser der Rolle d wie gemeldet worden, nur einen Zoll groß machet; Das Gewicht des Perpendikels X ist 3. Pfund schwer und 3. Schuh 8 Linien lang, der durch das Gehäus und eine Oefnung, die so groß, als es nöthig ist, um die Bewegungen zu thun, gemacht wird, ge- hen muß; man kann solche llhr so hoch aufhängen, als ein Mensch langen mag, so wird solche 30. Stunden lang gehen.
Letztens haben wir noch anzuweisen, wie man die Krümmung der Ble- che, die man die Cycloidalbleche nennet, daran der Perpendikel hänget, machen möge, worauf einig und allein die Richtigkeit der Uhr beru- het; Man beschreibet den Zirkel A F B K, dessen Durchmesser AB der Helste von der Perpendikellänge gleich seve, nimmt auf der Circumferenz dieses Zirkels die Theile A C, C D, D E, E F und A G, G H, H I, I K unter einander gleich, und zieyet die Linien CG, DH, EI, FK von einer Thei- lung zur andern, so werden solche parallel seyn. Ferner macht man die Li- nie LM dem Bogen AF gleich, die man in eben so viele Theile als den Bogen A F theilet, nimmt einen von diesen Theilen, und träget selbigen auf die Linie CG von C in N und von G in O: Nach diesem nimmt man auf der Linie L M zween Theile, träget solche auf der Linie DH von D in P und von H in Q, nimmt dann auf eben dieser Linie LM noch drey Theile und träget sie auf der Linie EI von E in R und von I in S. Endlich nimmt man 4. Theile, welche die ganze Längeder Linie LM ausmachen, und träget sie auf der Linie FK von F in T und von K in V, und so versähret man auch mit andern Theilen, so man noch mehr Puncten auf dem Zirkel AFBK genommen hätte. Durch die gefun- dene Puncten NPRT und OQSV ziehet man die krummen Linien AT, AV, welche die Figur der Cyclois formiren, nach welchen man die messinge Bleche, die man haben will, richten muß, zwischen welche man den Perpen- dikel aufhänget; Es ist schon genug so man von den Bögen A T und A V nur einen kleinen Theil hat, dann ein grösserer Bogen zu nichts dienlich ist, weil die Perpendikelstange so weit nicht langen kann.
Tabuls XVIII. b. Fig. 4.
aufziehet, ſolche es verhindern, daß ſie nicht weiche. Die Seite gehet von dieſer Rolle hinab auf die andere Rolle in f, an welcher das Gewicht g ange- macht iſt, weiche von einer ſolchen Dicke ſeyn muß, daß es das Gewicht b halten könne, wann die Saiten über die Rolle f gegangen, ziehet man ſol- che dey der Rolle d, daran ſie abgeloffen, wieder auf. So man nun alles alſo angerichtet, ſo iſt leicht zu ſehen, daß die Helfte von dem Gewichte b die Räder gehend mache, und die Bewegung nicht auſhöre, ſo man mit der Hand die Saite bey e anztehet, ſo wird die Bewegung des Perpendikels niemahlen unterbiochen werden, und keio Zeitmoment verlohren gehen.
Man kann die Schwere des Gewichts b nicht allzugenau angeben, je leichter aber ſolches ſeyn wird, wofern es nur die Uhr gehend macht, je beſ- ſer iſt es: das Gewicht in den Perpendikeluhren, die insgemein gemacht werden, und die die beſte ſind, die vorjetzo zu haben, iſt 6. Pfund ſchwer, dabey man den Durchmeſſer der Rolle d wie gemeldet worden, nur einen Zoll groß machet; Das Gewicht des Perpendikels X iſt 3. Pfund ſchwer und 3. Schuh 8 Linien lang, der durch das Gehäus und eine Oefnung, die ſo groß, als es nöthig iſt, um die Bewegungen zu thun, gemacht wird, ge- hen muß; man kann ſolche llhr ſo hoch aufhängen, als ein Menſch langen mag, ſo wird ſolche 30. Stunden lang gehen.
Letztens haben wir noch anzuweiſen, wie man die Krümmung der Ble- che, die man die Cycloidalbleche nennet, daran der Perpendikel hänget, machen möge, worauf einig und allein die Richtigkeit der Uhr beru- het; Man beſchreibet den Zirkel A F B K, deſſen Durchmeſſer AB der Helſte von der Perpendikellänge gleich ſeve, nimmt auf der Circumferenz dieſes Zirkels die Theile A C, C D, D E, E F und A G, G H, H I, I K unter einander gleich, und zieyet die Linien CG, DH, EI, FK von einer Thei- lung zur andern, ſo werden ſolche parallel ſeyn. Ferner macht man die Li- nie LM dem Bogen AF gleich, die man in eben ſo viele Theile als den Bogen A F theilet, nimmt einen von dieſen Theilen, und träget ſelbigen auf die Linie CG von C in N und von G in O: Nach dieſem nimmt man auf der Linie L M zween Theile, träget ſolche auf der Linie DH von D in P und von H in Q, nimmt dann auf eben dieſer Linie LM noch drey Theile und träget ſie auf der Linie EI von E in R und von I in S. Endlich nimmt man 4. Theile, welche die ganze Längeder Linie LM ausmachen, und träget ſie auf der Linie FK von F in T und von K in V, und ſo verſähret man auch mit andern Theilen, ſo man noch mehr Puncten auf dem Zirkel AFBK genommen hätte. Durch die gefun- dene Puncten NPRT und OQSV ziehet man die krummen Linien AT, AV, welche die Figur der Cyclois formiren, nach welchen man die meſſinge Bleche, die man haben will, richten muß, zwiſchen welche man den Perpen- dikel aufhänget; Es iſt ſchon genug ſo man von den Bögen A T und A V nur einen kleinen Theil hat, dann ein gröſſerer Bogen zu nichts dienlich iſt, weil die Perpendikelſtange ſo weit nicht langen kann.
Tabuls XVIII. b. Fig. 4.
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aufziehet, ſolche es verhindern, daß ſie nicht weiche. Die Seite gehet von
dieſer Rolle hinab auf die andere Rolle in f, an welcher das Gewicht g ange-
macht iſt, weiche von einer ſolchen Dicke ſeyn muß, daß es das Gewicht b
halten könne, wann die Saiten über die Rolle f gegangen, ziehet man ſol-
che dey der Rolle d, daran ſie abgeloffen, wieder auf. So man nun alles
alſo angerichtet, ſo iſt leicht zu ſehen, daß die Helfte von dem Gewichte b die
Räder gehend mache, und die Bewegung nicht auſhöre, ſo man mit der
Hand die Saite bey e anztehet, ſo wird die Bewegung des Perpendikels
niemahlen unterbiochen werden, und keio Zeitmoment verlohren gehen.
Man kann die Schwere des Gewichts b nicht allzugenau angeben,
je leichter aber ſolches ſeyn wird, wofern es nur die Uhr gehend macht, je beſ-
ſer iſt es: das Gewicht in den Perpendikeluhren, die insgemein gemacht
werden, und die die beſte ſind, die vorjetzo zu haben, iſt 6. Pfund ſchwer,
dabey man den Durchmeſſer der Rolle d wie gemeldet worden, nur einen
Zoll groß machet; Das Gewicht des Perpendikels X iſt 3. Pfund ſchwer
und 3. Schuh 8 [FORMEL] Linien lang, der durch das Gehäus und eine Oefnung, die
ſo groß, als es nöthig iſt, um die Bewegungen zu thun, gemacht wird, ge-
hen muß; man kann ſolche llhr ſo hoch aufhängen, als ein Menſch langen
mag, ſo wird ſolche 30. Stunden lang gehen.
Letztens haben wir noch anzuweiſen, wie man die Krümmung der Ble-
che, die man die Cycloidalbleche nennet, daran der Perpendikel hänget,
machen möge, worauf einig und allein die Richtigkeit der Uhr beru-
het; Man beſchreibet den Zirkel A F B K, deſſen Durchmeſſer AB der
Helſte von der Perpendikellänge gleich ſeve, nimmt auf der Circumferenz
dieſes Zirkels die Theile A C, C D, D E, E F und A G, G H, H I, I K unter
einander gleich, und zieyet die Linien CG, DH, EI, FK von einer Thei-
lung zur andern, ſo werden ſolche parallel ſeyn. Ferner macht man die Li-
nie LM dem Bogen AF gleich, die man in eben ſo viele Theile als den Bogen
A F theilet, nimmt einen von dieſen Theilen, und träget ſelbigen auf die Linie
CG von C in N und von G in O: Nach dieſem nimmt man auf der Linie L M
zween Theile, träget ſolche auf der Linie DH von D in P und von H in Q, nimmt
dann auf eben dieſer Linie LM noch drey Theile und träget ſie auf der Linie EI
von E in R und von I in S. Endlich nimmt man 4. Theile, welche die ganze
Längeder Linie LM ausmachen, und träget ſie auf der Linie FK von F in T und
von K in V, und ſo verſähret man auch mit andern Theilen, ſo man noch
mehr Puncten auf dem Zirkel AFBK genommen hätte. Durch die gefun-
dene Puncten NPRT und OQSV ziehet man die krummen Linien AT, AV,
welche die Figur der Cyclois formiren, nach welchen man die meſſinge
Bleche, die man haben will, richten muß, zwiſchen welche man den Perpen-
dikel aufhänget; Es iſt ſchon genug ſo man von den Bögen A T und A V
nur einen kleinen Theil hat, dann ein gröſſerer Bogen zu nichts dienlich iſt,
weil die Perpendikelſtange ſo weit nicht langen kann.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/311>, abgerufen am 22.11.2024.
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