gen möge, welcher Laufer den aufrechten Zeiger D träget, der sich vermittelst zwoer kleinen Schliessungen ausheben und niederlegen lässet.
Auf dem übrigen Theile eben derselben Platte zeichnet man eine Hori- zontaluhr nach den ordentlichen Regeln von eben der Polhöhe, als das Analemma ist gemacht worden, darauf, und stellet den Zeiger oder die Axe E perpendiculat auf die Mittagslinie, den man aufheben und niederlegen, auch vermittelst einer Feder, die unter der Platte stehet, aufrechts stellen fann.
Von dem Gebrauche dieser Uhr.
Man stellet diese Uhr recht parallel mit dem Horizont, richtet den Lau- fer mit seinem ausrechten Zeiger auf den Tag des Monats, oder auf den Grad des Zeichens, welches die Sonne durchlaufet; drehet das Instrument so lang hin und her, biß die zwo Uhren zusammen treffen, und einerley Stunde anzeigen.
Wann, zum Exempel, der aufrechte Zeiger der analemmatischen Uhr 10. Uhr zu früh andeutet, muß die Axe der Horizontaluhr gleichfalls 10. Uhr bemerken, welches die rechte Stunde seyn wird. Das beste an dieser Uhr ist, daß sie die Stunden ohne Mittagslinie, und ohne Magnetnadel zeiget damit aber dieses recht geschehen könne, so wird erfordert, daß die Uhr ein wenig groß seye.
Von der Zubereitung einer Universal Polar-Oriental-und Occidentaluhr.
Dieses Instrument bestehet aus einem zirkelrunden Stuck von Kupfer oder einem andern Metall, das hübsch eben, und von gleicher Dicke ist, ein wenig stark, damit es seine perpendiculare Schwere behalten, und man darauf um den Rand einen Falz machen könne, in dem ein Gehenk, das dem- jenigen, welches wir oben bey dem astronomischen Ring beschrieben haben, gleich ist, sich bewegen lässet.
Tabula XXVIII. Fig. 1.
Man beschreibet aus dem Mittelpuncte dieses Stuckes die Circumfe- renz eines Halbzirkels, theilet solche in 2. mal 90. Grade, und ziehet aus dem Puncte 90. durch den Mittelpunct eine gerade Linie, welche die Aequinoctial- linie seyn wird: Oberhalb dieser Linie erwählet man ferner ein Punct nach Belieben, aus dem eine Perpendicularlinie auf der Aequinoctiallinie ge- zogen wird, welche die Linie der 6ten Stunde ist; so man nun auch die an- dere Stunden zu haben verlanget, träget man auf besagte Aequinoctial- linie aus dem Puncte des Durchschnitts auf jede Seite hinaus die gehörige Tangenten, als denjenigen von 15. Graden vor die Puncten von 5. und 7. den Tangenten vor 30. Grade vor 4. und 8., den von 45. vor 3. und 9.
gen möge, welcher Laufer den aufrechten Zeiger D träget, der ſich vermittelſt zwoer kleinen Schlieſſungen auſheben und niederlegen läſſet.
Auf dem übrigen Theile eben derſelben Platte zeichnet man eine Hori- zontaluhr nach den ordentlichen Regeln von eben der Polhöhe, als das Analemma iſt gemacht worden, darauf, und ſtellet den Zeiger oder die Axe E perpendiculat auf die Mittagslinie, den man aufheben und niederlegen, auch vermittelſt einer Feder, die unter der Platte ſtehet, aufrechts ſtellen fann.
Von dem Gebrauche dieſer Uhr.
Man ſtellet dieſe Uhr recht parallel mit dem Horizont, richtet den Lau- fer mit ſeinem auſrechten Zeiger auf den Tag des Monats, oder auf den Grad des Zeichens, welches die Sonne durchlaufet; drehet das Inſtrument ſo lang hin und her, biß die zwo Uhren zuſammen treffen, und einerley Stunde anzeigen.
Wann, zum Exempel, der aufrechte Zeiger der analemmatiſchen Uhr 10. Uhr zu früh andeutet, muß die Axe der Horizontaluhr gleichfalls 10. Uhr bemerken, welches die rechte Stunde ſeyn wird. Das beſte an dieſer Uhr iſt, daß ſie die Stunden ohne Mittagslinie, und ohne Magnetnadel zeiget damit aber dieſes recht geſchehen könne, ſo wird erfordert, daß die Uhr ein wenig groß ſeye.
Von der Zubereitung einer Univerſal Polar-Oriental-und Occidentaluhr.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einem zirkelrunden Stuck von Kupfer oder einem andern Metall, das hübſch eben, und von gleicher Dicke iſt, ein wenig ſtark, damit es ſeine perpendiculare Schwere behalten, und man darauf um den Rand einen Falz machen könne, in dem ein Gehenk, das dem- jenigen, welches wir oben bey dem aſtronomiſchen Ring beſchrieben haben, gleich iſt, ſich bewegen läſſet.
Tabula XXVIII. Fig. 1.
Man beſchreibet aus dem Mittelpuncte dieſes Stuckes die Circumfe- renz eines Halbzirkels, theilet ſolche in 2. mal 90. Grade, und ziehet aus dem Puncte 90. durch den Mittelpunct eine gerade Linie, welche die Aequinoctial- linie ſeyn wird: Oberhalb dieſer Linie erwählet man ferner ein Punct nach Belieben, aus dem eine Perpendicularlinie auf der Aequinoctiallinie ge- zogen wird, welche die Linie der 6ten Stunde iſt; ſo man nun auch die an- dere Stunden zu haben verlanget, träget man auf beſagte Aequinoctial- linie aus dem Puncte des Durchſchnitts auf jede Seite hinaus die gehörige Tangenten, als denjenigen von 15. Graden vor die Puncten von 5. und 7. den Tangenten vor 30. Grade vor 4. und 8., den von 45. vor 3. und 9.
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gen möge, welcher Laufer den aufrechten Zeiger D träget, der ſich vermittelſt
zwoer kleinen Schlieſſungen auſheben und niederlegen läſſet.
Auf dem übrigen Theile eben derſelben Platte zeichnet man eine Hori-
zontaluhr nach den ordentlichen Regeln von eben der Polhöhe, als das
Analemma iſt gemacht worden, darauf, und ſtellet den Zeiger oder die Axe
E perpendiculat auf die Mittagslinie, den man aufheben und niederlegen,
auch vermittelſt einer Feder, die unter der Platte ſtehet, aufrechts ſtellen
fann.
Von dem Gebrauche dieſer Uhr.
Man ſtellet dieſe Uhr recht parallel mit dem Horizont, richtet den Lau-
fer mit ſeinem auſrechten Zeiger auf den Tag des Monats, oder auf den Grad
des Zeichens, welches die Sonne durchlaufet; drehet das Inſtrument ſo
lang hin und her, biß die zwo Uhren zuſammen treffen, und einerley Stunde
anzeigen.
Wann, zum Exempel, der aufrechte Zeiger der analemmatiſchen Uhr
10. Uhr zu früh andeutet, muß die Axe der Horizontaluhr gleichfalls 10. Uhr
bemerken, welches die rechte Stunde ſeyn wird. Das beſte an dieſer Uhr
iſt, daß ſie die Stunden ohne Mittagslinie, und ohne Magnetnadel zeiget
damit aber dieſes recht geſchehen könne, ſo wird erfordert, daß die Uhr ein
wenig groß ſeye.
Von der Zubereitung einer Univerſal Polar-Oriental-und
Occidentaluhr.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einem zirkelrunden Stuck von Kupfer
oder einem andern Metall, das hübſch eben, und von gleicher Dicke iſt,
ein wenig ſtark, damit es ſeine perpendiculare Schwere behalten, und man
darauf um den Rand einen Falz machen könne, in dem ein Gehenk, das dem-
jenigen, welches wir oben bey dem aſtronomiſchen Ring beſchrieben haben,
gleich iſt, ſich bewegen läſſet.
Man beſchreibet aus dem Mittelpuncte dieſes Stuckes die Circumfe-
renz eines Halbzirkels, theilet ſolche in 2. mal 90. Grade, und ziehet aus dem
Puncte 90. durch den Mittelpunct eine gerade Linie, welche die Aequinoctial-
linie ſeyn wird: Oberhalb dieſer Linie erwählet man ferner ein Punct nach
Belieben, aus dem eine Perpendicularlinie auf der Aequinoctiallinie ge-
zogen wird, welche die Linie der 6ten Stunde iſt; ſo man nun auch die an-
dere Stunden zu haben verlanget, träget man auf beſagte Aequinoctial-
linie aus dem Puncte des Durchſchnitts auf jede Seite hinaus die gehörige
Tangenten, als denjenigen von 15. Graden vor die Puncten von 5. und 7.
den Tangenten vor 30. Grade vor 4. und 8., den von 45. vor 3. und 9.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/430>, abgerufen am 24.06.2024.
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