der Weite, welche die Walze innerhalb 12. Stunden beschrieben, propor- tioniret seyn, das ist, man nimmt mit einer Schnur accurat die Grösse von solcher Distanz, und machet nach selbiger eine Rolle, deren Circumfe- renz just so groß seye, als die Länge der Schnur ist, so werden dann die Rolle und der Zeiger ihren Umgang innerhalb 12. Stunden ganz richtig ab- solviren. Wann die Walze ein wenig zu gesch wind herab, und die Uhr zu bald fortgehet, machet man in F ein etwas schweres Bley an; wann sie aber ein wenig zu langsam gehet, muß ein leichteres daran gemacht werden. Man versertiget auch von dergleichen Zeiguhren, einige, welche einen Wecker ab- geben; Dieses wird mit Beyhülfe eines Vorfalls gemacht, den man unter- halb der Uhr ansetzet; So man nun die Axe auf jenen gesteller, wird der Zei- ger auf die Stunde, zu welcher man erwachen will, gerichtet, hernach aber wird die Walzeizuruck gewunden, und der Zeiger auf die Stunde, welche als- dann ist, gestellet; des andern Tages wird die Axe, wann solche auf den Vorfall kommet, solchen fallend machen, endlich aber eine Schnur, an wel- cher ein Bley angemacht ist, und die um eine kleine meßinge Rolle gehet- das Gewichtradherum gehen lassen, welches in seiner Bewegung mit einer Geschwindigkeit einen kleinen Hammer auf ein Glöcklein so lang anschlagen lässet, biß das Bley ganz herab ist.
Von der Zubereitung der Walze.
Solche wird zuweilen aus geschlagenen Silber verfertiget, es ist aber am leichtesten, daß man dieselbe aus feinen Zinn mache; Der Diameter eines jeden Bodens ist ungefehr 5. Zoll groß, und die ganze Walze, wann sie beysammen ist, hat in ihrer Dicke 2. Zoll: sie muß hübsch parallel, und überall fein gleich seyn; das Innere ist in 6. Fächlein eingetheilet, auch zu- weilen in 5, wie es die Figur andeutet. Man machet eben so viel plana in- clinata in Form einer Zunge von eben der Materie hinein, die man an einem jeden Boden, wie auch an der holen Circumferenz der Walze, anlöthet: ein jedes von solchen ist ungefehr 2. Zoll lang, als wie B F, A L, E I, D H, CG. Diese Fächlein haben im Herumdrehen eine solche Neigung, daß sie das Wasser indeme es durch ein kleines Loch, das in der Höhe an jeder Zunge stehet, von einem Fächlein in das andere lauffend gemacht wird, überkom- men; So weit sich nun die Machine im Herabsteigen fortwälzet, so zeiget solche zugleich auf eine Verticalfläche herunter, mit der Spitze der Axe die Stunden an, als welche, wie wir schon oben gesagt haben, besagtes Pla- num winkelrecht durchwandert, indeme sie in der Mitte der Walze durch ein viereckicht Loch bey M gehet. Man thut insgemein vorhero in eine Wal- ze von dieser Grösse 6. bis 7. Unzen distinirtes Wasser hinein. Ehe man das Wasser hinein thut, muß man wol acht haben, daß die Bleche oder Zungen an dem Boden und an der Circumferenz recht angelöthet werden; Man lö-
der Weite, welche die Walze innerhalb 12. Stunden beſchrieben, propor- tioniret ſeyn, das iſt, man nimmt mit einer Schnur accurat die Gröſſe von ſolcher Diſtanz, und machet nach ſelbiger eine Rolle, deren Circumfe- renz juſt ſo groß ſeye, als die Länge der Schnur iſt, ſo werden dann die Rolle und der Zeiger ihren Umgang innerhalb 12. Stunden ganz richtig ab- ſolviren. Wann die Walze ein wenig zu geſch wind herab, und die Uhr zu bald fortgehet, machet man in F ein etwas ſchweres Bley an; wann ſie aber ein wenig zu langſam gehet, muß ein leichteres daran gemacht werden. Man verſertiget auch von dergleichen Zeiguhren, einige, welche einen Wecker ab- geben; Dieſes wird mit Beyhülfe eines Vorfalls gemacht, den man unter- halb der Uhr anſetzet; So man nun die Axe auf jenen geſteller, wird der Zei- ger auf die Stunde, zu welcher man erwachen will, gerichtet, hernach aber wird die Walzeizuruck gewunden, und der Zeiger auf die Stunde, welche als- dann iſt, geſtellet; des andern Tages wird die Axe, wann ſolche auf den Vorfall kommet, ſolchen fallend machen, endlich aber eine Schnur, an wel- cher ein Bley angemacht iſt, und die um eine kleine meßinge Rolle gehet- das Gewichtradherum gehen laſſen, welches in ſeiner Bewegung mit einer Geſchwindigkeit einen kleinen Hammer auf ein Glöcklein ſo lang anſchlagen läſſet, biß das Bley ganz herab iſt.
Von der Zubereitung der Walze.
Solche wird zuweilen aus geſchlagenen Silber verfertiget, es iſt aber am leichteſten, daß man dieſelbe aus feinen Zinn mache; Der Diameter eines jeden Bodens iſt ungefehr 5. Zoll groß, und die ganze Walze, wann ſie beyſammen iſt, hat in ihrer Dicke 2. Zoll: ſie muß hübſch parallel, und überall fein gleich ſeyn; das Innere iſt in 6. Fächlein eingetheilet, auch zu- weilen in 5, wie es die Figur andeutet. Man machet eben ſo viel plana in- clinata in Form einer Zunge von eben der Materie hinein, die man an einem jeden Boden, wie auch an der holen Circumferenz der Walze, anlöthet: ein jedes von ſolchen iſt ungefehr 2. Zoll lang, als wie B F, A L, E I, D H, CG. Dieſe Fächlein haben im Herumdrehen eine ſolche Neigung, daß ſie das Waſſer indeme es durch ein kleines Loch, das in der Höhe an jeder Zunge ſtehet, von einem Fächlein in das andere lauffend gemacht wird, überkom- men; So weit ſich nun die Machine im Herabſteigen fortwälzet, ſo zeiget ſolche zugleich auf eine Verticalfläche herunter, mit der Spitze der Axe die Stunden an, als welche, wie wir ſchon oben geſagt haben, beſagtes Pla- num winkelrecht durchwandert, indeme ſie in der Mitte der Walze durch ein viereckicht Loch bey M gehet. Man thut insgemein vorhero in eine Wal- ze von dieſer Gröſſe 6. bis 7. Unzen diſtinirtes Waſſer hinein. Ehe man das Waſſer hinein thut, muß man wol acht haben, daß die Bleche oder Zungen an dem Boden und an der Circumferenz recht angelöthet werden; Man lö-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0441"n="419"/>
der Weite, welche die Walze innerhalb 12. Stunden beſchrieben, propor-<lb/>
tioniret ſeyn, das iſt, man nimmt mit einer Schnur accurat die Gröſſe<lb/>
von ſolcher Diſtanz, und machet nach ſelbiger eine Rolle, deren Circumfe-<lb/>
renz juſt ſo groß ſeye, als die Länge der Schnur iſt, ſo werden dann die<lb/>
Rolle und der Zeiger ihren Umgang innerhalb 12. Stunden ganz richtig ab-<lb/>ſolviren. Wann die Walze ein wenig zu geſch wind herab, und die Uhr zu<lb/>
bald fortgehet, machet man in F ein etwas ſchweres Bley an; wann ſie aber<lb/>
ein wenig zu langſam gehet, muß ein leichteres daran gemacht werden. Man<lb/>
verſertiget auch von dergleichen Zeiguhren, einige, welche einen Wecker ab-<lb/>
geben; Dieſes wird mit Beyhülfe eines Vorfalls gemacht, den man unter-<lb/>
halb der Uhr anſetzet; So man nun die Axe auf jenen geſteller, wird der Zei-<lb/>
ger auf die Stunde, zu welcher man erwachen will, gerichtet, hernach aber<lb/>
wird die Walzeizuruck gewunden, und der Zeiger auf die Stunde, welche als-<lb/>
dann iſt, geſtellet; des andern Tages wird die Axe, wann ſolche auf den<lb/>
Vorfall kommet, ſolchen fallend machen, endlich aber eine Schnur, an wel-<lb/>
cher ein Bley angemacht iſt, und die um eine kleine meßinge Rolle gehet-<lb/>
das Gewichtradherum gehen laſſen, welches in ſeiner Bewegung mit einer<lb/>
Geſchwindigkeit einen kleinen Hammer auf ein Glöcklein ſo lang anſchlagen<lb/>
läſſet, biß das Bley ganz herab iſt. </p><divn="3"><head>Von der Zubereitung der Walze.</head><lb/><p>Solche wird zuweilen aus geſchlagenen Silber verfertiget, es iſt aber<lb/>
am leichteſten, daß man dieſelbe aus feinen Zinn mache; Der Diameter<lb/>
eines jeden Bodens iſt ungefehr 5. Zoll groß, und die ganze Walze, wann<lb/>ſie beyſammen iſt, hat in ihrer Dicke 2. Zoll: ſie muß hübſch parallel, und<lb/>
überall fein gleich ſeyn; das Innere iſt in 6. Fächlein eingetheilet, auch zu-<lb/>
weilen in 5, wie es die Figur andeutet. Man machet eben ſo viel plana in-<lb/>
clinata in Form einer Zunge von eben der Materie hinein, die man an einem<lb/>
jeden Boden, wie auch an der holen Circumferenz der Walze, anlöthet:<lb/>
ein jedes von ſolchen iſt ungefehr 2. Zoll lang, als wie B F, A L, E I, D H, CG.<lb/>
Dieſe Fächlein haben im Herumdrehen eine ſolche Neigung, daß ſie das<lb/>
Waſſer indeme es durch ein kleines Loch, das in der Höhe an jeder Zunge<lb/>ſtehet, von einem Fächlein in das andere lauffend gemacht wird, überkom-<lb/>
men; So weit ſich nun die Machine im Herabſteigen fortwälzet, ſo zeiget<lb/>ſolche zugleich auf eine Verticalfläche herunter, mit der Spitze der Axe die<lb/>
Stunden an, als welche, wie wir ſchon oben geſagt haben, beſagtes Pla-<lb/>
num winkelrecht durchwandert, indeme ſie in der Mitte der Walze durch<lb/>
ein viereckicht Loch bey M gehet. Man thut insgemein vorhero in eine Wal-<lb/>
ze von dieſer Gröſſe 6. bis 7. Unzen diſtinirtes Waſſer hinein. Ehe man das<lb/>
Waſſer hinein thut, muß man wol acht haben, daß die Bleche oder Zungen<lb/>
an dem Boden und an der Circumferenz recht angelöthet werden; Man lö-
</p></div></div></div></body></text></TEI>
[419/0441]
der Weite, welche die Walze innerhalb 12. Stunden beſchrieben, propor-
tioniret ſeyn, das iſt, man nimmt mit einer Schnur accurat die Gröſſe
von ſolcher Diſtanz, und machet nach ſelbiger eine Rolle, deren Circumfe-
renz juſt ſo groß ſeye, als die Länge der Schnur iſt, ſo werden dann die
Rolle und der Zeiger ihren Umgang innerhalb 12. Stunden ganz richtig ab-
ſolviren. Wann die Walze ein wenig zu geſch wind herab, und die Uhr zu
bald fortgehet, machet man in F ein etwas ſchweres Bley an; wann ſie aber
ein wenig zu langſam gehet, muß ein leichteres daran gemacht werden. Man
verſertiget auch von dergleichen Zeiguhren, einige, welche einen Wecker ab-
geben; Dieſes wird mit Beyhülfe eines Vorfalls gemacht, den man unter-
halb der Uhr anſetzet; So man nun die Axe auf jenen geſteller, wird der Zei-
ger auf die Stunde, zu welcher man erwachen will, gerichtet, hernach aber
wird die Walzeizuruck gewunden, und der Zeiger auf die Stunde, welche als-
dann iſt, geſtellet; des andern Tages wird die Axe, wann ſolche auf den
Vorfall kommet, ſolchen fallend machen, endlich aber eine Schnur, an wel-
cher ein Bley angemacht iſt, und die um eine kleine meßinge Rolle gehet-
das Gewichtradherum gehen laſſen, welches in ſeiner Bewegung mit einer
Geſchwindigkeit einen kleinen Hammer auf ein Glöcklein ſo lang anſchlagen
läſſet, biß das Bley ganz herab iſt.
Von der Zubereitung der Walze.
Solche wird zuweilen aus geſchlagenen Silber verfertiget, es iſt aber
am leichteſten, daß man dieſelbe aus feinen Zinn mache; Der Diameter
eines jeden Bodens iſt ungefehr 5. Zoll groß, und die ganze Walze, wann
ſie beyſammen iſt, hat in ihrer Dicke 2. Zoll: ſie muß hübſch parallel, und
überall fein gleich ſeyn; das Innere iſt in 6. Fächlein eingetheilet, auch zu-
weilen in 5, wie es die Figur andeutet. Man machet eben ſo viel plana in-
clinata in Form einer Zunge von eben der Materie hinein, die man an einem
jeden Boden, wie auch an der holen Circumferenz der Walze, anlöthet:
ein jedes von ſolchen iſt ungefehr 2. Zoll lang, als wie B F, A L, E I, D H, CG.
Dieſe Fächlein haben im Herumdrehen eine ſolche Neigung, daß ſie das
Waſſer indeme es durch ein kleines Loch, das in der Höhe an jeder Zunge
ſtehet, von einem Fächlein in das andere lauffend gemacht wird, überkom-
men; So weit ſich nun die Machine im Herabſteigen fortwälzet, ſo zeiget
ſolche zugleich auf eine Verticalfläche herunter, mit der Spitze der Axe die
Stunden an, als welche, wie wir ſchon oben geſagt haben, beſagtes Pla-
num winkelrecht durchwandert, indeme ſie in der Mitte der Walze durch
ein viereckicht Loch bey M gehet. Man thut insgemein vorhero in eine Wal-
ze von dieſer Gröſſe 6. bis 7. Unzen diſtinirtes Waſſer hinein. Ehe man das
Waſſer hinein thut, muß man wol acht haben, daß die Bleche oder Zungen
an dem Boden und an der Circumferenz recht angelöthet werden; Man lö-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/441>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.