Transporteurs an dem andern End C an, damit man ebenfalls einen Winkel von 54. Graden allda machen könne, und ziehe die Linie CF, so wird das Punct F, ivd diese zwo Linien zusammen lauffen, das Centrum eines Zirkels seyn, welchen man auch, so der Zirkel in der Weite CF geöffnet wird, zie- hen, und hernach die Grösse der gegebenen linie CD nehmen muß, damit man die Circumferenz des Zirkels in 5. Theile theilen kan; nachdeme man nun 5. Linien gezogen, wird das Fünfeck verfertiget seyn.
Fig. 10.
Wann man aber auf einer gegebenen Linie ein Achteck beschreiben woll- te, wird, nachdeme bckannt worden, daß sein Polygonwinkel 135. Grad macht, die Helfte davon 67 . Grad genommen, und ein Winkel von glei- cher Grösse, an jedem Ende, der gegebenen Linie gezogen, um ein Triangu- lum Isosceles, oder gleichschencklichten Triangel allda zu beschreiben, dessen Spitze das Centrum einer Circumferenz seyn wird, welche man in 8. Theile theilen muß, so wird, nachdeme achtmal die gegebene Linie herum gezogen worden, das Achteck gerissen seyn.
Es lassen sich vermittelst dieser Instrumenten, von welchen wir bishero gehandelt, noch viel andere Operationes, nach verschiedenen Objectis machen, man hat aber hiev nur die nützlichsten und gebräuchlichsten da- von beybringen und weisen wollen. Ende des ersten Buchs.
Zweytes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch des Propor- tionalzirkels.
Das erste Capitel.
Von der Zubereitung des Proportionalzirkels.
Der Proportionalzirkel ist ein Mathematisches Instrument, der also benennet wird, weilen er dienlich ist, die Verhältnisse zwischen den Grössen von einerlen Art, als zwischen einer Linie und einer an- dern Linie, zwischen einer Fläche und einer andern Fläche, zwischen einem Cörper und einem andern Cörper a zu erforschen.
Er bestechet aus zwven gleichen Regeln oder Linealen von Kupfer, Mes- sing, Silber oder einer andern dichten Materie, welche mit einem Steft und Gewinde zusammen gefüget sind; es muß aber das Gewind also zube- reitet seyn, daß die Bewegung davon gleich und einförmig seye, dieses kan Geschehen, wann man die Regel, wo der Kopf ist, mit der Sägen unge-
Transporteurs an dem andern End C an, damit man ebenfalls einen Winkel von 54. Graden allda machen könne, und ziehe die Linie CF, ſo wird das Punct F, ivd dieſe zwo Linien zuſammen lauffen, das Centrum eines Zirkels ſeyn, welchen man auch, ſo der Zirkel in der Weite CF geöffnet wird, zie- hen, und hernach die Gröſſe der gegebenen linie CD nehmen muß, damit man die Circumferenz des Zirkels in 5. Theile theilen kan; nachdeme man nun 5. Linien gezogen, wird das Fünfeck verfertiget ſeyn.
Fig. 10.
Wann man aber auf einer gegebenen Linie ein Achteck beſchreiben woll- te, wird, nachdeme bckannt worden, daß ſein Polygonwinkel 135. Grad macht, die Helfte davon 67 . Grad genommen, und ein Winkel von glei- cher Gröſſe, an jedem Ende, der gegebenen Linie gezogen, um ein Triangu- lum Iſoſceles, oder gleichſchencklichten Triangel allda zu beſchreiben, deſſen Spitze das Centrum einer Circumferenz ſeyn wird, welche man in 8. Theile theilen muß, ſo wird, nachdeme achtmal die gegebene Linie herum gezogen worden, das Achteck geriſſen ſeyn.
Es laſſen ſich vermittelſt dieſer Inſtrumenten, von welchen wir bishero gehandelt, noch viel andere Operationes, nach verſchiedenen Objectis machen, man hat aber hiev nur die nützlichſten und gebräuchlichſten da- von beybringen und weiſen wollen. Ende des erſten Buchs.
Zweytes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch des Propor- tionalzirkels.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung des Proportionalzirkels.
Der Proportionalzirkel iſt ein Mathematiſches Inſtrument, der alſo benennet wird, weilen er dienlich iſt, die Verhältniſſe zwiſchen den Gröſſen von einerlen Art, als zwiſchen einer Linie und einer an- dern Linie, zwiſchen einer Fläche und einer andern Fläche, zwiſchen einem Cörper und einem andern Cörper a zu erforſchen.
Er beſtechet aus zwven gleichen Regeln oder Linealen von Kupfer, Meſ- ſing, Silber oder einer andern dichten Materie, welche mit einem Steft und Gewinde zuſammen gefüget ſind; es muß aber das Gewind alſo zube- reitet ſeyn, daß die Bewegung davon gleich und einförmig ſeye, dieſes kan Geſchehen, wann man die Regel, wo der Kopf iſt, mit der Sägen unge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="3"><p><pbfacs="#f0051"n="39"/>
Transporteurs an dem andern End C an, damit man ebenfalls einen Winkel<lb/>
von 54. Graden allda machen könne, und ziehe die Linie CF, ſo wird das<lb/>
Punct F, ivd dieſe zwo Linien zuſammen lauffen, das Centrum eines Zirkels<lb/>ſeyn, welchen man auch, ſo der Zirkel in der Weite CF geöffnet wird, zie-<lb/>
hen, und hernach die Gröſſe der gegebenen linie CD nehmen muß, damit<lb/>
man die Circumferenz des Zirkels in 5. Theile theilen kan; nachdeme man<lb/>
nun 5. Linien gezogen, wird das Fünfeck verfertiget ſeyn. </p><noteplace="left">Fig. 10.</note><p>Wann man aber auf einer gegebenen Linie ein Achteck beſchreiben woll-<lb/>
te, wird, nachdeme bckannt worden, daß ſein Polygonwinkel 135. Grad<lb/>
macht, die Helfte davon 67 <formulanotation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Grad genommen, und ein Winkel von glei-<lb/>
cher Gröſſe, an jedem Ende, der gegebenen Linie gezogen, um ein Triangu-<lb/>
lum Iſoſceles, oder gleichſchencklichten Triangel allda zu beſchreiben, deſſen<lb/>
Spitze das Centrum einer Circumferenz ſeyn wird, welche man in 8. Theile<lb/>
theilen muß, ſo wird, nachdeme achtmal die gegebene Linie herum gezogen<lb/>
worden, das Achteck geriſſen ſeyn. </p><p>Es laſſen ſich vermittelſt dieſer Inſtrumenten, von welchen wir bishero<lb/>
gehandelt, noch viel andere Operationes, nach verſchiedenen Objectis<lb/>
machen, man hat aber hiev nur die nützlichſten und gebräuchlichſten da-<lb/>
von beybringen und weiſen wollen.<lb/><hirendition="#c">Ende des erſten Buchs.</hi></p><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div><divn="1"><head>Zweytes Buch.</head><lb/><argument><p>Von der Zubereitung und dem Gebrauch des Propor-<lb/>
tionalzirkels.</p></argument><lb/><divn="2"><head>Das erſte Capitel.</head><lb/><argument><p>Von der Zubereitung des Proportionalzirkels.</p></argument><lb/><p>Der Proportionalzirkel iſt ein Mathematiſches Inſtrument, der alſo<lb/>
benennet wird, weilen er dienlich iſt, die Verhältniſſe zwiſchen den<lb/>
Gröſſen von einerlen Art, als zwiſchen einer Linie und einer an-<lb/>
dern Linie, zwiſchen einer Fläche und einer andern Fläche, zwiſchen einem<lb/>
Cörper und einem andern Cörper a zu erforſchen. </p><p>Er beſtechet aus zwven gleichen Regeln oder Linealen von Kupfer, Meſ-<lb/>ſing, Silber oder einer andern dichten Materie, welche mit einem Steft<lb/>
und Gewinde zuſammen gefüget ſind; es muß aber das Gewind alſo zube-<lb/>
reitet ſeyn, daß die Bewegung davon gleich und einförmig ſeye, dieſes kan<lb/>
Geſchehen, wann man die Regel, wo der Kopf iſt, mit der Sägen unge-
</p></div></div></body></text></TEI>
[39/0051]
Transporteurs an dem andern End C an, damit man ebenfalls einen Winkel
von 54. Graden allda machen könne, und ziehe die Linie CF, ſo wird das
Punct F, ivd dieſe zwo Linien zuſammen lauffen, das Centrum eines Zirkels
ſeyn, welchen man auch, ſo der Zirkel in der Weite CF geöffnet wird, zie-
hen, und hernach die Gröſſe der gegebenen linie CD nehmen muß, damit
man die Circumferenz des Zirkels in 5. Theile theilen kan; nachdeme man
nun 5. Linien gezogen, wird das Fünfeck verfertiget ſeyn.
Wann man aber auf einer gegebenen Linie ein Achteck beſchreiben woll-
te, wird, nachdeme bckannt worden, daß ſein Polygonwinkel 135. Grad
macht, die Helfte davon 67 [FORMEL]. Grad genommen, und ein Winkel von glei-
cher Gröſſe, an jedem Ende, der gegebenen Linie gezogen, um ein Triangu-
lum Iſoſceles, oder gleichſchencklichten Triangel allda zu beſchreiben, deſſen
Spitze das Centrum einer Circumferenz ſeyn wird, welche man in 8. Theile
theilen muß, ſo wird, nachdeme achtmal die gegebene Linie herum gezogen
worden, das Achteck geriſſen ſeyn.
Es laſſen ſich vermittelſt dieſer Inſtrumenten, von welchen wir bishero
gehandelt, noch viel andere Operationes, nach verſchiedenen Objectis
machen, man hat aber hiev nur die nützlichſten und gebräuchlichſten da-
von beybringen und weiſen wollen.
Ende des erſten Buchs.
Zweytes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch des Propor-
tionalzirkels.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung des Proportionalzirkels.
Der Proportionalzirkel iſt ein Mathematiſches Inſtrument, der alſo
benennet wird, weilen er dienlich iſt, die Verhältniſſe zwiſchen den
Gröſſen von einerlen Art, als zwiſchen einer Linie und einer an-
dern Linie, zwiſchen einer Fläche und einer andern Fläche, zwiſchen einem
Cörper und einem andern Cörper a zu erforſchen.
Er beſtechet aus zwven gleichen Regeln oder Linealen von Kupfer, Meſ-
ſing, Silber oder einer andern dichten Materie, welche mit einem Steft
und Gewinde zuſammen gefüget ſind; es muß aber das Gewind alſo zube-
reitet ſeyn, daß die Bewegung davon gleich und einförmig ſeye, dieſes kan
Geſchehen, wann man die Regel, wo der Kopf iſt, mit der Sägen unge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/51>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.