grösser, als der von den Böden ist, wird die Visirung, welche nach denen erst gezeigten Methoden angestellet worden, ein wenig kleiner seyn, als die rechte ist; damit man aber noch genauer darzu gelangen, und solche richtiger machen mö- ge, theilet man die Differenz in 7. Theile, welche der Excess des grössern Diame- ters machet, und addiret von diesen, 4. zu dem aequirten Diameter der Böden, als zum Exempel wann der Diameter der Böden wäre 50. gleiche Theile groß, und der mittlere 57. von eben dergleichen Theilen, nimmt man 54. für den aequirten Diameter des Fasses, und verfähret im übrigen, wie oben gemeldet worden.
Nachdeme man nun durch die Visirruthen ersahren, wie viel dieses Faß Parisier Pinten in sich halte, so kann man auch nach folgender Me- thode finden, was eben dasselbige Faß von allerhand andern Maasen fasse.
Ein Pint mit süssem Wasser nach Pariser Maas wieget 31. Unzen dem Markgewicht nach, derowegen darf man nur in dem Land, wo man sich befindet, ein Maas Wasser wägen lassen, so wird man nach der Re- gula Detri finden, was man suchet.
Wann, zum Exempel, die Maas Wasser in einem Ort oder Land 50. Unzen wieget, und man wollte gern wissen, wieviel von dergleichen Maasen in einem Faß, welches 288. Pinten, nach dem Pariser Maas hält, in sich be- greiffe, so schliesset man nach der Regula Detri, wie sich verhält, 50. gegen 31., also verhalten sich 288. Pinten gegen die vierte Zahl, alsdann wird man nach dieser Regel 178 Maas finden.
Man könnte auch auf einer Seiten der besagten Ruthen die Schuh und Zoll ansetzyn, und ieden Zoll wiederum in 4. Theile theilen, welches eine zwey- te Manier die Fässer zu visiren, an die Hand geben sollte, das gleichsam zu ei- ner Prob dienen müste. Die Schuh könnten mit Romanischen, und die Zoll mit andern kleinern Zahlen bemerket werden.
Wir haben oben gesagt, daß ein Pint zu Paris 61. Cylindrische Zoll fas- se, derowegen muß man, nachdeme die Corpulenz des Gefässes zu Cylindri- schen Zollen reduciret worden, solche mit 61. dividiren, damit man die Anzahl der Pinten, welche es verhält, haben möge. Ein oder zwey Exempel wer- den die Sache deutlich machen.
Es scye, zum Exempel, die innere Länge eines Fasses 36. Zoll, der Dia- meter der Böden 23. Zoll, und der mittlere im Faß 25. diesezween Durchmes- ser zusammen addiret, geben in der Summa 48., davon die Helfte 24. vor den aequirten Diameter ist: Diese Zahl 24. wird ferner mit sich selbsten multi- pliciret, so wird das Product 576. seyn welches man dann mit 36. multipli- cicet, so werden 20736 Cylindrische Zoll gefunden, welche mit 61. dividi- ret, ungefehr den Quotienten von 339 . Pinten geben.
Wann die Maase, deren man sich zu den Längen, und den Diametris be- dienet hat, Zolle machen, so dividiret man das lezte Product mit 3904. so wird man die Zahl der Pinten überkommen.
gröſſer, als der von den Böden iſt, wird die Viſirung, welche nach denen erſt gezeigten Methoden angeſtellet worden, ein wenig kleiner ſeyn, als die rechte iſt; damit man aber noch genauer darzu gelangen, und ſolche richtiger machen mö- ge, theilet man die Differenz in 7. Theile, welche der Exceſs des gröſſern Diame- ters machet, und addiret von dieſen, 4. zu dem æquirten Diameter der Böden, als zum Exempel wann der Diameter der Böden wäre 50. gleiche Theile groß, und der mittlere 57. von eben dergleichen Theilen, nimmt man 54. für den æquirten Diameter des Faſſes, und verfähret im übrigen, wie oben gemeldet worden.
Nachdeme man nun durch die Viſirruthen erſahren, wie viel dieſes Faß Pariſier Pinten in ſich halte, ſo kann man auch nach folgender Me- thode finden, was eben daſſelbige Faß von allerhand andern Maaſen faſſe.
Ein Pint mit ſüſſem Waſſer nach Pariſer Maas wieget 31. Unzen dem Markgewicht nach, derowegen darf man nur in dem Land, wo man ſich befindet, ein Maas Waſſer wägen laſſen, ſo wird man nach der Re- gula Detri finden, was man ſuchet.
Wann, zum Exempel, die Maas Waſſer in einem Ort oder Land 50. Unzen wieget, und man wollte gern wiſſen, wieviel von dergleichen Maaſen in einem Faß, welches 288. Pinten, nach dem Pariſer Maas hält, in ſich be- greiffe, ſo ſchlieſſet man nach der Regula Detri, wie ſich verhält, 50. gegen 31., alſo verhalten ſich 288. Pinten gegen die vierte Zahl, alsdann wird man nach dieſer Regel 178 Maas finden.
Man könnte auch auf einer Seiten der beſagten Ruthen die Schuh und Zoll anſetzyn, und ieden Zoll wiederum in 4. Theile theilen, welches eine zwey- te Manier die Fäſſer zu viſiren, an die Hand geben ſollte, das gleichſam zu ei- ner Prob dienen müſte. Die Schuh könnten mit Romaniſchen, und die Zoll mit andern kleinern Zahlen bemerket werden.
Wir haben oben geſagt, daß ein Pint zu Paris 61. Cylindriſche Zoll faſ- ſe, derowegen muß man, nachdeme die Corpulenz des Gefäſſes zu Cylindri- ſchen Zollen reduciret worden, ſolche mit 61. dividiren, damit man die Anzahl der Pinten, welche es verhält, haben möge. Ein oder zwey Exempel wer- den die Sache deutlich machen.
Es ſcye, zum Exempel, die innere Länge eines Faſſes 36. Zoll, der Dia- meter der Böden 23. Zoll, und der mittlere im Faß 25. dieſezween Durchmeſ- ſer zuſammen addiret, geben in der Summa 48., davon die Helfte 24. vor den æquirten Diameter iſt: Dieſe Zahl 24. wird ferner mit ſich ſelbſten multi- pliciret, ſo wird das Product 576. ſeyn welches man dann mit 36. multipli- cicet, ſo werden 20736 Cylindriſche Zoll gefunden, welche mit 61. dividi- ret, ungefehr den Quotienten von 339 . Pinten geben.
Wann die Maaſe, deren man ſich zu den Längen, und den Diametris be- dienet hat, Zolle machen, ſo dividiret man das lezte Product mit 3904. ſo wird man die Zahl der Pinten überkommen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0091"n="69"/>
gröſſer, als der von den Böden iſt, wird die Viſirung, welche nach denen erſt<lb/>
gezeigten Methoden angeſtellet worden, ein wenig kleiner ſeyn, als die rechte iſt;<lb/>
damit man aber noch genauer darzu gelangen, und ſolche richtiger machen mö-<lb/>
ge, theilet man die Differenz in 7. Theile, welche der Exceſs des gröſſern Diame-<lb/>
ters machet, und addiret von dieſen, 4. zu dem æquirten Diameter der Böden,<lb/>
als zum Exempel wann der Diameter der Böden wäre 50. gleiche Theile<lb/>
groß, und der mittlere 57. von eben dergleichen Theilen, nimmt man 54.<lb/>
für den æquirten Diameter des Faſſes, und verfähret im übrigen, wie oben<lb/>
gemeldet worden. </p><p>Nachdeme man nun durch die Viſirruthen erſahren, wie viel dieſes<lb/>
Faß Pariſier Pinten in ſich halte, ſo kann man auch nach folgender Me-<lb/>
thode finden, was eben daſſelbige Faß von allerhand andern Maaſen faſſe. </p><p>Ein Pint mit ſüſſem Waſſer nach Pariſer Maas wieget 31. Unzen<lb/>
dem Markgewicht nach, derowegen darf man nur in dem Land, wo man<lb/>ſich befindet, ein Maas Waſſer wägen laſſen, ſo wird man nach der Re-<lb/>
gula Detri finden, was man ſuchet. </p><p>Wann, zum Exempel, die Maas Waſſer in einem Ort oder Land 50.<lb/>
Unzen wieget, und man wollte gern wiſſen, wieviel von dergleichen Maaſen<lb/>
in einem Faß, welches 288. Pinten, nach dem Pariſer Maas hält, in ſich be-<lb/>
greiffe, ſo ſchlieſſet man nach der Regula Detri, wie ſich verhält, 50. gegen<lb/>
31., alſo verhalten ſich 288. Pinten gegen die vierte Zahl, alsdann wird<lb/>
man nach dieſer Regel 178 <formulanotation="TeX">\frac {1}{2}</formula> Maas finden. </p><p>Man könnte auch auf einer Seiten der beſagten Ruthen die Schuh und<lb/>
Zoll anſetzyn, und ieden Zoll wiederum in 4. Theile theilen, welches eine zwey-<lb/>
te Manier die Fäſſer zu viſiren, an die Hand geben ſollte, das gleichſam zu ei-<lb/>
ner Prob dienen müſte. Die Schuh könnten mit Romaniſchen, und die Zoll<lb/>
mit andern kleinern Zahlen bemerket werden. </p><p>Wir haben oben geſagt, daß ein Pint zu Paris 61. Cylindriſche Zoll faſ-<lb/>ſe, derowegen muß man, nachdeme die Corpulenz des Gefäſſes zu Cylindri-<lb/>ſchen Zollen reduciret worden, ſolche mit 61. dividiren, damit man die Anzahl<lb/>
der Pinten, welche es verhält, haben möge. Ein oder zwey Exempel wer-<lb/>
den die Sache deutlich machen. </p><p>Es ſcye, zum Exempel, die innere Länge eines Faſſes 36. Zoll, der Dia-<lb/>
meter der Böden 23. Zoll, und der mittlere im Faß 25. dieſezween Durchmeſ-<lb/>ſer zuſammen addiret, geben in der Summa 48., davon die Helfte 24. vor<lb/>
den æquirten Diameter iſt: Dieſe Zahl 24. wird ferner mit ſich ſelbſten multi-<lb/>
pliciret, ſo wird das Product 576. ſeyn welches man dann mit 36. multipli-<lb/>
cicet, ſo werden 20736 Cylindriſche Zoll gefunden, welche mit 61. dividi-<lb/>
ret, ungefehr den Quotienten von 339 <formulanotation="TeX">\frac {1}{4}</formula>. Pinten geben. </p><p>Wann die Maaſe, deren man ſich zu den Längen, und den Diametris be-<lb/>
dienet hat, <formulanotation="TeX">\frac {1}{4}</formula> Zolle machen, ſo dividiret man das lezte Product mit 3904. ſo<lb/>
wird man die Zahl der Pinten überkommen. </p></div></div></div></body></text></TEI>
[69/0091]
gröſſer, als der von den Böden iſt, wird die Viſirung, welche nach denen erſt
gezeigten Methoden angeſtellet worden, ein wenig kleiner ſeyn, als die rechte iſt;
damit man aber noch genauer darzu gelangen, und ſolche richtiger machen mö-
ge, theilet man die Differenz in 7. Theile, welche der Exceſs des gröſſern Diame-
ters machet, und addiret von dieſen, 4. zu dem æquirten Diameter der Böden,
als zum Exempel wann der Diameter der Böden wäre 50. gleiche Theile
groß, und der mittlere 57. von eben dergleichen Theilen, nimmt man 54.
für den æquirten Diameter des Faſſes, und verfähret im übrigen, wie oben
gemeldet worden.
Nachdeme man nun durch die Viſirruthen erſahren, wie viel dieſes
Faß Pariſier Pinten in ſich halte, ſo kann man auch nach folgender Me-
thode finden, was eben daſſelbige Faß von allerhand andern Maaſen faſſe.
Ein Pint mit ſüſſem Waſſer nach Pariſer Maas wieget 31. Unzen
dem Markgewicht nach, derowegen darf man nur in dem Land, wo man
ſich befindet, ein Maas Waſſer wägen laſſen, ſo wird man nach der Re-
gula Detri finden, was man ſuchet.
Wann, zum Exempel, die Maas Waſſer in einem Ort oder Land 50.
Unzen wieget, und man wollte gern wiſſen, wieviel von dergleichen Maaſen
in einem Faß, welches 288. Pinten, nach dem Pariſer Maas hält, in ſich be-
greiffe, ſo ſchlieſſet man nach der Regula Detri, wie ſich verhält, 50. gegen
31., alſo verhalten ſich 288. Pinten gegen die vierte Zahl, alsdann wird
man nach dieſer Regel 178 [FORMEL] Maas finden.
Man könnte auch auf einer Seiten der beſagten Ruthen die Schuh und
Zoll anſetzyn, und ieden Zoll wiederum in 4. Theile theilen, welches eine zwey-
te Manier die Fäſſer zu viſiren, an die Hand geben ſollte, das gleichſam zu ei-
ner Prob dienen müſte. Die Schuh könnten mit Romaniſchen, und die Zoll
mit andern kleinern Zahlen bemerket werden.
Wir haben oben geſagt, daß ein Pint zu Paris 61. Cylindriſche Zoll faſ-
ſe, derowegen muß man, nachdeme die Corpulenz des Gefäſſes zu Cylindri-
ſchen Zollen reduciret worden, ſolche mit 61. dividiren, damit man die Anzahl
der Pinten, welche es verhält, haben möge. Ein oder zwey Exempel wer-
den die Sache deutlich machen.
Es ſcye, zum Exempel, die innere Länge eines Faſſes 36. Zoll, der Dia-
meter der Böden 23. Zoll, und der mittlere im Faß 25. dieſezween Durchmeſ-
ſer zuſammen addiret, geben in der Summa 48., davon die Helfte 24. vor
den æquirten Diameter iſt: Dieſe Zahl 24. wird ferner mit ſich ſelbſten multi-
pliciret, ſo wird das Product 576. ſeyn welches man dann mit 36. multipli-
cicet, ſo werden 20736 Cylindriſche Zoll gefunden, welche mit 61. dividi-
ret, ungefehr den Quotienten von 339 [FORMEL]. Pinten geben.
Wann die Maaſe, deren man ſich zu den Längen, und den Diametris be-
dienet hat, [FORMEL] Zolle machen, ſo dividiret man das lezte Product mit 3904. ſo
wird man die Zahl der Pinten überkommen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/91>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.