Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Locum Apogaei Lunae bestimmen, diesen überkommt man bey Umdrehung
der innern Scheibe auf den eigentlichen Grad und Minuten des Zeichens
in dem Zodiaco, wobey man selbige etwas mit der Schraube anziehet,
hernach muß man zu der bestimmten Zeit die Anomaliam mediam Lunae fin-
den, es geschehe gleich nach der Numeration oder Addition, jene ebenfalls
aufzeichnen, und das Pendulum des Circuli eccentrici auf das Zeichen die
Grade und Minuten des abgetheilten Zirkels setzen, wo nun dieses Pen-
dulum den Circulum äquantem durchschneidet, daselbsten leget man das Pen-
dulum des Centri Zodiaci daran, so wird dann so wohl dieses auf dem
Zodiaco als auch der Durchschnitt, wo der Mond in seiner Bahn stehet,
den Locum primo aequatum in Syzigiis verum in propria orbita richtig dar-
geben, wann nun solcher Ort des Mondes weder mit der Sonne ihrem
oder mit dem opposito überein trift, so ziehet man den gefundenen Ort der
Sonne von dem einmal äquirten Ort des Monds ab, oder man findet bey
der gewöhnlichen Numeration ihre Entfernung von einander, da man von dem
Ort der Sonne oder ihren entgegengesetzten anfänget, und nach der Ordnung
der Zeichen bis zu dem Mond hin zehlet, diese Distanz des von der Sun(sun) muß
man mit dem Pendulo Centri Zodiaci auf den halben abgetheilten Zirkel nach
dem gehörigen Zeichen Grade und Minuten tragen, wo dieses Pendu-
lum den kleinen Evectionszirkel durchschneidet, allda ist zur selbigen
Zeit die Erde anzutreffen. Nach diesem wird erfordert, daß man auch mit
eben derselben Distanz des und der Sun(sun) das Zeichen, Grad und Minute auf dem
abgetheilten Circulo Reflexionis bemerke, so wird die nächste Parallellinie
auf dem Diameter die eigentliche Grösse der Reflerion vorstellig machen,
diese Reflerion addiret man entweder zu dem loco Lunä primo äquato, oder
subtrahiret selbige, nachdeme nemlich die beygesetzte Titel anweisen, und
stellet das Pendulum Centri Zodiaci, in solchem auf den corrigirten Ort des ,
doch also daß man zugleich die Distanz, die der Mond in seiner Orbita von
dem Centro Zodiaci hat, auch auf dieser neuen Linie mit einem Puncte no-
tire, welches wir das Punctum Reflexionis nennen können. Endlich ap-
pliciret wan die eine Regel von dem Parallellineal an das erst gefundene
Punctum Reflexionis und zugleich an den Ort des Erden in dem Circello
Evectionis, hält jene daran fest, und verschiebet die andere Regel an das
Centrum des Zodiaei, so wird dann selbiges in dem Zodiaco nach der Hy-
pothesi Carolina motus Lunä den verum Locum in seiner orbita richtig
zu erkennen geben.

Weilen die neue accuratere Observationes uns genugsam lehren,
daß in denen Quadraturis Luna apegän nicht so weit, wie die Hypothe-
sis Lunä Carolina will, sich von der Erde entferne, oder der Mond
in dem Perigäo näher, wie er dorten an den Syzigiis angeordnet wird,
komme, so mag auch allhier gar wohl angewiesen werden, wie man in

Locum Apogæi Lunæ beſtimmen, dieſen überkommt man bey Umdrehung
der innern Scheibe auf den eigentlichen Grad und Minuten des Zeichens
in dem Zodiaco, wobey man ſelbige etwas mit der Schraube anziehet,
hernach muß man zu der beſtimmten Zeit die Anomaliam mediam Lunæ fin-
den, es geſchehe gleich nach der Numeration oder Addition, jene ebenfalls
aufzeichnen, und das Pendulum des Circuli eccentrici auf das Zeichen die
Grade und Minuten des abgetheilten Zirkels ſetzen, wo nun dieſes Pen-
dulum den Circulum äquantem durchſchneidet, daſelbſten leget man das Pen-
dulum des Centri Zodiaci daran, ſo wird dann ſo wohl dieſes auf dem
Zodiaco als auch der Durchſchnitt, wo der Mond in ſeiner Bahn ſtehet,
den Locum ☾ primo æquatum in Syzigiis verum in propria orbita richtig dar-
geben, wann nun ſolcher Ort des Mondes weder mit der Sonne ihrem
oder mit dem oppoſito überein trift, ſo ziehet man den gefundenen Ort der
Sonne von dem einmal äquirten Ort des Monds ab, oder man findet bey
der gewöhnlichen Numeration ihre Entfernung von einander, da man von dem
Ort der Sonne oder ihren entgegengeſetzten anfänget, und nach der Ordnung
der Zeichen bis zu dem Mond hin zehlet, dieſe Diſtanz des ☾ von der ☉(sun) muß
man mit dem Pendulo Centri Zodiaci auf den halben abgetheilten Zirkel nach
dem gehörigen Zeichen Grade und Minuten tragen, wo dieſes Pendu-
lum den kleinen Evectionszirkel durchſchneidet, allda iſt zur ſelbigen
Zeit die Erde anzutreffen. Nach dieſem wird erfordert, daß man auch mit
eben derſelben Diſtanz des ☾ und der ☉(sun) das Zeichen, Grad und Minute auf dem
abgetheilten Circulo Reflexionis bemerke, ſo wird die nächſte Parallellinie
auf dem Diameter die eigentliche Gröſſe der Reflerion vorſtellig machen,
dieſe Reflerion addiret man entweder zu dem loco Lunä primo äquato, oder
ſubtrahiret ſelbige, nachdeme nemlich die beygeſetzte Titel anweiſen, und
ſtellet das Pendulum Centri Zodiaci, in ſolchem auf den corrigirten Ort des ☾,
doch alſo daß man zugleich die Diſtanz, die der Mond in ſeiner Orbita von
dem Centro Zodiaci hat, auch auf dieſer neuen Linie mit einem Puncte no-
tire, welches wir das Punctum Reflexionis nennen können. Endlich ap-
pliciret wan die eine Regel von dem Parallellineal an das erſt gefundene
Punctum Reflexionis und zugleich an den Ort des Erden in dem Circello
Evectionis, hält jene daran feſt, und verſchiebet die andere Regel an das
Centrum des Zodiaei, ſo wird dann ſelbiges in dem Zodiaco nach der Hy-
potheſi Carolina motus Lunä den verum Locum ☾ in ſeiner orbita richtig
zu erkennen geben.

Weilen die neue accuratere Obſervationes uns genugſam lehren,
daß in denen Quadraturis Luna apegän nicht ſo weit, wie die Hypothe-
ſis Lunä Carolina will, ſich von der Erde entferne, oder der Mond
in dem Perigäo näher, wie er dorten an den Syzigiis angeordnet wird,
komme, ſo mag auch allhier gar wohl angewieſen werden, wie man in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0113" n="101"/>
Locum Apogæi Lunæ be&#x017F;timmen, die&#x017F;en überkommt man bey Umdrehung<lb/>
der innern Scheibe auf den eigentlichen Grad und Minuten des Zeichens<lb/>
in dem Zodiaco, wobey man &#x017F;elbige etwas mit der Schraube anziehet,<lb/>
hernach muß man zu der be&#x017F;timmten Zeit die Anomaliam mediam Lunæ fin-<lb/>
den, es ge&#x017F;chehe gleich nach der Numeration oder Addition, jene ebenfalls<lb/>
aufzeichnen, und das Pendulum des Circuli eccentrici auf das Zeichen die<lb/>
Grade und Minuten des abgetheilten Zirkels &#x017F;etzen, wo nun die&#x017F;es Pen-<lb/>
dulum den Circulum äquantem durch&#x017F;chneidet, da&#x017F;elb&#x017F;ten leget man das Pen-<lb/>
dulum des Centri Zodiaci daran, &#x017F;o wird dann &#x017F;o wohl die&#x017F;es auf dem<lb/>
Zodiaco als auch der Durch&#x017F;chnitt, wo der Mond in &#x017F;einer Bahn &#x017F;tehet,<lb/>
den Locum &#x263E; primo æquatum in Syzigiis verum in propria orbita richtig dar-<lb/>
geben, wann nun &#x017F;olcher Ort des Mondes weder mit der Sonne ihrem<lb/>
oder mit dem oppo&#x017F;ito überein trift, &#x017F;o ziehet man den gefundenen Ort der<lb/>
Sonne von dem einmal äquirten Ort des Monds ab, oder man findet bey<lb/>
der gewöhnlichen Numeration ihre Entfernung von einander, da man von dem<lb/>
Ort der Sonne oder ihren entgegenge&#x017F;etzten anfänget, und nach der Ordnung<lb/>
der Zeichen bis zu dem Mond hin zehlet, die&#x017F;e Di&#x017F;tanz des &#x263E; von der &#x2609;(sun) muß<lb/>
man mit dem Pendulo Centri Zodiaci auf den halben abgetheilten Zirkel nach<lb/>
dem gehörigen Zeichen Grade und Minuten tragen, wo die&#x017F;es Pendu-<lb/>
lum den kleinen Evectionszirkel durch&#x017F;chneidet, allda i&#x017F;t zur &#x017F;elbigen<lb/>
Zeit die Erde anzutreffen. Nach die&#x017F;em wird erfordert, daß man auch mit<lb/>
eben der&#x017F;elben Di&#x017F;tanz des &#x263E; und der &#x2609;(sun) das Zeichen, Grad und Minute auf dem<lb/>
abgetheilten Circulo Reflexionis bemerke, &#x017F;o wird die näch&#x017F;te Parallellinie<lb/>
auf dem Diameter die eigentliche Grö&#x017F;&#x017F;e der Reflerion vor&#x017F;tellig machen,<lb/>
die&#x017F;e Reflerion addiret man entweder zu dem loco Lunä primo äquato, oder<lb/>
&#x017F;ubtrahiret &#x017F;elbige, nachdeme nemlich die beyge&#x017F;etzte Titel anwei&#x017F;en, und<lb/>
&#x017F;tellet das Pendulum Centri Zodiaci, in &#x017F;olchem auf den corrigirten Ort des &#x263E;,<lb/>
doch al&#x017F;o daß man zugleich die Di&#x017F;tanz, die der Mond in &#x017F;einer Orbita von<lb/>
dem Centro Zodiaci hat, auch auf die&#x017F;er neuen Linie mit einem Puncte no-<lb/>
tire, welches wir das Punctum Reflexionis nennen können. Endlich ap-<lb/>
pliciret wan die eine Regel von dem Parallellineal an das er&#x017F;t gefundene<lb/>
Punctum Reflexionis und zugleich an den Ort des Erden in dem Circello<lb/>
Evectionis, hält jene daran fe&#x017F;t, und ver&#x017F;chiebet die andere Regel an das<lb/>
Centrum des Zodiaei, &#x017F;o wird dann &#x017F;elbiges in dem Zodiaco nach der Hy-<lb/>
pothe&#x017F;i Carolina motus Lunä den verum Locum &#x263E; in &#x017F;einer orbita richtig<lb/>
zu erkennen geben. </p>
        <p>Weilen die neue accuratere Ob&#x017F;ervationes uns genug&#x017F;am lehren,<lb/>
daß in denen Quadraturis Luna apegän nicht &#x017F;o weit, wie die Hypothe-<lb/>
&#x017F;is Lunä Carolina will, &#x017F;ich von der Erde entferne, oder der Mond<lb/>
in dem Perigäo näher, wie er dorten an den Syzigiis angeordnet wird,<lb/>
komme, &#x017F;o mag auch allhier gar wohl angewie&#x017F;en werden, wie man in
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0113] Locum Apogæi Lunæ beſtimmen, dieſen überkommt man bey Umdrehung der innern Scheibe auf den eigentlichen Grad und Minuten des Zeichens in dem Zodiaco, wobey man ſelbige etwas mit der Schraube anziehet, hernach muß man zu der beſtimmten Zeit die Anomaliam mediam Lunæ fin- den, es geſchehe gleich nach der Numeration oder Addition, jene ebenfalls aufzeichnen, und das Pendulum des Circuli eccentrici auf das Zeichen die Grade und Minuten des abgetheilten Zirkels ſetzen, wo nun dieſes Pen- dulum den Circulum äquantem durchſchneidet, daſelbſten leget man das Pen- dulum des Centri Zodiaci daran, ſo wird dann ſo wohl dieſes auf dem Zodiaco als auch der Durchſchnitt, wo der Mond in ſeiner Bahn ſtehet, den Locum ☾ primo æquatum in Syzigiis verum in propria orbita richtig dar- geben, wann nun ſolcher Ort des Mondes weder mit der Sonne ihrem oder mit dem oppoſito überein trift, ſo ziehet man den gefundenen Ort der Sonne von dem einmal äquirten Ort des Monds ab, oder man findet bey der gewöhnlichen Numeration ihre Entfernung von einander, da man von dem Ort der Sonne oder ihren entgegengeſetzten anfänget, und nach der Ordnung der Zeichen bis zu dem Mond hin zehlet, dieſe Diſtanz des ☾ von der ☉(sun) muß man mit dem Pendulo Centri Zodiaci auf den halben abgetheilten Zirkel nach dem gehörigen Zeichen Grade und Minuten tragen, wo dieſes Pendu- lum den kleinen Evectionszirkel durchſchneidet, allda iſt zur ſelbigen Zeit die Erde anzutreffen. Nach dieſem wird erfordert, daß man auch mit eben derſelben Diſtanz des ☾ und der ☉(sun) das Zeichen, Grad und Minute auf dem abgetheilten Circulo Reflexionis bemerke, ſo wird die nächſte Parallellinie auf dem Diameter die eigentliche Gröſſe der Reflerion vorſtellig machen, dieſe Reflerion addiret man entweder zu dem loco Lunä primo äquato, oder ſubtrahiret ſelbige, nachdeme nemlich die beygeſetzte Titel anweiſen, und ſtellet das Pendulum Centri Zodiaci, in ſolchem auf den corrigirten Ort des ☾, doch alſo daß man zugleich die Diſtanz, die der Mond in ſeiner Orbita von dem Centro Zodiaci hat, auch auf dieſer neuen Linie mit einem Puncte no- tire, welches wir das Punctum Reflexionis nennen können. Endlich ap- pliciret wan die eine Regel von dem Parallellineal an das erſt gefundene Punctum Reflexionis und zugleich an den Ort des Erden in dem Circello Evectionis, hält jene daran feſt, und verſchiebet die andere Regel an das Centrum des Zodiaei, ſo wird dann ſelbiges in dem Zodiaco nach der Hy- potheſi Carolina motus Lunä den verum Locum ☾ in ſeiner orbita richtig zu erkennen geben. Weilen die neue accuratere Obſervationes uns genugſam lehren, daß in denen Quadraturis Luna apegän nicht ſo weit, wie die Hypothe- ſis Lunä Carolina will, ſich von der Erde entferne, oder der Mond in dem Perigäo näher, wie er dorten an den Syzigiis angeordnet wird, komme, ſo mag auch allhier gar wohl angewieſen werden, wie man in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/113
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/113>, abgerufen am 21.11.2024.