ganz nahe an dem Aequator stehen, innerhalb 4. Zeitsecunden sich auf eine Minute der Länge, und demnach innerhalb 4. Zeitminuten auf einen Grad erstrecke, da man dann endlich ein jedes solches Spatium, welches ei- ne Minute von dem Aequator giebet, auf der untern Seite dieser Re- gel zum öftern accurat ansetzet, und wieder jedes, um die Secun- den auch richtig zu bestimmen, in viele gleiche Theile accurat eintheilet. Wir wollen dieses in einer Figur deutlich vorstellen, es seye z. E. der Zirkel A B C D die Area oder Campus des Lichts, so sich in dem Sehrohr präsenti- ret, B D das in verschiedene Theile eingetheilte Lineal, dessen Mitte, um be- sagte Aream in zween gleiche Theile zu theilen, just in dem Mittelpuncte des Sehrohrs zu stehen kommen muß, auf dessen untern Seite die Einthei- lung vor die Zoll und deren zehende Theile, auf der obern aber bey EFCHIK die andere Theilung vor die Weiten, die nach den Vibrationen eines Pen- duls mit einer Minute in dem Aequator correspondiren, vorgenommen wird, und zwar so sich der Fall ereignen mögte, daß ein Stern, der entweder in oder nahe an dem Aequator stehet, in einem Sehrohr nach dem Pendul in- nerhalb 20. Secunden der Zeit eben um einen Zoll von E in K fortgerucket, so ist es richtig, daß zu jeden 4. Zeitsecunden jede 2. Theile von den zehen, in die besagtem Zoll getheilet worden, mit einer Minute, und demnach bey 2. Zeitsecunden, ein von einem Zoll, mit 40. Secunden oder einer hal- ben Minute eines Grades ganz accurat übereintreffen, da man dann end- lich wiederum solche kleine Theile in unterschiedliche noch kleinere gleiche, bey überaus zarten Einschnitten vor so und so viel Secunden theilet, so wird man vermöge dieses Instruments nicht nur allein die Durchmessere der Sonne und des Monds, sondern auch der andern Planeten, und die klelne Distanzen zweyer Sterne von einander, indeme man solches in dem Brennpuncte des Sehrohrs auch an die Mittelpuncte der Sterne richtig appliciret, in den kleinsten Theilen, als Secunden, ganz genau zu bestim- men wissen.
Tab. Fig. 3.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines an- dern Mikrometers vom Herrn Rob. Hooken.
Die Vorstellung dieses Instruments findet man ebenfalls in obbesagten Hookischen Operibus posthumis pag. 498, nach welcher die Structur fol- gende ist: a a a a a ist der Limbus von einen zimlichen Theil des Zirkels, des- sen Mittelpunct oben in e ist, solcher wird am besten von Messing, wie auch das übrige gemacht. b b b b ist ein Raum, auf welchem lauter gleiche Eintheilungen von dem Punct an bey r auf beyde Seiten hinaus, wie die Figur zeiget, beschrieben werden, c c c c sind zween Schenkel, die oben wie
ganz nahe an dem Aequator ſtehen, innerhalb 4. Zeitſecunden ſich auf eine Minute der Länge, und demnach innerhalb 4. Zeitminuten auf einen Grad erſtrecke, da man dann endlich ein jedes ſolches Spatium, welches ei- ne Minute von dem Aequator giebet, auf der untern Seite dieſer Re- gel zum öftern accurat anſetzet, und wieder jedes, um die Secun- den auch richtig zu beſtimmen, in viele gleiche Theile accurat eintheilet. Wir wollen dieſes in einer Figur deutlich vorſtellen, es ſeye z. E. der Zirkel A B C D die Area oder Campus des Lichts, ſo ſich in dem Sehrohr präſenti- ret, B D das in verſchiedene Theile eingetheilte Lineal, deſſen Mitte, um be- ſagte Aream in zween gleiche Theile zu theilen, juſt in dem Mittelpuncte des Sehrohrs zu ſtehen kommen muß, auf deſſen untern Seite die Einthei- lung vor die Zoll und deren zehende Theile, auf der obern aber bey EFCHIK die andere Theilung vor die Weiten, die nach den Vibrationen eines Pen- duls mit einer Minute in dem Aequator correſpondiren, vorgenommen wird, und zwar ſo ſich der Fall ereignen mögte, daß ein Stern, der entweder in oder nahe an dem Aequator ſtehet, in einem Sehrohr nach dem Pendul in- nerhalb 20. Secunden der Zeit eben um einen Zoll von E in K fortgerucket, ſo iſt es richtig, daß zu jeden 4. Zeitſecunden jede 2. Theile von den zehen, in die beſagtem Zoll getheilet worden, mit einer Minute, und demnach bey 2. Zeitſecunden, ein von einem Zoll, mit 40. Secunden oder einer hal- ben Minute eines Grades ganz accurat übereintreffen, da man dann end- lich wiederum ſolche kleine Theile in unterſchiedliche noch kleinere gleiche, bey überaus zarten Einſchnitten vor ſo und ſo viel Secunden theilet, ſo wird man vermöge dieſes Inſtruments nicht nur allein die Durchmeſſere der Sonne und des Monds, ſondern auch der andern Planeten, und die klelne Diſtanzen zweyer Sterne von einander, indeme man ſolches in dem Brennpuncte des Sehrohrs auch an die Mittelpuncte der Sterne richtig appliciret, in den kleinſten Theilen, als Secunden, ganz genau zu beſtim- men wiſſen.
Tab. Fig. 3.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines an- dern Mikrometers vom Herrn Rob. Hooken.
Die Vorſtellung dieſes Inſtruments findet man ebenfalls in obbeſagten Hookiſchen Operibus poſthumis pag. 498, nach welcher die Structur fol- gende iſt: a a a a a iſt der Limbus von einen zimlichen Theil des Zirkels, deſ- ſen Mittelpunct oben in e iſt, ſolcher wird am beſten von Meſſing, wie auch das übrige gemacht. b b b b iſt ein Raum, auf welchem lauter gleiche Eintheilungen von dem Punct an bey r auf beyde Seiten hinaus, wie die Figur zeiget, beſchrieben werden, c c c c ſind zween Schenkel, die oben wie
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ganz nahe an dem Aequator ſtehen, innerhalb 4. Zeitſecunden ſich auf eine
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ne Minute von dem Aequator giebet, auf der untern Seite dieſer Re-
gel zum öftern accurat anſetzet, und wieder jedes, um die Secun-
den auch richtig zu beſtimmen, in viele gleiche Theile accurat eintheilet.
Wir wollen dieſes in einer Figur deutlich vorſtellen, es ſeye z. E. der Zirkel
A B C D die Area oder Campus des Lichts, ſo ſich in dem Sehrohr präſenti-
ret, B D das in verſchiedene Theile eingetheilte Lineal, deſſen Mitte, um be-
ſagte Aream in zween gleiche Theile zu theilen, juſt in dem Mittelpuncte
des Sehrohrs zu ſtehen kommen muß, auf deſſen untern Seite die Einthei-
lung vor die Zoll und deren zehende Theile, auf der obern aber bey EFCHIK
die andere Theilung vor die Weiten, die nach den Vibrationen eines Pen-
duls mit einer Minute in dem Aequator correſpondiren, vorgenommen wird,
und zwar ſo ſich der Fall ereignen mögte, daß ein Stern, der entweder in
oder nahe an dem Aequator ſtehet, in einem Sehrohr nach dem Pendul in-
nerhalb 20. Secunden der Zeit eben um einen Zoll von E in K fortgerucket,
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2. Zeitſecunden, ein [FORMEL] von einem Zoll, mit 40. Secunden oder einer hal-
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bey überaus zarten Einſchnitten vor ſo und ſo viel Secunden theilet, ſo
wird man vermöge dieſes Inſtruments nicht nur allein die Durchmeſſere
der Sonne und des Monds, ſondern auch der andern Planeten, und die
klelne Diſtanzen zweyer Sterne von einander, indeme man ſolches in dem
Brennpuncte des Sehrohrs auch an die Mittelpuncte der Sterne richtig
appliciret, in den kleinſten Theilen, als Secunden, ganz genau zu beſtim-
men wiſſen.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines an-
dern Mikrometers vom Herrn Rob. Hooken.
Die Vorſtellung dieſes Inſtruments findet man ebenfalls in obbeſagten
Hookiſchen Operibus poſthumis pag. 498, nach welcher die Structur fol-
gende iſt: a a a a a iſt der Limbus von einen zimlichen Theil des Zirkels, deſ-
ſen Mittelpunct oben in e iſt, ſolcher wird am beſten von Meſſing, wie auch
das übrige gemacht. b b b b iſt ein Raum, auf welchem lauter gleiche
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/151>, abgerufen am 27.07.2024.
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