Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.auch das Malvasier/ der Erden Dein Andenken zu verneuen wollen wir uns in der Kält bey dem Herd zu stehn nicht scheuen; Sommertags ein Schattenzelt/ wann die Aehren Ernde machen/ uns soll dienen zu den Sachen. Sänger sollen dich besingen/ und die Schäfer nach der weiß Bockgefüster Faunen springen. Nymfen werden dir mit fleiß Fest anstellen in den Wäldern/ und wir Hirten in den Feldern. Dafnis Nam und Ruhm und Ehre bleibt/ bis auf den Bergen Fisch/ Eber leben in dem Meere; weil die Imme geht zu Tisch bey dem Thym/ und Feldhenschrecken frügethaute Perlen lecken. Deiner soll seyn unvergessen/ wann dem Hirtenhirten Pan ein Gelübde wirdarmessen/ wann wir Chloris und Syluan/ Bacchus/ Ceres und Pomonen fur die Jahrgeschenke lohnen. -- -- F. Was soll ich legen nider? was ist/ damit ich dir das schöne Lied erwieder/ O Hylas/ trauter Hirt. Kein Sudwind saust so süß/ kein Bächlein rauscht so sanft auf seinem güldnen Kieß; kein L 3
auch das Malvaſier/ der Erden Dein Andenken zu verneuen wollen wir uns in der Kaͤlt bey dem Herd zu ſtehn nicht ſcheuen; Sommertags ein Schattenzelt/ wann die Aehren Ernde machen/ uns ſoll dienen zu den Sachen. Saͤnger ſollen dich beſingen/ und die Schaͤfer nach der weiß Bockgefuͤſter Faunen ſpringen. Nymfen werden dir mit fleiß Feſt anſtellen in den Waͤldern/ und wir Hirten in den Feldern. Dafnis Nam und Ruhm und Ehre bleibt/ bis auf den Bergen Fiſch/ Eber leben in dem Meere; weil die Imme geht zu Tiſch bey dem Thym/ und Feldhenſchrecken fruͤgethaute Perlen lecken. Deiner ſoll ſeyn unvergeſſen/ wann dem Hirtenhirten Pan ein Geluͤbde wirdarmeſſen/ wann wir Chloris und Syluan/ Bacchus/ Ceres und Pomonen fůr die Jahrgeſchenke lohnen. — — F. Was ſoll ich legen nider? was iſt/ damit ich dir das ſchoͤne Lied erwieder/ O Hylas/ trauter Hirt. Kein Sudwind ſauſt ſo ſuͤß/ kein Baͤchlein rauſcht ſo ſanft auf ſeinem guͤldnen Kieß; kein L 3
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auch das Malvaſier/ der Erden
Goͤttertrank/ vergoſſen werden.
Dein Andenken zu verneuen
wollen wir uns in der Kaͤlt
bey dem Herd zu ſtehn nicht ſcheuen;
Sommertags ein Schattenzelt/
wann die Aehren Ernde machen/
uns ſoll dienen zu den Sachen.
Saͤnger ſollen dich beſingen/
und die Schaͤfer nach der weiß
Bockgefuͤſter Faunen ſpringen.
Nymfen werden dir mit fleiß
Feſt anſtellen in den Waͤldern/
und wir Hirten in den Feldern.
Dafnis Nam und Ruhm und Ehre
bleibt/ bis auf den Bergen Fiſch/
Eber leben in dem Meere;
weil die Imme geht zu Tiſch
bey dem Thym/ und Feldhenſchrecken
fruͤgethaute Perlen lecken.
Deiner ſoll ſeyn unvergeſſen/
wann dem Hirtenhirten Pan
ein Geluͤbde wirdarmeſſen/
wann wir Chloris und Syluan/
Bacchus/ Ceres und Pomonen
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O Hylas/ trauter Hirt. Kein Sudwind ſauſt ſo ſuͤß/
kein Baͤchlein rauſcht ſo ſanft auf ſeinem guͤldnen Kieß;
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