Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.Als sie sich etwas darinn ersehen/ gab sie es dem Eubulus/ sol- 25. Lasst den Verfasser herein kommen/ sagte Sie zur 26. Unterdessen hatte Eubulus des Floridans Fridens- so D
Als ſie ſich etwas darinn erſehen/ gab ſie es dem Eubulus/ ſol- 25. Laſſt den Verfaſſer herein kommen/ ſagte Sie zuꝛ 26. Unterdeſſen hatte Eubulus des Floridans Fridens- ſo D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0067" n="17"/> Als ſie ſich etwas darinn erſehen/ gab ſie es dem Eubulus/ ſol-<lb/> ches durch zuleſen/ und folgends jhr deſſen Inhalt/ und was<lb/> er davon urtheilete/ mit kurtzem zu eroͤffnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>25.</head><lb/> <p>Laſſt den Verfaſſer herein kommen/ ſagte Sie zuꝛ<lb/><hi rendition="#fr">Noris</hi>/ daß ich ſehe/ wer mich mit dieſem erſten Glůck-<lb/> wunſch geehret. Alſo ward der Schaͤfer hinein gelaſſen; der<lb/> ſich alſobald nach Ehrerbietigſter Verneigung vor der<lb/> Prinzeſſin auf das eine Knie niederlieſſe/ das unterſte jhres<lb/> Rocks kuͤſſete/ und ſagete: Durchl. Prinzeſſin/ die Teuto-<lb/> niſche Sprach/ als E. Durchl. verpflichtete/ wůnſchet dero-<lb/> ſelben hiemit durch Mund und Hand jhres Dieners/ zu<lb/> dero neuen Friedenſtand ein ewiges hochfuͤrſtliches Wol-<lb/> weſen/ und empfihlet ſich in dero hohe Gnaden/ begierig/<lb/> zu dero Lob forthin oft redend zu werden. Schaͤfer/ ant-<lb/> wortete die Prinzeſſin/ jhr und die Sprache/ vor die jhr<lb/> ſprechet/ ſeit mir allbereit gantz wol empfohlen; maſſen ich/<lb/> wie ich den Wunſch und das Lob in Gnaden erkenne/ euch<lb/> zu erkennen geben werde. <hi rendition="#fr">Fuͤrſten/ die ſich loͤblich zu verhal-<lb/> ten wiſſen/ wiſſen auch Lohn fůr Lob zu geben. Undank<lb/> ſtehet jhnen deſto uͤbler an/ ſoviel faͤhiger ſie ſind/ dankbar<lb/> zu ſeyn.</hi> Damit hieſſe ſie jhn aufſtehen/ und fienge an/ aller-<lb/> ley von der Teutoniſchen Sprache Ankunfft/ Alter und<lb/> Fortgang/ u. d. g. mit jhme und vorbeſagten dreyen/ welche<lb/> inzwiſchen auch ankahmen und vorgelaſſen wurden/ zu<lb/> reden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>26.</head><lb/> <p>Unterdeſſen hatte <hi rendition="#fr">Eubulus</hi> des Floridans Fridens-<lb/> werklein hinaus geleſen/ welchem er deßwegen vil Lobs nach-<lb/> ſagte. Allein duͤnkete jhn/ die Waffen würden darinn ſchier<lb/> zuvil geſcholten/ welche doch an ſich ſelber nicht/ ſondern viel<lb/> mehr deren boͤſer Gebrauch/ ſcheltbar. Der Krieg/ fienge er<lb/> an/ wie ſchaͤdlich er zuweilen iſt/ ſo iſt er doch dem gemeinen<lb/> Staat unentbaͤrlich. Zwar kein weiſer Staatregierer iſt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0067]
Als ſie ſich etwas darinn erſehen/ gab ſie es dem Eubulus/ ſol-
ches durch zuleſen/ und folgends jhr deſſen Inhalt/ und was
er davon urtheilete/ mit kurtzem zu eroͤffnen.
25.
Laſſt den Verfaſſer herein kommen/ ſagte Sie zuꝛ
Noris/ daß ich ſehe/ wer mich mit dieſem erſten Glůck-
wunſch geehret. Alſo ward der Schaͤfer hinein gelaſſen; der
ſich alſobald nach Ehrerbietigſter Verneigung vor der
Prinzeſſin auf das eine Knie niederlieſſe/ das unterſte jhres
Rocks kuͤſſete/ und ſagete: Durchl. Prinzeſſin/ die Teuto-
niſche Sprach/ als E. Durchl. verpflichtete/ wůnſchet dero-
ſelben hiemit durch Mund und Hand jhres Dieners/ zu
dero neuen Friedenſtand ein ewiges hochfuͤrſtliches Wol-
weſen/ und empfihlet ſich in dero hohe Gnaden/ begierig/
zu dero Lob forthin oft redend zu werden. Schaͤfer/ ant-
wortete die Prinzeſſin/ jhr und die Sprache/ vor die jhr
ſprechet/ ſeit mir allbereit gantz wol empfohlen; maſſen ich/
wie ich den Wunſch und das Lob in Gnaden erkenne/ euch
zu erkennen geben werde. Fuͤrſten/ die ſich loͤblich zu verhal-
ten wiſſen/ wiſſen auch Lohn fůr Lob zu geben. Undank
ſtehet jhnen deſto uͤbler an/ ſoviel faͤhiger ſie ſind/ dankbar
zu ſeyn. Damit hieſſe ſie jhn aufſtehen/ und fienge an/ aller-
ley von der Teutoniſchen Sprache Ankunfft/ Alter und
Fortgang/ u. d. g. mit jhme und vorbeſagten dreyen/ welche
inzwiſchen auch ankahmen und vorgelaſſen wurden/ zu
reden.
26.
Unterdeſſen hatte Eubulus des Floridans Fridens-
werklein hinaus geleſen/ welchem er deßwegen vil Lobs nach-
ſagte. Allein duͤnkete jhn/ die Waffen würden darinn ſchier
zuvil geſcholten/ welche doch an ſich ſelber nicht/ ſondern viel
mehr deren boͤſer Gebrauch/ ſcheltbar. Der Krieg/ fienge er
an/ wie ſchaͤdlich er zuweilen iſt/ ſo iſt er doch dem gemeinen
Staat unentbaͤrlich. Zwar kein weiſer Staatregierer iſt
ſo
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