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Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

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Die HochGräflich-Vermählten.
da sahen sie der Pegnitz Fluten sich thei-
len/ und aus denselben hervortretten/ drey
holdseelig Mymfen: welche zu besagten
drey [Bä]umen sich verfügten/ und jede
einen Rohrstab in der Hand trugen.

Wie dünkt dich/ Galathea! sagte
eine von ihnen/ zu der andern: werden wir
auch die Freude gnugsam bezeugen kön-
nen/ ob dem Ehrglücke/ welches der Zeit
unsren Pegnitz-Fluß adelt? Sie ist frey-
lich ungemessen! erwiederte diese; und
konde gegenwärtiger unser ersten Austrit
in das neue Frülings-Land/ durch keine
trefflichere Begebnis bewillkommet wer-
den. Mit was Worten werden wir aber/
(sagte die dritte/) diese Vermählungs-
Geschicht/ in unsre Erztafeln/ zu ewi-
gem Andenken/ einzeichnen? Ohne mein
masgeben/ (antwortete die erste/) könde
diese Aufschrift also lauten.



Der Hoch- und Wohlgebohrne
Graf und Herr/
Herr Gottlieb/

des
B iij

Die HochGraͤflich-Vermaͤhlten.
da ſahen ſie der Pegnitz Fluten ſich thei-
len/ und aus denſelben hervortretten/ drey
holdſeelig Mymfen: welche zu beſagten
drey [Baͤ]umen ſich verfuͤgten/ und jede
einen Rohrſtab in der Hand trugen.

Wie duͤnkt dich/ Galathea! ſagte
eine von ihnen/ zu der andern: werden wir
auch die Freude gnugſam bezeugen koͤn-
nen/ ob dem Ehrgluͤcke/ welches der Zeit
unſren Pegnitz-Fluß adelt? Sie iſt frey-
lich ungemeſſen! erwiederte dieſe; und
konde gegenwaͤrtiger unſer erſten Austrit
in das neue Fruͤlings-Land/ durch keine
trefflichere Begebnis bewillkommet wer-
den. Mit was Worten werden wir aber/
(ſagte die dritte/) dieſe Vermaͤhlungs-
Geſchicht/ in unſre Erztafeln/ zu ewi-
gem Andenken/ einzeichnen? Ohne mein
masgeben/ (antwortete die erſte/) koͤnde
dieſe Aufſchrift alſo lauten.



Der Hoch- und Wohlgebohrne
Graf und Herr/
Herr Gottlieb/

des
B iij
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[21/0033] Die HochGraͤflich-Vermaͤhlten. da ſahen ſie der Pegnitz Fluten ſich thei- len/ und aus denſelben hervortretten/ drey holdſeelig Mymfen: welche zu beſagten drey Baͤumen ſich verfuͤgten/ und jede einen Rohrſtab in der Hand trugen. Wie duͤnkt dich/ Galathea! ſagte eine von ihnen/ zu der andern: werden wir auch die Freude gnugſam bezeugen koͤn- nen/ ob dem Ehrgluͤcke/ welches der Zeit unſren Pegnitz-Fluß adelt? Sie iſt frey- lich ungemeſſen! erwiederte dieſe; und konde gegenwaͤrtiger unſer erſten Austrit in das neue Fruͤlings-Land/ durch keine trefflichere Begebnis bewillkommet wer- den. Mit was Worten werden wir aber/ (ſagte die dritte/) dieſe Vermaͤhlungs- Geſchicht/ in unſre Erztafeln/ zu ewi- gem Andenken/ einzeichnen? Ohne mein masgeben/ (antwortete die erſte/) koͤnde dieſe Aufſchrift alſo lauten. Der Hoch- und Wohlgebohrne Graf und Herr/ Herr Gottlieb/ des B iij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/33>, abgerufen am 21.11.2024.