Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Die Gottes-Erkentnis. von ihm/ und auser Gott ist nichtes. Vonihm und durch ihn/ und in ihm/ sind alle Dinge. (k) Gott ist in Allem/ und Alles ist in Gott. Er hat/ in ihm selbst/ alle Dinge erschaffen/ hält und erhält auch in ihm alle Dinge. Sonderlich wir Menschen/ die er nach seinem Bild erschaffen/ sind seines Göttlichen Geschlechts/ (l) und in ihm le- ben/ weben und sind wir. 5 Ein Bildnis dieser seiner Allheit/ hat 6 Jst nun Gott Alles in Allem/ und Alles alle- (k) Rom. 11. v. 36. (l) Ap. Gesch. 7. v. 28. 29. J
Die Gottes-Erkentnis. von ihm/ und auſer Gott iſt nichtes. Vonihm und durch ihn/ und in ihm/ ſind alle Dinge. (k) Gott iſt in Allem/ und Alles iſt in Gott. Er hat/ in ihm ſelbſt/ alle Dinge erſchaffen/ haͤlt und erhaͤlt auch in ihm alle Dinge. Sonderlich wir Menſchen/ die er nach ſeinem Bild erſchaffen/ ſind ſeines Goͤttlichen Geſchlechts/ (l) und in ihm le- ben/ weben und ſind wir. 5 Ein Bildnis dieſer ſeiner Allheit/ hat 6 Jſt nun Gott Alles in Allem/ und Alles alle- (k) Rom. 11. v. 36. (l) Ap. Geſch. 7. v. 28. 29. J
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Die Gottes-Erkentnis.
von ihm/ und auſer Gott iſt nichtes. Von
ihm und durch ihn/ und in ihm/ ſind alle
Dinge. (k) Gott iſt in Allem/ und Alles iſt
in Gott. Er hat/ in ihm ſelbſt/ alle Dinge
erſchaffen/ haͤlt und erhaͤlt auch in ihm alle
Dinge. Sonderlich wir Menſchen/ die
er nach ſeinem Bild erſchaffen/ ſind ſeines
Goͤttlichen Geſchlechts/ (l) und in ihm le-
ben/ weben und ſind wir.
5 Ein Bildnis dieſer ſeiner Allheit/ hat
Gott an den Himmel geſtellet/ naͤmlich die
liebe Sonne: die erleuchtet/ erwaͤrmet und
bekraͤftet alles. Sie iſt ein Brunn des
Liechtes und der Waͤrme/ und es lebt alles
wohin ſie ſcheinet. Sie gibt das Licht/
wo nicht allen Sternen/ doch den Plane-
ten: wie wir von dem Monde wiſſen/ und
von den andern glauben. Sie bringet auch
der Erde den Tag/ und ohne ſie waͤren alle
Geſchoͤpfe verborgen.
6 Jſt nun Gott Alles in Allem/ und Alles
iſt in ihm: ſo iſt er der Einige der keinen ne-
ben ſich hat/ und Alles iſt unter ihm. So
iſt er der Groͤſte weil er alles in ſich be-
greift: gleichwie das Meer alles Waſſer
in ſich faſſet. So iſt er der Hoͤchſte: weil
er aller Orten uͤber uns iſt/ herſchet und re-
giret. So iſt er Allgegenwaͤrtig/ und
alle-
(k) Rom. 11. v. 36.
(l) Ap. Geſch. 7. v. 28. 29.
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