Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.nach der VI V. U. Bitte. nes paar Hände/ sagt Efrem/ ist ein rechterehrner Bogen wider die Feinde. Wann ein klumpe Teufel beisammen wären/ so groß als der höchste Berg seyn mag: das Gebet eines glaubigen Christen kan ihm befehlen daß er sich heben und in die Tieffe stürzen muß. Ein solcher Gebet-Pfeil dienet/ den Feind in die Ferne und abzuhalten/ daß er nicht näher komme. Mit solchen Pfeilen schoße der König Hiskia aus Jeru- salem in das Lager der Assyrer: und damit hat er ihrer 185000 zu todt geschoßen. Dar- um befihlt unser Feldherr: Betet! daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Und eben dar- um auch hat er diese Bitte ins Vatter Un- ser gesetzet/ daß wir täglich ja stündlich spre- chen sollen: Vatter im Himmel! führe uns nicht in Versuchung. Was hiemit gesagt sey/ wird durch hernach folgende Andachten klar werden. Wer diese Bitte von Herzen betet/ für den bittet JEsus/ wie für Pe- trum/ daß sein Glaube in der Versuchung nicht aufhöre/ welcher nohtwendig über- winden muß. 15 GOtt lässet zu/ daß Jebusiter/ daß Eben- O iij
nach der VI V. U. Bitte. nes paar Haͤnde/ ſagt Efrem/ iſt ein rechterehrner Bogen wider die Feinde. Wañ ein klumpe Teufel beiſammen waͤren/ ſo groß als der hoͤchſte Berg ſeyn mag: das Gebet eines glaubigen Chriſten kan ihm befehlen daß er ſich heben und in die Tieffe ſtuͤrzen muß. Ein ſolcher Gebet-Pfeil dienet/ den Feind in die Ferne und abzuhalten/ daß er nicht naͤher komme. Mit ſolchen Pfeilen ſchoße der Koͤnig Hiskia aus Jeru- ſalem in das Lager der Aſſyrer: und damit hat er ihrer 185000 zu todt geſchoßen. Dar- um befihlt unſer Feldherꝛ: Betet! daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Und eben dar- um auch hat er dieſe Bitte ins Vatter Un- ſer geſetzet/ daß wir taͤglich ja ſtuͤndlich ſpꝛe- chen ſollen: Vatter im Himmel! fuͤhre uns nicht in Verſuchung. Was hiemit geſagt ſey/ wird durch hernach folgende Andachten klar werden. Wer dieſe Bitte von Herzen betet/ fuͤr den bittet JEſus/ wie fuͤr Pe- trum/ daß ſein Glaube in der Verſuchung nicht aufhoͤre/ welcher nohtwendig uͤber- winden muß. 15 GOtt laͤſſet zu/ daß Jebuſiter/ daß Eben- O iij
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nach der VI V. U. Bitte.
nes paar Haͤnde/ ſagt Efrem/ iſt ein rechter
ehrner Bogen wider die Feinde. Wañ ein
klumpe Teufel beiſammen waͤren/ ſo groß
als der hoͤchſte Berg ſeyn mag: das Gebet
eines glaubigen Chriſten kan ihm befehlen
daß er ſich heben und in die Tieffe ſtuͤrzen
muß. Ein ſolcher Gebet-Pfeil dienet/
den Feind in die Ferne und abzuhalten/
daß er nicht naͤher komme. Mit ſolchen
Pfeilen ſchoße der Koͤnig Hiskia aus Jeru-
ſalem in das Lager der Aſſyrer: und damit
hat er ihrer 185000 zu todt geſchoßen. Dar-
um befihlt unſer Feldherꝛ: Betet! daß ihr
nicht in Anfechtung fallet. Und eben dar-
um auch hat er dieſe Bitte ins Vatter Un-
ſer geſetzet/ daß wir taͤglich ja ſtuͤndlich ſpꝛe-
chen ſollen: Vatter im Himmel! fuͤhre uns
nicht in Verſuchung. Was hiemit geſagt
ſey/ wird durch hernach folgende Andachten
klar werden. Wer dieſe Bitte von Herzen
betet/ fuͤr den bittet JEſus/ wie fuͤr Pe-
trum/ daß ſein Glaube in der Verſuchung
nicht aufhoͤre/ welcher nohtwendig uͤber-
winden muß.
15 GOtt laͤſſet zu/ daß Jebuſiter/ daß
ſeine Feinde/ unter uns wohnen. Er pro-
biret/ durch deren Anfechtung/ unſern
Glauben/ unſre Beharꝛlichkeit und Ge-
dult. Er machet uns damit aͤnlich/ dem
Eben-
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