Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Bete und Arbeite. vor- angezogener Sprüche. Diese mußman auf Gott werfen/ arbeiten/ und seines Segens erwarten. Wan wir arbeiten und beten/ so wil Gott segnen. Er befihlt uns das erste: und wir sollen ihm das an- dere empfehlen. Ein Feldman thut also: er seet seinen Samen/ gehet davon/ lässt GOtt sorgen und segnen/ und erwartet der Frucht und Ernde. Dann/ er weiß/ daß er für sich kein Körnlein kan hervorbringen. Ein Schäflein sorget nicht um die Weide/ läst seinen Hirten sorgen/ und folget ihme. Also thue ein Christ/ und sage glaubig: Der HErr ist mein Hirt/ mir wird nichts manglen. (d) Jch bin ein Schaf seiner Weide. (e) 28 Es hat ja der Geitz viel Aus und nichts (d) Ps. 23. v. 1. (e) Ps. 100. v. 2.
Bete und Arbeite. vor- angezogener Spruͤche. Dieſe mußman auf Gott werfen/ arbeiten/ und ſeines Segens erwarten. Wan wir arbeiten und beten/ ſo wil Gott ſegnen. Er befihlt uns das erſte: und wir ſollen ihm das an- dere empfehlen. Ein Feldman thut alſo: er ſeet ſeinen Samen/ gehet davon/ laͤſſt GOtt ſorgen und ſegnen/ und erwartet der Frucht und Ernde. Dañ/ er weiß/ daß er fuͤr ſich kein Koͤrnlein kan hervorbringen. Ein Schaͤflein ſorget nicht um die Weide/ laͤſt ſeinen Hirten ſorgen/ und folget ihme. Alſo thue ein Chriſt/ und ſage glaubig: Der HErꝛ iſt mein Hirt/ mir wird nichts manglen. (d) Jch bin ein Schaf ſeiner Weide. (e) 28 Es hat ja der Geitz viel Aus und nichts (d) Pſ. 23. v. 1. (e) Pſ. 100. v. 2.
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Bete und Arbeite.
vor- angezogener Spruͤche. Dieſe muß
man auf Gott werfen/ arbeiten/ und ſeines
Segens erwarten. Wan wir arbeiten
und beten/ ſo wil Gott ſegnen. Er befihlt
uns das erſte: und wir ſollen ihm das an-
dere empfehlen. Ein Feldman thut alſo:
er ſeet ſeinen Samen/ gehet davon/ laͤſſt
GOtt ſorgen und ſegnen/ und erwartet der
Frucht und Ernde. Dañ/ er weiß/ daß er
fuͤr ſich kein Koͤrnlein kan hervorbringen.
Ein Schaͤflein ſorget nicht um die Weide/
laͤſt ſeinen Hirten ſorgen/ und folget ihme.
Alſo thue ein Chriſt/ und ſage glaubig:
Der HErꝛ iſt mein Hirt/ mir wird nichts
manglen. (d) Jch bin ein Schaf ſeiner
Weide. (e)
28 Es hat ja der Geitz viel Aus und
Einreden/ und die Welt ſpricht: Man
muß gleichwol trachten/ wie man mit Eh-
ren durch die Welt komme/ und ſich nehren
moͤge; es fliegt keinem eine gebratne Tau-
be ins Maul. Aber diß Spruͤchwort hat
die Welt und der Unglaube erdacht/ der
wider Gottes Wort ſtreitet. Sind nicht
dem Volke Gottes/ Wachteln in die Hand/
und das Manna in den Mund geflogen/
auf Gottes Befehl? Der alles erſchaffen
hat/ der kan ja leichtlich etwas geben/ da
nichts
(d) Pſ. 23. v. 1.
(e) Pſ. 100. v. 2.
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