Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.GOtt gibet. sti/ durch Wolthat an den Armen/ ihmeSchätze im Himmel samlete. Kurz hernach als er im Creutzgang spazirte/ und einem Stein mit dem Creutz Christi bezeichnet im Boden eingemauret fande/ wolte er nicht/ daß er unter den Füßen ligen solte/ und ließe ihn ausheben: da fande er dar- unter viel Tonnen Golds vergraben. Es kame auch aus Jtalien ein alter Mann/ der ihm das Ort ansagte/ wo der Feldherr Marses einen großen Schatz vergraben hinterlassen. Diesen hat der Käiser auch heben lassen: (c) und ist ihm also die Ar- men-Steur/ wol und überreichlich vergol- ten worden. 44 Unser Heiland/ nennet uns Got- Not- (c) Cluv. l. 9. Hist. in Tib. [d] Luc. 16.
GOtt gibet. ſti/ durch Wolthat an den Armen/ ihmeSchaͤtze im Him̃el ſamlete. Kurz hernach als er im Creutzgang ſpazirte/ und einem Stein mit dem Creutz Chriſti bezeichnet im Boden eingemauret fande/ wolte er nicht/ daß er unter den Fuͤßen ligen ſolte/ und ließe ihn ausheben: da fande er dar- unter viel Tonnen Golds vergraben. Es kame auch aus Jtalien ein alter Mann/ der ihm das Ort anſagte/ wo der Feldherꝛ Marſes einen großen Schatz vergraben hinterlaſſen. Dieſen hat der Kaͤiſer auch heben laſſen: (c) und iſt ihm alſo die Ar- men-Steur/ wol und uͤberreichlich vergol- ten worden. 44 Unſer Heiland/ nennet uns Got- Not- (c) Cluv. l. 9. Hiſt. in Tib. [d] Luc. 16.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0297" n="269"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">GOtt gibet.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſti/ durch Wolthat an den Armen/ ihme<lb/> Schaͤtze im Him̃el ſamlete.</hi> Kurz hernach<lb/> als er im Creutzgang ſpazirte/ und einem<lb/> Stein mit dem Creutz Chriſti bezeichnet<lb/> im Boden eingemauret fande/ wolte er<lb/> nicht/ daß er unter den Fuͤßen ligen ſolte/<lb/> und ließe ihn ausheben: da fande er dar-<lb/> unter viel Tonnen Golds vergraben. Es<lb/> kame auch aus Jtalien ein alter Mann/<lb/> der ihm das Ort anſagte/ wo der Feldherꝛ<lb/> Marſes einen großen Schatz vergraben<lb/> hinterlaſſen. Dieſen hat der Kaͤiſer auch<lb/> heben laſſen: <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Cluv. l. 9. Hiſt. in Tib.</hi></note> und iſt ihm alſo die Ar-<lb/> men-Steur/ wol und uͤberreichlich vergol-<lb/> ten worden.</p><lb/> <p>44 Unſer Heiland/ nennet uns <hi rendition="#fr">Got-<lb/> tes-Haushaltere.</hi> <note place="foot" n="[d]">Luc. 16.</note> Gott gibt darum den<lb/> Reichen/ daß ſie wieder geben ſollen den<lb/> Armen: gleichwie etwan ein Weltherꝛ<lb/> ſeinem Schatzmeiſter einen Beutel mit<lb/> Schaupfenningen zuſtellet/ ſolche unter<lb/> das Volk auszuwerfen. Wir ſind Spring-<lb/> brunnen/ daꝛein das Waſſer von oben faͤllet/<lb/> daß es fuͤr jederman wieder ausfließe und<lb/> ſpringe. Aber da halten die meiſten ihre<lb/> Guͤter fuͤr eigen/ die ſie doch durch Gottes<lb/> Segen und aus deſſen Hand empfangen<lb/> haben/ und brauchen ſolche allein zu ihrer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Not-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0297]
GOtt gibet.
ſti/ durch Wolthat an den Armen/ ihme
Schaͤtze im Him̃el ſamlete. Kurz hernach
als er im Creutzgang ſpazirte/ und einem
Stein mit dem Creutz Chriſti bezeichnet
im Boden eingemauret fande/ wolte er
nicht/ daß er unter den Fuͤßen ligen ſolte/
und ließe ihn ausheben: da fande er dar-
unter viel Tonnen Golds vergraben. Es
kame auch aus Jtalien ein alter Mann/
der ihm das Ort anſagte/ wo der Feldherꝛ
Marſes einen großen Schatz vergraben
hinterlaſſen. Dieſen hat der Kaͤiſer auch
heben laſſen: (c) und iſt ihm alſo die Ar-
men-Steur/ wol und uͤberreichlich vergol-
ten worden.
44 Unſer Heiland/ nennet uns Got-
tes-Haushaltere. [d] Gott gibt darum den
Reichen/ daß ſie wieder geben ſollen den
Armen: gleichwie etwan ein Weltherꝛ
ſeinem Schatzmeiſter einen Beutel mit
Schaupfenningen zuſtellet/ ſolche unter
das Volk auszuwerfen. Wir ſind Spring-
brunnen/ daꝛein das Waſſer von oben faͤllet/
daß es fuͤr jederman wieder ausfließe und
ſpringe. Aber da halten die meiſten ihre
Guͤter fuͤr eigen/ die ſie doch durch Gottes
Segen und aus deſſen Hand empfangen
haben/ und brauchen ſolche allein zu ihrer
Not-
(c) Cluv. l. 9. Hiſt. in Tib.
[d] Luc. 16.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |