Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Fürbitt-Andacht. Teich anschwemmen/ so schöpft nicht einGefässe/ sondern es gibt/ durch Viele die Fülle. So muß auch die vereinigte Gottes-Kirch den himlischen Segen-Strom/ durch viel Hertz-gefäse/ in dieses Elend-Thal leiten. 10 Kein Zweifel ist/ der Fürbitt- 11 O Wunder-Würde eines eiferigen wi- (t) Esa 64. v. 7. (u) Ezech. 22. v. 30/ 31. (x) Josu. 10. v. 14.
Fuͤrbitt-Andacht. Teich anſchwemmen/ ſo ſchoͤpft nicht einGefaͤſſe/ ſondern es gibt/ durch Viele die Fuͤlle. So muß auch die vereinigte Gottes-Kirch den himliſchen Segen-Strom/ durch viel Hertz-gefaͤſe/ in dieſes Elend-Thal leiten. 10 Kein Zweifel iſt/ der Fuͤrbitt- 11 O Wunder-Wuͤrde eines eiferigen wi- (t) Eſa 64. v. 7. (u) Ezech. 22. v. 30/ 31. (x) Joſu. 10. v. 14.
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Fuͤrbitt-Andacht.
Teich anſchwemmen/ ſo ſchoͤpft nicht ein
Gefaͤſſe/ ſondern es gibt/
durch Viele die Fuͤlle.
So muß auch die vereinigte Gottes-Kirch
den himliſchen Segen-Strom/ durch viel
Hertz-gefaͤſe/ in dieſes Elend-Thal leiten.
10 Kein Zweifel iſt/ der Fuͤrbitt-
Mangel ſey die Urſache/ daß ſo wenig
Jrꝛ-und Unglaubige bekehrt werden/ und
daß GOtt oftmals ſchwere Landſtraffen
ergehen laͤſſet: wañ naͤmlich niemand iſt/
der ſeinen Vatter-Namen anruffet/ und
ſich aufmachet/ daß er ihn halte. (t) GOtt
ſelbſt klaget hieruͤber/ durch den Propheten
(u) Jch ſuchte unter ihnen/ ob jemand ſich
zur Mauer machte/ und wider den Riß
ſtuͤnde/ gegen mir fuͤr das Land/ daß ich es
nicht verderbte; aber ich fande keinen:
darum hab ich meinen Zorn uͤber ſie aus-
geſchuͤttet.
11 O Wunder-Wuͤrde eines eiferigen
Fuͤrbitters! wer wolte zweiflen/ daß Jo-
ſua die Sonne ſtillgeſtellet? GOtt ſelbſt
will ſtill ſtehen/ wann er zu ſtraffen ſich
aufgemacht/ und der Stimme eines Mañs
gehorchen. (x) So einen Glaubens- Hel-
den will GOtt nachſehen/ daß er ihm ſelbſt
wi-
(t) Eſa 64. v. 7.
(u) Ezech. 22. v. 30/ 31.
(x) Joſu. 10. v. 14.
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