Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Gebet um Abwendung Glauben bellen. Wir vergessen auchdes Gebots der Liebe/ und bekriegen ein- ander/ durch Haß/ Reid/ Zank/ und Verach- tung/ durch alle Arten der Ungerechtigkeit. Hiemit verdienen wir/ daß du die eiserne Kriegsrute über uns zuckest/ und uns här- tiglich züchtigest/ daß Blut und Threnen von uns fliessen. Und wie können wir im Lande Frieden hoffen/ da wir nicht ablas- sen wider GOtt den Allgewaltigsten/ zu kriegen? 2 Wir beleidigen deine Heiligkeit mit 3 Wir machen uns unwürdig deiner hast.
Gebet um Abwendung Glauben bellen. Wir vergeſſen auchdes Gebots der Liebe/ und bekriegen ein- ander/ durch Haß/ Reid/ Zank/ und Verach- tung/ durch alle Arten der Ungerechtigkeit. Hiemit verdienen wir/ daß du die eiſerne Kriegsrute uͤber uns zuckeſt/ und uns haͤr- tiglich zuͤchtigeſt/ daß Blut und Threnen von uns flieſſen. Und wie koͤnnen wir im Lande Frieden hoffen/ da wir nicht ablaſ- ſen wider GOtt den Allgewaltigſten/ zu kriegen? 2 Wir beleidigen deine Heiligkeit mit 3 Wir machen uns unwuͤrdig deiner haſt.
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Gebet um Abwendung
Glauben bellen. Wir vergeſſen auch
des Gebots der Liebe/ und bekriegen ein-
ander/ durch Haß/ Reid/ Zank/ und Verach-
tung/ durch alle Arten der Ungerechtigkeit.
Hiemit verdienen wir/ daß du die eiſerne
Kriegsrute uͤber uns zuckeſt/ und uns haͤr-
tiglich zuͤchtigeſt/ daß Blut und Threnen
von uns flieſſen. Und wie koͤnnen wir im
Lande Frieden hoffen/ da wir nicht ablaſ-
ſen wider GOtt den Allgewaltigſten/ zu
kriegen?
2 Wir beleidigen deine Heiligkeit mit
unſerem ungoͤttlichem Schand-Wolluſt-
Leben. Was iſts dann Wunder/ wann
du/ uns die Sterb-druͤſe anzuhaͤngen/ den
Giftdeutenden Seuch und Peſt-Beſem er-
greifeſt/ und uns/ als Beſtien/ zum Land
hinauskehreſt. Dann wer mit dem Lei-
be ſuͤndiget/ muß auch am Leibe leiden.
3 Wir machen uns unwuͤrdig deiner
vaͤtterlichen Guͤte und Mildigkeit/ indem
wir deinen Segen mit Schwelgen/ Pracht/
nud Uppigkeit verſchwenden. Wir tra-
gen uns auch mit dem Geitz/ und verfluch-
ten Mammons-Dienſt/ als der Wurtzel al-
les Ubels. Jeder will alles allein haben/
und zu ſich reiſen. Man gibet nicht allein
nicht/ wie du befohlen/ ſondern man nimt
auch dem Nechſten/ was du ihm gegeben
haſt.
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