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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Morgen-Gebet
meine Sonne! Vergib mir und zertreibe
dieses Sünden-gewölke. Unterdrucke
auch und truckene die aufsteigende Sün-
den-dünste: daß sie mir nicht ferner die-
sen Nebel verursachen und mich von mei-
nem Gott scheiden.

6 O Gott/ du befihlest und sprichst:
Heiliget meinen Sabbath! Und ich/ spreche
täglich im Gebet des HErrn:
Geheiligt
werde dein Name. Damit verspreche ich ja/
daß ich deinen Namen heiligen wolle.
Heut ist der Tag/ dieses Versprechen zu
halten/ dieses Verlangen zu erlangen. So
sol dann
heut diß meine Freude seyn/ daß ich
mich zu GOTT halte. (k)

7 Jch wil/ den ersten Tag/ deiner Eh-
re schenken: du wirst mich den letzten
frölich erleben lassen. Jch will heut von
Arbeit und Sünden feiren: aufdaß du
dein Werk
in mir haben mögest. Jch will
dir heiligen den Anfang der Woche: Du
wirst mir segnen die ganze Woche. Jch
will/ wie Alles/ also auch die Woche/
mit
GOTT anfahen. Meine Seele ist/ unter
der Bürde des Fleisches/ recht mühseelig
und beladen. Du ruffest ihr: sie kommet/
O Jesu! ach! lasse sie heut Ruhe fin-
den. Jch will heute in dir ruhen: du

wirst
(k) Psal. 73. v. 28.

Morgen-Gebet
meine Sonne! Vergib mir und zertreibe
dieſes Suͤnden-gewoͤlke. Unterdrucke
auch und truckene die aufſteigende Suͤn-
den-duͤnſte: daß ſie mir nicht ferner die-
ſen Nebel verurſachen und mich von mei-
nem Gott ſcheiden.

6 O Gott/ du befihleſt und ſprichſt:
Heiliget meinen Sabbath! Und ich/ ſpreche
taͤglich im Gebet des HErꝛn:
Geheiligt
werde dein Name. Damit verſpreche ich ja/
daß ich deinen Namen heiligen wolle.
Heut iſt der Tag/ dieſes Verſprechen zu
halten/ dieſes Verlangen zu erlangen. So
ſol dañ
heut diß meine Freude ſeyn/ daß ich
mich zu GOTT halte. (k)

7 Jch wil/ den erſten Tag/ deiner Eh-
re ſchenken: du wirſt mich den letzten
froͤlich erleben laſſen. Jch will heut von
Arbeit und Suͤnden feiren: aufdaß du
dein Werk
in mir haben moͤgeſt. Jch will
dir heiligen den Anfang der Woche: Du
wirſt mir ſegnen die ganze Woche. Jch
will/ wie Alles/ alſo auch die Woche/
mit
GOTT anfahen. Meine Seele iſt/ unter
der Buͤrde des Fleiſches/ recht muͤhſeelig
und beladen. Du ruffeſt ihr: ſie kommet/
O Jeſu! ach! laſſe ſie heut Ruhe fin-
den. Jch will heute in dir ruhen: du

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(k) Pſal. 73. v. 28.
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[8/0034] Morgen-Gebet meine Sonne! Vergib mir und zertreibe dieſes Suͤnden-gewoͤlke. Unterdrucke auch und truckene die aufſteigende Suͤn- den-duͤnſte: daß ſie mir nicht ferner die- ſen Nebel verurſachen und mich von mei- nem Gott ſcheiden. 6 O Gott/ du befihleſt und ſprichſt: Heiliget meinen Sabbath! Und ich/ ſpreche taͤglich im Gebet des HErꝛn: Geheiligt werde dein Name. Damit verſpreche ich ja/ daß ich deinen Namen heiligen wolle. Heut iſt der Tag/ dieſes Verſprechen zu halten/ dieſes Verlangen zu erlangen. So ſol dañ heut diß meine Freude ſeyn/ daß ich mich zu GOTT halte. (k) 7 Jch wil/ den erſten Tag/ deiner Eh- re ſchenken: du wirſt mich den letzten froͤlich erleben laſſen. Jch will heut von Arbeit und Suͤnden feiren: aufdaß du dein Werk in mir haben moͤgeſt. Jch will dir heiligen den Anfang der Woche: Du wirſt mir ſegnen die ganze Woche. Jch will/ wie Alles/ alſo auch die Woche/ mit GOTT anfahen. Meine Seele iſt/ unter der Buͤrde des Fleiſches/ recht muͤhſeelig und beladen. Du ruffeſt ihr: ſie kommet/ O Jeſu! ach! laſſe ſie heut Ruhe fin- den. Jch will heute in dir ruhen: du wirſt (k) Pſal. 73. v. 28.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/34>, abgerufen am 29.04.2024.