Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Fürbitt-Lied. Sey der Reisenden Geleit/der Betrübten Trost und Freud. Sey du selber Artzt der Kranken/ heile sie an Seel' und Leib. Auch der Blöden Angst vertreib. Stärke die da wollen wanken. Richte die Gefallnen auf/ bring sie wieder in den Lauf. Sey der Schwangern ihr Entbinder/ die Gefangnen ledig mach. Führe der Bedrängten Sach. Sey ein Vatter Waisen Kinder. Sey auch nicht den Armen arm. Aller Menschen dich erbarm. Segne auch/ uns zu erfreuen/ unsers Elends Arbeit-Pflug/ und der Witwen Meel und Krug. Mach die Frucht im Feld gedeyen: Frost/ Hitz/ Näß und Hagelstein/ laß nicht unsre Rauber seyn. Wolst auch meine Lieben lieben: wollest seyn ihr Lebens-Hort/ und sie laben hier und dort. Feinde/ die mich hier betrüben/ gib ich dir in dein Gericht: doch wollst sie verdammen nicht. Vatter höre/ JESU bitte: daß ich mög erhöret seyn. GOttes Geist/ gieß Seuftzer ein. Nur noch diesen ich ausschütte: JESU/ bald komm/ hol von hier deine Heerd und mich zu Dir. X
Fuͤrbitt-Lied. Sey der Reiſenden Geleit/der Betruͤbten Troſt und Freud. Sey du ſelber Artzt der Kranken/ heile ſie an Seel’ und Leib. Auch der Bloͤden Angſt vertreib. Staͤrke die da wollen wanken. Richte die Gefallnen auf/ bring ſie wieder in den Lauf. Sey der Schwangern ihr Entbinder/ die Gefangnen ledig mach. Fuͤhre der Bedraͤngten Sach. Sey ein Vatter Waiſen Kinder. Sey auch nicht den Armen arm. Aller Menſchen dich erbarm. Segne auch/ uns zu erfreuen/ unſers Elends Arbeit-Pflug/ und der Witwen Meel und Krug. Mach die Frucht im Feld gedeyen: Froſt/ Hitz/ Naͤß und Hagelſtein/ laß nicht unſre Rauber ſeyn. Wolſt auch meine Lieben lieben: wolleſt ſeyn ihr Lebens-Hort/ und ſie laben hier und dort. Feinde/ die mich hier betruͤben/ gib ich dir in dein Gericht: doch wollſt ſie verdammen nicht. Vatter hoͤre/ JESU bitte: daß ich moͤg erhoͤret ſeyn. GOttes Geiſt/ gieß Seuftzer ein. Nur noch dieſen ich ausſchuͤtte: JESU/ bald komm/ hol von hier deine Heerd und mich zu Dir. X
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Fuͤrbitt-Lied.
Sey der Reiſenden Geleit/
der Betruͤbten Troſt und Freud.
Sey du ſelber Artzt der Kranken/
heile ſie an Seel’ und Leib.
Auch der Bloͤden Angſt vertreib.
Staͤrke die da wollen wanken.
Richte die Gefallnen auf/
bring ſie wieder in den Lauf.
Sey der Schwangern ihr Entbinder/
die Gefangnen ledig mach.
Fuͤhre der Bedraͤngten Sach.
Sey ein Vatter Waiſen Kinder.
Sey auch nicht den Armen arm.
Aller Menſchen dich erbarm.
Segne auch/ uns zu erfreuen/
unſers Elends Arbeit-Pflug/
und der Witwen Meel und Krug.
Mach die Frucht im Feld gedeyen:
Froſt/ Hitz/ Naͤß und Hagelſtein/
laß nicht unſre Rauber ſeyn.
Wolſt auch meine Lieben lieben:
wolleſt ſeyn ihr Lebens-Hort/
und ſie laben hier und dort.
Feinde/ die mich hier betruͤben/
gib ich dir in dein Gericht:
doch wollſt ſie verdammen nicht.
Vatter hoͤre/ JESU bitte:
daß ich moͤg erhoͤret ſeyn.
GOttes Geiſt/ gieß Seuftzer ein.
Nur noch dieſen ich ausſchuͤtte:
JESU/ bald komm/ hol von hier
deine Heerd und mich zu Dir.
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