Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
4 III Dort in der himlischen Canzley/ befihlst du deinen Willen: den deine Engel/ fromm und treu/ verehren und erfüllen. Der Satan hier und seine Rott aufrühren wider dich/ o GOtt! Dein Will gescheh auf Erden/ von Menschen deinen Kindern hier. Dein Geist helf/ daß wir immer dir/ ach! mehr-gefällig werden. 5 IV Dein Schatzhaus hast du hier auf Erd/ voll deiner Güt' und Gaben: das deine Knecht' und Kinder nehrt. Laß uns die Notturft haben. Dein Reich zuvörderst suchen wir/ den Seelen-Schatz: dem Leib von dir wird Täglichs Brod zufallen. Du gibst ja morgen auch/ wie heut. Ach! laß nicht/ uns versorgte Leut/ in Geitz und Sorgen wallen. 6 V Wir sind der Gaben würdig nicht: es stellen uns/ als Sünder/ viel Schulden/ GOtt/ vor dein Gericht. Doch sind wir deine Kinder. Wir bitten deine Vatter-Lieb: ach! unsre Sünden uns vergib/ um deines Sohnes willen. Dem Nächsten wir auch alle Schuld ver-
4 III Dort in der himliſchen Canzley/ befihlſt du deinen Willen: den deine Engel/ fromm und treu/ verehren und erfuͤllen. Der Satan hier und ſeine Rott aufruͤhren wider dich/ ô GOtt! Dein Will geſcheh auf Erden/ von Menſchen deinen Kindern hier. Dein Geiſt helf/ daß wir immer dir/ ach! mehr-gefaͤllig werden. 5 IV Dein Schatzhaus haſt du hier auf Erd/ voll deiner Guͤt’ und Gaben: das deine Knecht’ und Kinder nehrt. Laß uns die Notturft haben. Dein Reich zuvoͤrderſt ſuchen wir/ den Seelen-Schatz: dem Leib von dir wird Taͤglichs Brod zufallen. Du gibſt ja morgen auch/ wie heut. Ach! laß nicht/ uns verſorgte Leut/ in Geitz und Sorgen wallen. 6 V Wir ſind der Gaben wuͤrdig nicht: es ſtellen uns/ als Suͤnder/ viel Schulden/ GOtt/ vor dein Gericht. Doch ſind wir deine Kinder. Wir bitten deine Vatter-Lieb: ach! unſre Suͤnden uns vergib/ um deines Sohnes willen. Dem Naͤchſten wir auch alle Schuld ver-
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Das Gebet
Dein Geiſt/ die Welt zu dir bekehr/
vermehr die Zahl der Frommen.
4
III Dort in der himliſchen Canzley/
befihlſt du deinen Willen:
den deine Engel/ fromm und treu/
verehren und erfuͤllen.
Der Satan hier und ſeine Rott
aufruͤhren wider dich/ ô GOtt!
Dein Will geſcheh auf Erden/
von Menſchen deinen Kindern hier.
Dein Geiſt helf/ daß wir immer dir/
ach! mehr-gefaͤllig werden.
5
IV Dein Schatzhaus haſt du hier auf Erd/
voll deiner Guͤt’ und Gaben:
das deine Knecht’ und Kinder nehrt.
Laß uns die Notturft haben.
Dein Reich zuvoͤrderſt ſuchen wir/
den Seelen-Schatz: dem Leib von dir
wird Taͤglichs Brod zufallen.
Du gibſt ja morgen auch/ wie heut.
Ach! laß nicht/ uns verſorgte Leut/
in Geitz und Sorgen wallen.
6
V Wir ſind der Gaben wuͤrdig nicht:
es ſtellen uns/ als Suͤnder/
viel Schulden/ GOtt/ vor dein Gericht.
Doch ſind wir deine Kinder.
Wir bitten deine Vatter-Lieb:
ach! unſre Suͤnden uns vergib/
um deines Sohnes willen.
Dem Naͤchſten wir auch alle Schuld
ver-
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