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Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 2. Stuttgart, 1898.

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Briefe Wilhelms I.
durch Eisen und edle Metalle öffentlich Ausdruck gab. Es fehlt
aber noch ein Metall, die Bronze. Ein Andenken aus diesem
Metall stelle ich daher heute zu Ihrer Disposition und zwar in
der Gestalt, die Sie vor einem Jahre zum Schweigen brachten,
ich habe bestimmt, daß nach Ihrer eignen Auswahl einige eroberte
Geschütze Ihnen überwiesen werden, die Sie auf Ihren Besitzungen
zum bleibenden Andenken Ihrer mir und dem Vaterlande geleisteten
hohen Dienste aufpflanzen wollen!

Ihr
treuergebener und
dankbarer
Wilhelm."

"Coblenz, den 26. July 1872.

Sie werden am 28. d. M. ein schönes Familien Fest begehen,
das Ihnen der Allmächtige in Seiner Gnade bescheert. Daher darf
und kann ich mit meiner Theilnahme an diesem Feste nicht zurück¬
bleiben, und so wollen Sie und die Fürstin Ihre Gemahlin hier
meinen innigsten und wärmsten Glückwunsch zu diesem erhebenden
Feste entgegen nehmen. Daß Ihnen Beiden unter so vielen Glücks¬
gütern, die Ihnen die Vorsehung für Sie erkoren hat, doch immer
das häusliche Glück obenan stand, das ist es, wofür Ihre Dank¬
gebethe zum Himmel steigen. Unsere und meine Dankgebethe gehen
aber weiter, indem sie den Dank in sich schließen, daß Gott Sie
mir in entscheidender Stunde zur Seite stellte und damit eine Lauf¬
bahn meiner Regierung eröffnete, die weit über Denken und Ver¬
stehen gehet. Aber auch hierfür werden Sie Ihre Dankgefühle
nach Oben senden, daß Gott Sie begnadigte, so Hohes zu leisten.
Und in und nach allen Ihren Mühen fanden Sie stets in der
Häuslichkeit Erholung und Frieden, und das erhält Sie Ihrem
schweren Berufe. Für diesen sich zu erhalten und zu kräftigen, ist
mein stetes Anliegen an Sie, und freue ich mich aus Ihrem Briefe

Briefe Wilhelms I.
durch Eiſen und edle Metalle öffentlich Ausdruck gab. Es fehlt
aber noch ein Metall, die Bronze. Ein Andenken aus dieſem
Metall ſtelle ich daher heute zu Ihrer Disposition und zwar in
der Geſtalt, die Sie vor einem Jahre zum Schweigen brachten,
ich habe beſtimmt, daß nach Ihrer eignen Auswahl einige eroberte
Geſchütze Ihnen überwieſen werden, die Sie auf Ihren Beſitzungen
zum bleibenden Andenken Ihrer mir und dem Vaterlande geleiſteten
hohen Dienſte aufpflanzen wollen!

Ihr
treuergebener und
dankbarer
Wilhelm.“

„Coblenz, den 26. July 1872.

Sie werden am 28. d. M. ein ſchönes Familien Feſt begehen,
das Ihnen der Allmächtige in Seiner Gnade beſcheert. Daher darf
und kann ich mit meiner Theilnahme an dieſem Feſte nicht zurück¬
bleiben, und ſo wollen Sie und die Fürſtin Ihre Gemahlin hier
meinen innigſten und wärmſten Glückwunſch zu dieſem erhebenden
Feſte entgegen nehmen. Daß Ihnen Beiden unter ſo vielen Glücks¬
gütern, die Ihnen die Vorſehung für Sie erkoren hat, doch immer
das häusliche Glück obenan ſtand, das iſt es, wofür Ihre Dank¬
gebethe zum Himmel ſteigen. Unſere und meine Dankgebethe gehen
aber weiter, indem ſie den Dank in ſich ſchließen, daß Gott Sie
mir in entſcheidender Stunde zur Seite ſtellte und damit eine Lauf¬
bahn meiner Regierung eröffnete, die weit über Denken und Ver¬
ſtehen gehet. Aber auch hierfür werden Sie Ihre Dankgefühle
nach Oben ſenden, daß Gott Sie begnadigte, ſo Hohes zu leiſten.
Und in und nach allen Ihren Mühen fanden Sie ſtets in der
Häuslichkeit Erholung und Frieden, und das erhält Sie Ihrem
ſchweren Berufe. Für dieſen ſich zu erhalten und zu kräftigen, iſt
mein ſtetes Anliegen an Sie, und freue ich mich aus Ihrem Briefe

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[295/0319] Briefe Wilhelms I. durch Eiſen und edle Metalle öffentlich Ausdruck gab. Es fehlt aber noch ein Metall, die Bronze. Ein Andenken aus dieſem Metall ſtelle ich daher heute zu Ihrer Disposition und zwar in der Geſtalt, die Sie vor einem Jahre zum Schweigen brachten, ich habe beſtimmt, daß nach Ihrer eignen Auswahl einige eroberte Geſchütze Ihnen überwieſen werden, die Sie auf Ihren Beſitzungen zum bleibenden Andenken Ihrer mir und dem Vaterlande geleiſteten hohen Dienſte aufpflanzen wollen! Ihr treuergebener und dankbarer Wilhelm.“ „Coblenz, den 26. July 1872. Sie werden am 28. d. M. ein ſchönes Familien Feſt begehen, das Ihnen der Allmächtige in Seiner Gnade beſcheert. Daher darf und kann ich mit meiner Theilnahme an dieſem Feſte nicht zurück¬ bleiben, und ſo wollen Sie und die Fürſtin Ihre Gemahlin hier meinen innigſten und wärmſten Glückwunſch zu dieſem erhebenden Feſte entgegen nehmen. Daß Ihnen Beiden unter ſo vielen Glücks¬ gütern, die Ihnen die Vorſehung für Sie erkoren hat, doch immer das häusliche Glück obenan ſtand, das iſt es, wofür Ihre Dank¬ gebethe zum Himmel ſteigen. Unſere und meine Dankgebethe gehen aber weiter, indem ſie den Dank in ſich ſchließen, daß Gott Sie mir in entſcheidender Stunde zur Seite ſtellte und damit eine Lauf¬ bahn meiner Regierung eröffnete, die weit über Denken und Ver¬ ſtehen gehet. Aber auch hierfür werden Sie Ihre Dankgefühle nach Oben ſenden, daß Gott Sie begnadigte, ſo Hohes zu leiſten. Und in und nach allen Ihren Mühen fanden Sie ſtets in der Häuslichkeit Erholung und Frieden, und das erhält Sie Ihrem ſchweren Berufe. Für dieſen ſich zu erhalten und zu kräftigen, iſt mein ſtetes Anliegen an Sie, und freue ich mich aus Ihrem Briefe

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Zitationshilfe: Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 2. Stuttgart, 1898, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bismarck_erinnerungen02_1898/319>, abgerufen am 21.11.2024.