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Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 2. Stuttgart, 1898.

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Deutsches Fractionsgetriebe. Brief Friedrichs III.
und seines schriftlichen Ausdrucks und behufs Zerstörung der Legende,
daß ich "ein Feind der Armee" gewesen sei.

"Charlottenburg, 25. März 1888.

Ich gedenke mit Ihnen, mein lieber Fürst, der heute ab¬
gelaufenen 50 Jahre, welche verstrichen sind, seitdem Sie in das
Heer eintraten, und freue mich aufrichtig, daß der Garde-Jäger
von damals mit so viel Zufriedenheit auf dieses abgelaufene halbe
Jahrhundert zurückblicken kann. Ich will mich heute nicht in lange
Auseinandersetzungen über die staatsmännischen Verdienste ein¬
lassen, welche Ihren Namen für immer mit unsrer Geschichte ver¬
flochten haben. Aber das Eine muß ich hervorheben: daß wo es
galt, das Wohl des Heeres, seine Wehrkraft, seine Schlagfertigkeit
zu vervollkommnen, Sie nimmer fehlten, den Kampf auszufechten
und durchzuführen. Somit dankt Ihnen das Heer für erlangte
Segnungen, die es Ihnen niemals vergessen wird, und an der
Spitze desselben der Kriegsherr, der erst vor wenigen Tagen be¬
rufen ist, diese Stellung nach dem Heimgang dessen einzunehmen,
der unausgesetzt das Wohl der Armee auf dem Herzen trug.

Ihr
wohlgeneigter
Friedrich."


Deutſches Fractionsgetriebe. Brief Friedrichs III.
und ſeines ſchriftlichen Ausdrucks und behufs Zerſtörung der Legende,
daß ich „ein Feind der Armee“ geweſen ſei.

„Charlottenburg, 25. März 1888.

Ich gedenke mit Ihnen, mein lieber Fürſt, der heute ab¬
gelaufenen 50 Jahre, welche verſtrichen ſind, ſeitdem Sie in das
Heer eintraten, und freue mich aufrichtig, daß der Garde-Jäger
von damals mit ſo viel Zufriedenheit auf dieſes abgelaufene halbe
Jahrhundert zurückblicken kann. Ich will mich heute nicht in lange
Auseinanderſetzungen über die ſtaatsmänniſchen Verdienſte ein¬
laſſen, welche Ihren Namen für immer mit unſrer Geſchichte ver¬
flochten haben. Aber das Eine muß ich hervorheben: daß wo es
galt, das Wohl des Heeres, ſeine Wehrkraft, ſeine Schlagfertigkeit
zu vervollkommnen, Sie nimmer fehlten, den Kampf auszufechten
und durchzuführen. Somit dankt Ihnen das Heer für erlangte
Segnungen, die es Ihnen niemals vergeſſen wird, und an der
Spitze deſſelben der Kriegsherr, der erſt vor wenigen Tagen be¬
rufen iſt, dieſe Stellung nach dem Heimgang deſſen einzunehmen,
der unausgeſetzt das Wohl der Armee auf dem Herzen trug.

Ihr
wohlgeneigter
Friedrich.“


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[311/0335] Deutſches Fractionsgetriebe. Brief Friedrichs III. und ſeines ſchriftlichen Ausdrucks und behufs Zerſtörung der Legende, daß ich „ein Feind der Armee“ geweſen ſei. „Charlottenburg, 25. März 1888. Ich gedenke mit Ihnen, mein lieber Fürſt, der heute ab¬ gelaufenen 50 Jahre, welche verſtrichen ſind, ſeitdem Sie in das Heer eintraten, und freue mich aufrichtig, daß der Garde-Jäger von damals mit ſo viel Zufriedenheit auf dieſes abgelaufene halbe Jahrhundert zurückblicken kann. Ich will mich heute nicht in lange Auseinanderſetzungen über die ſtaatsmänniſchen Verdienſte ein¬ laſſen, welche Ihren Namen für immer mit unſrer Geſchichte ver¬ flochten haben. Aber das Eine muß ich hervorheben: daß wo es galt, das Wohl des Heeres, ſeine Wehrkraft, ſeine Schlagfertigkeit zu vervollkommnen, Sie nimmer fehlten, den Kampf auszufechten und durchzuführen. Somit dankt Ihnen das Heer für erlangte Segnungen, die es Ihnen niemals vergeſſen wird, und an der Spitze deſſelben der Kriegsherr, der erſt vor wenigen Tagen be¬ rufen iſt, dieſe Stellung nach dem Heimgang deſſen einzunehmen, der unausgeſetzt das Wohl der Armee auf dem Herzen trug. Ihr wohlgeneigter Friedrich.“

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Zitationshilfe: Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 2. Stuttgart, 1898, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bismarck_erinnerungen02_1898/335>, abgerufen am 24.11.2024.